Aerzte zum Verlieben Band 41
mir zum Dinner ausgehen.“
„Zum Dinner?“
Ben nickte.
„Warum?“ Maggie war so überrascht, dass das nicht gerade begeistert klang.
„Ich dachte, es wäre ein schöner Abschluss für den heutigen Tag. Falls Juliet Sie entbehren kann, finde ich, dass Sie sich einen freien Abend verdient haben.“
„Soll das ein Date sein?“, fragte sie vorsichtig. Denn sie wollte Bens Einladung auf keinen Fall falsch interpretieren.
„Ja. Mögen Sie italienische Küche?“
„Sehr gern.“
„Prima“, sagte er. „In Carlton gibt es ein wunderbares italienisches Restaurant. Nichts Großartiges, aber das Essen ist hervorragend. Dann hole ich Sie um acht Uhr ab.“
„Heute Abend?“
„Ja. Ist das ein Problem?“
„Ich würde gerne mit Ihnen ausgehen, aber heute kann ich nicht. Können wir das auf einen anderen Tag verschieben?“, fragte Maggie.
Ben sah sie an. Aber wie sollte sie ihm erklären, dass sie Angst hatte, Edward allein zu lassen? Es schien ihm gut zu gehen, er war nicht ihr Sohn, und außerdem war Juliet zu Hause. Dennoch wollte Maggie unbedingt bei ihm bleiben.
Glücklicherweise hakte Ben nicht weiter nach. „Natürlich. Sie sind sicher erschöpft. Dann eben ein anderes Mal.“
Als er davonfuhr, überlegte sie, ob er deshalb so schnell darauf eingegangen war, weil er genügend andere Alternativen hatte. Es gab bestimmt viele Frauen in seinem Leben. Der Gedanke versetzte Maggie zwar einen Stich, aber Edward war ihr wichtiger.
Bens Neugier war geweckt. Er hatte Maggie jetzt zweimal in belastenden Situationen erlebt. Einmal nach Juliets Herzstillstand während ihrer Operation und dann heute. Obwohl Juliets Herzstillstand sehr viel dramatischer gewesen war als der heutige Vorfall, hatte Maggie da wesentlich ruhiger reagiert. Sie war Krankenschwester und den Umgang mit Notsituationen gewohnt. Daher konnte Ben nicht verstehen, warum eine Stirnplatzwunde bei ihr einen solchen Schockzustand ausgelöst hatte.
Er wollte wissen, weshalb eine Frau, die er als gelassen, selbstsicher und rational einschätzte, solche Probleme gehabt hatte, vernünftig mit Edwards Verletzung umzugehen. Bei einem gemeinsamen Essen wäre er der Sache vielleicht auf die Spur gekommen. Doch jetzt musste er eben warten.
4. KAPITEL
„Mummy, Mummy, mein Kopf tut so weh!“
Maggie wachte von Edwards Rufen auf. Draußen waren die ersten Anzeichen der Morgendämmerung zu erkennen.
„Tante Maggie ist hier, Schätzchen. Was ist denn?“ Alarmiert schlug sie die Decke zurück und setzte sich auf.
Die ganze Nacht hatte sie immer wieder nach Edward geschaut, bis sie schließlich auf dem Ausziehbett neben ihm in einen unruhigen Schlaf gefallen war.
„Ich kann meinen Kopf nicht bewegen“, jammerte der Junge.
Sofort sprang Maggie auf und beugte sich über ihren Neffen, der aufrecht im Bett saß. Er sah fürchterlich aus. Seine Augenlider waren lilarot gefärbt, und seine Stirn mit dem Verband war geschwollen. Der ursprünglich weiße Verband hatte sich durch die Wundsalbe orange verfärbt, und Edwards Pony war noch blutverklebt. Er sah aus wie der Darsteller in einem Horrorfilm.
Maggie ging um sein Bett herum, wobei sie feststellte, dass er ihr nur mit seinem Blick folgte. Sein Nacken war steif und unbeweglich.
„Tut dir der Hals weh?“
„Nein. Mein Kopf tut weh. Aber ich kann meinen Hals nicht drehen.“
Maggie war besorgt. „Probier doch mal, ob du ganz langsam den Kopf drehen kannst, um zum Fenster zu schauen“, meinte sie.
Edward drehte sich zwar zum Fenster, bewegte dabei jedoch den gesamten Oberkörper. Es sah aus wie bei jemandem, der einen steifen Nacken hatte. Die Wirbelsäule schien normal beweglich zu sein. Vielleicht hatte Edward einfach nur eine Muskelverspannung.
Da kam Juliet ins Zimmer. „Was ist los?“
„Ed hat einen steifen Hals. Ich überprüfe das grade.“ Maggie warf ihrer Schwester einen warnenden Blick zu, damit diese nichts Unüberlegtes sagte. „Juliet, kannst du mir bitte eine Taschenlampe holen? Ed, mach mal deine Hände auf und zu.“
Erleichtert sah sie, dass Edward damit keine Probleme hatte.
„Wo tut dir der Kopf weh?“, fragte Maggie dann.
Er wies auf seine Stirn. „Da.“
Juliet hatte beim Hinausgehen das Licht angeknipst, was ihn nicht zu stören schien. Doch Maggie wollte ganz sichergehen. Sobald ihre Schwester mit der Taschenlampe zurückkam, prüfte Maggie damit Edwards Augenreaktion. Diese war völlig normal.
„Es scheint alles in Ordnung zu sein“, sagte sie zu
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