Aerzte zum Verlieben Band 41
Mutter. Für flüchtige Affären hatte sie nichts übrig, davon war er überzeugt. Warum ignorierte er dann die Alarmglocken, die in seinem Kopf Sturm läuteten?
Der schwache Duft ihres Parfums wehte zu ihm herüber. Mac konnte nicht anders, er beugte sich noch weiter vor, nahm eine ihrer hellbraunen Locken und wickelte sie sich sanft um den Finger. Ihr Haar fühlte sich schwer und seidig an. Er unterdrückte ein Aufstöhnen, als seine Fantasie ihm ein erotisches Bild vorgaukelte: Abby nackt neben ihm, ihre langen Haare streichelten seine Haut, und dann beugte sie sich über ihn, um ihn zu küssen.
In dem Augenblick wusste er, dass er keine Ruhe finden würde, ehe diese Frau nicht in seinen Armen lag.
Auf Abbys Gesicht spiegelten sich Emotionen wider, die er nicht ganz deuten konnte. Doch Mac wäre jede Wette eingegangen, dass sie die Anziehungskraft genauso spürte wie er.
„Aber die Zukunft ist wichtig“, sagte sie eindringlich. „Wie die Vergangenheit auch.“ Unruhig spielte sie mit ihrer Serviette. „Emma …“, begann sie. „Sara …“ Sie holte tief Luft.
Mac fiel auf, wie blass sie auf einmal war.
„Sara starb im Wochenbett, ein paar Tage nach Emmas Geburt. Die Ärzte versuchten alles, um die Infektion unter Kontrolle zu bringen, aber es nützte nichts.“ Ihre wunderschönen braunen Augen schimmerten verdächtig.
Er nahm es nur nebenbei wahr, weil er erst begreifen musste, was sie ihm da offenbart hatte. „Ich dachte, Emma ist deine Tochter?“
„Ist sie auch, aber ich bin nicht ihre leibliche Mutter. Das war Sara. Nach ihrem Tod habe ich Emma bei mir aufgenommen.“
Warum erzählt sie mir das? fragte er sich. Immerhin wusste er jetzt, warum es trotz der Tochter keinen Mann in ihrem Leben gab. Er konnte sich nicht helfen, er war froh darüber.
„Sara brachte Emma neun Monate nach ihrer Rückkehr von Mykonos zur Welt.“ Abby biss sich auf die Unterlippe.
Weiß sie eigentlich, wie süß sie gerade aussieht?
„Mac, Emma ist deine Tochter.“
Emma ist meine Tochter? Hatte Abby das wirklich gesagt? Er musste sich verhört haben.
„Habe ich dich richtig verstanden?“ Hoffentlich nicht. „Emma soll meine Tochter sein?“
„Ja. Anfangs wusste ich auch nicht, wer der Vater war, obwohl ich es natürlich vermutete. Zeitlich kam es hin.“
„Heißt das, es könnte auch jemand anders sein?“
„Als Sara wusste, dass sie sterben würde, hat sie meinen Verdacht bestätigt. Du bist der Vater.“
Mac fühlte sich wie in einem Albtraum. Ich kann keine Tochter haben, dachte er. Das ist unmöglich. Und er wollte auch keine! Er würde einen miserablen Vater abgeben.
Er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Zugegeben, Sara und er hatten eine Affäre gehabt, fast vierzehn Tage lang. Und sie waren sich einig gewesen, dass es nicht mehr als eine Urlaubsromanze sein würde. Mac erinnerte sich, dass sie über Verhütung gesprochen hatten. So dumm war er nicht, dass er sich auf ungeschützten Sex einließ. Sara nahm die Pille, wie sie ihm versichert hatte, und sie hatten trotzdem Kondome benutzt. Wie konnte sie dann schwanger werden?
Da fiel es ihm ein. Es hatte eine einzige Ausnahme gegeben, eines Abends am Strand. Sie hatten ein bisschen zu viel getrunken, und er hatte vergessen, für Schutz zu sorgen. Dass sie danach schwanger sein könnte, war ihm niemals in den Sinn gekommen.
Mac versuchte, sich darauf zu konzentrieren, was Abby sagte.
„Als Emma drei Monate alt war, bin ich mit ihr nach Mykonos geflogen, um dich zu suchen. Leider vergeblich. Das Einzige, was ich von dir wusste, war dein Name: Mac. Ich habe überall herumgefragt, doch niemand konnte mir sagen, wo ich dich finde.“
„Es war mein letzter Sommer als Surflehrer gewesen. Als Arzt im Praktikum hatte ich dafür keine Zeit mehr.“ Mac war noch immer wie benommen. „Du kannst nicht absolut sicher sein, dass sie von mir ist. Egal, was Sara dir erzählt hat.“
„Warum hätte Sara lügen sollen? Sie hat es mir erst gesagt, als ihr klar war, dass sie nicht mehr lange leben würde. Und nur aus einem Grund: Emma würde eines Tages mehr über ihren Vater wissen, ihn vielleicht ausfindig machen wollen.“ Sie schwieg kurz. „Aber wenn du Zweifel hast, können wir einen Gentest machen lassen.“
„Eine gute Idee.“ Mac erhob sich langsam. Er musste dringend an die frische Luft, er brauchte Zeit zum Nachdenken. Vor seinen Augen veränderte sich gerade sein Leben. Ich bin Vater!
„Mac, ich weiß, das ist ein Schock für
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