Aerzte zum Verlieben Band 41
er nicht Lust hätte, bei den Kollegen aus dem Krankenhaus Fußball mitzuspielen. Jede Mannschaft bestand aus vier Spielern und dem Torhüter, und heute hatten sie richtig kämpfen müssen. Aber Mac war zufrieden. Er verlor nicht gern.
„Dein Bier wartet schon“, begrüßte er ihn, als er aus der Umkleidekabine kam, und deutete auf das beschlagene Glas auf dem Tisch.
Nach dem Spiel saßen die Teams noch bei einem Drink zusammen, doch heute waren Josh und er die Einzigen. Die anderen hatten sich schnell verabschiedet, weil sie noch etwas vorhatten oder ihre Frauen auf sie warteten. Josh war auch verheiratet, aber seltsamerweise hatte er es nie eilig, nach dem Spiel nach Hause zu fahren.
Über Joshs Privatleben wusste Mac wenig. Er hatte seine Frau Rebecca ein paar Mal in der Notaufnahme getroffen, wenn sie zu ihrem Mann wollte. Sie wirkte ein bisschen einsam, was Mac nicht wunderte. Als Gattin eines Chefarztes bekam sie ihren Mann selten zu Gesicht, und da sie selbst nicht berufstätig war, musste sie sicher eine Menge Zeit totschlagen.
„Wie geht es Rebecca?“, fragte er. „Gefällt ihr das Leben hier?“
Josh schwenkte sein Bier und betrachtete nachdenklich die wirbelnde Flüssigkeit. „Ich glaube, sie vermisst die Großstadt.“
„Warum war sie dann einverstanden, dass ihr hierherzieht?“
„Ich wäre schön dumm gewesen, eine solche Stelle abzulehnen. Rebecca wird schon noch Freunde finden. Es ist nur ein bisschen schwieriger, weil sie nicht arbeitet. Kinder haben wir auch nicht, sonst hätte sie sich schnell mit anderen Müttern anfreunden können.“
„Wenn ihr welche wollt, solltet ihr es nicht mehr so lange hinausschieben. Wie alt ist Rebecca? Dreiunddreißig, vierunddreißig?“
„Vierunddreißig. Aber wir hatten eigentlich keine geplant.“
Joshs Miene verdüsterte sich zusehends. Was war da los? Es geht dich nichts an, sagte sich Mac. Joshs und Rebeccas Privatleben war nicht seine Sache.
„Und du?“, wollte Josh wissen. „Ich schätze, du bist auch nicht der Vatertyp. Oder hast du nur noch nicht die richtige Frau getroffen?“
Unbehagen stieg in Mac auf. Geschieht dir recht, du hast von dem Thema angefangen. Allerdings würden die Leute es früher oder später sowieso herausfinden.
„Na ja, es hat sich herausgestellt, dass ich Vater bin.“ Wie fremd sich das anhörte …
„Sieh einer an! Das hast du aber gut für dich behalten.“
„Nein, ich habe es gerade erst erfahren.“
Josh war sichtlich erstaunt, aber er ließ Mac weiterreden.
„Es ist etwas kompliziert. Du kennst doch Abby Stevens, unsere neue Sanitäterin?“
„Du hast ein Kind mit ihr?“ Josh war kein Mann, der mit offenem Mund dasaß, aber er machte ein Gesicht, als hätte er sich verhört.
„Nein, sie ist die Tante meines Kindes. Emma stammt aus einer Beziehung, die ich vor vielen Jahren mit Abbys Zwillingsschwester hatte.“
„Interessant.“ Josh lehnte sich bequem im Sessel zurück. „Ich bin ganz Ohr.“
Mac war es nicht gewohnt, von sich zu erzählen, aber vielleicht würde es helfen, seine Gedanken zu ordnen. Also berichtete er, zwischen gelegentlichen Schlucken Bier, die ganze Geschichte.
„Und du wusstest nicht, dass Sara schwanger war?“ Ein Schatten glitt über Joshs Gesicht, und Mac fragte sich, woran er wohl gedacht hatte. Aber er behielt die Frage für sich.
„Nein. Mir ist nicht einmal der Gedanke gekommen.“
„Glaubst du Abby?“
„Wenn du sie besser kennen würdest, hätte sich deine Frage erübrigt“, nahm er sie in Schutz. „Bei so etwas würde sie nie lügen. Abby ist durch und durch aufrichtig.“
Joshs Mundwinkel zuckten, und Mac bildete sich ein, dass sein Kollege nur mit Mühe ein wissendes Lächeln unterdrückte. Du irrst dich, mein Freund, wollte er sagen, zwischen Abby und mir ist nichts. Aber wahrscheinlich würde Josh ihn dann erst recht belustigt anblicken.
„Abgesehen davon ist es gut möglich, dass Emma von mir ist. Der Zeitpunkt stimmt. Und ich war jung damals – nicht immer so verantwortungsbewusst, wie ich hätte sein müssen.“
Was hatte das Stirnrunzeln wieder zu bedeuten? Ein Zeichen von Missbilligung? Als junger Medizinstudent war Josh doch bestimmt auch ziemlich sorglos gewesen, oder? Ach, verdammt, er brauchte keine Bestätigung von Josh. „Kurz vor ihrem Tod hat Sara Abby erzählt, dass ich der Vater ihrer Tochter bin, und ich wüsste nicht, warum sie die Unwahrheit sagen sollte. Außerdem ist die Ähnlichkeit da, Emma hat die gleichen Augen
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