Aerzte zum verlieben Band 39
Narben etwas ausmachen? Nach allem, was wir beide durchgemacht haben?â
âAber mir machen sie etwas ausâ, schluchzte sie und wollte sich ihm entwinden, doch er lieà es nicht zu.
âLetztes Jahr, da hatte ich wahnsinnige Angst, dass du sterben könntestâ, gestand er mit bebender Stimme. âIch habe den Gedanken, dass es dich vielleicht nicht mehr geben wird, kaum ertragen. WeiÃt du, wie glücklich ich bin, dass du den Krebs besiegt hast? Warum sollte mich eine Narbe stören?â
âOh, Nickâ, flüsterte sie unter Tränen, schlang die Arme um ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. âEs ist nur â¦â Sie holte tief Luft. âBisher hat sie keiner gesehen, und als du sagtest, ich soll etwas Hübsches anziehen, da ⦠bin ich nervös geworden. Ich dachte, du findest mich vielleicht abstoÃend.â
âKate! Hältst du mich wirklich für so oberflächlich?â Nick stieà einen rauen Seufzer aus und schmiegte ihren Kopf an seine Brust. âKönnen wir noch einmal von vorn anfangen? Zieh an, was du magst. Etwas, worin du dich ganz Frau fühlst, Kate, denn das bist du â eine schöne Frau. Ich könnte es dir sofort beweisen, aber ich warte, bis du dazu bereit bist. Selbst wenn es Wochen, Monate dauert. Ich will dich, aber ich kann warten.â
Zitternd atmete sie tief durch und trat einen kleinen Schritt zurück. âOkay.â
10. KAPITEL
âBrauchst du Hilfe?â
Nick hob den Kopf. âWenn du dich langweilst, kannst du die Zuckerschoten putzen.â Er lächelte. âUnd übrigens, du siehst bezaubernd aus.â
Sein beiläufiges Kompliment erfüllte sie mit Liebe und Verlangen für diesen komplizierten und doch so wundervollen Mann. Er brachte ihr die Erbsen, einen Topf und ein Küchenmesser und küsste sie flüchtig, aber sehr zärtlich auf den Mund, ehe er sich wieder an den Herd stellte. Und Kate saà mit einem verträumten Lächeln da, putzte Erbsenschoten und trank gelegentlich einen Schluck von ihrem Wein. Im Hintergrund spielte leise Musik, sanfte, fast sinnliche Klänge, von der rauchigen Stimme einer Chansonsängerin begleitet. Dazu der dämmrige Abendhimmel, überhaucht von den letzten rosigen Schatten des Sonnenuntergangs, das war romantische Stimmung pur.
Zu ihrem Glück fehlte Kate nur noch, dass ihr Sohn gesund nach Hause kam. Und der Mut, ihre Scheu zu überwinden und mit Nick zu schlafen â¦
Und er? Wie mochte er sich fühlen? Sie blickte zu ihm hinüber und sah, wie er die Kartoffeln anstach und dabei leise vor sich hin summte. Er schien glücklich zu sein. Kate stellte sich vor, wie es wäre, für immer hier zu leben, in diesem traumhaften Haus, zusammen mit Nick ⦠endlich.
âSo, jetzt die Erbsen. Wie schmeckt dir der Wein?â
âGut, danke, aber ich bleibe bei dem einen Glas. Ich nehme noch Antiphlogistika, und ich möchte nicht Medikamente und Alkohol mischen.â
âIch dachte, das tut die Jugend von heute.â
âRichtig. Aber ich bin nicht die Jugend von heute.â
âEin Glück.â
Sie lächelten sich an, ihre Blicke verfingen sich, doch dann wandte sich Nick wieder dem Fisch zu, und der Zauber war verflogen.
âDas war köstlich, Nick. Vielen Dank.â
âGern geschehen. Dieser Wolfsbarsch war das kleine Verhör durch Toby Penhaligan wert.â
âWar er sehr neugierig?â
âDie Gerüchteküche scheint zu brodelnâ, meinte Nick achselzuckend. âDoch was sollâs? Damit mussten wir rechnen. Wichtig ist, dass wir zusammenstehen, vor allem für Jem. Und wenn der Tratsch zu schlimm wird ⦠wer weiÃ, was die Zukunft bringt?â
Die Worte hingen im Raum, und Kate glaubte in Nicks dunklen Augen die gleiche Hoffnung zu lesen, die sie selbst voller Sehnsucht empfand. Ja, sie wollte ihn. Sie wollte bei ihm sein und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen.
Sie nahm all ihren Mut zusammen. âTust du mir einen Gefallen, Nick?â
âNatürlich, was denn?â
âSchlaf mit mir.â
Er erstarrte, das Glas in seiner Hand schwebte über dem Tisch. Erst nach einer halben Ewigkeit stellte er es langsam und unendlich behutsam ab und löste vorsichtig die Finger von dem gläsernen Stiel.
âBist du sicher?â, fragte er heiser.
âJa. Ja, das bin ich, aber ich habe Angst.â
âOh, Kate
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