Aerzte zum Verlieben Band 41
neulich erzählt habe.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, hob er seine Surfausrüstung auf und ging pfeifend davon.
5. KAPITEL
Abby hatte gerade einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel geworfen, als es an der Haustür klopfte.
Sie eilte die Treppe hinunter, schnappte sich ihren Regenmantel und öffnete. Mac begrüßte sie mit einem charmanten Lächeln. Auch er hatte sich umgezogen und trug nun dunkle Jeans und dazu ein weißes Hemd, das seine sonnengebräunte Haut und die leuchtend blauen Augen betonte.
Abby lief ein beunruhigendes Prickeln über den Rücken. Ihr Verstand konnte sagen, was er wollte, aber ihr Körper hörte anscheinend nicht hin.
Statt des Jeeps stand ein schnittiger Sportwagen am Straßenrand. Abby blickte Mac fragend an.
„Den Geländewagen fahre ich tagsüber“, erklärte er lässig. „Dieser hier ist für abends. Was ist?“, fügte er lachend hinzu, als sie das Gesicht verzog. „Ich mag Autos. Sie wissen schon … Männerspielzeug.“
So wie er arbeitete, so fuhr er auch – schnell, aber hoch konzentriert. Trotzdem war Abby ihm dankbar, dass er auf der schmalen Küstenstraße das Tempo drosselte. Hier war die Sicht für ihren Geschmack doch zu stark eingeschränkt.
Dennoch ertappte sie sich dabei, wie sie in manchen Kurven den Fuß senkte, als betätige sie ein imaginäres Bremspedal. Mac bemerkte es, schmunzelte vor sich hin, fuhr jedoch noch ein bisschen langsamer.
„Wunderschön, nicht?“ Abby deutete auf den Horizont, wo die untergegangene Sonne das Meer mit rot glühendem Schein überzog. Seit sie zu Mac in den Wagen gestiegen war, schlug ihr Herz schneller als sonst, aber beim Anblick des grandiosen Naturschauspiels entspannte sie sich ein wenig.
Warum muss er auch so wahnsinnig attraktiv sein? dachte sie. Schon damals hatte sie ihn unglaublich sexy gefunden, und heute war es nicht anders. Vielleicht hätte sie sich öfter mit gut aussehenden Männern verabreden müssen …
„Das finde ich auch.“ Mac wandte ihr den Kopf zu und sah sie an. „Hinreißend.“
Sein bewundernder Blick verriet deutlich, dass er nicht den Sonnenuntergang meinte. Selbst wenn Abby eine Antwort eingefallen wäre, sie hätte sie nicht herausbringen können. Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.
Zum Glück hatten sie Sekunden später ihr Ziel erreicht, und Mac hielt vor einem pittoresken Cottage aus Granitsteinen. Als Abby ausstieg, schnappte sie unwillkürlich nach Luft.
Vor ihr, so weit das Auge reichte, erstreckte sich der im Abendlicht schimmernde Ozean. Schaumgekrönte Wellen brachen sich donnernd am Ufer.
Mac trat neben sie. „Gefällt es Ihnen?“ Er deutete auf den Strand links von Abby. „Sehen Sie die kleine Höhle dort unten? Das ist meine Lieblingsstelle, ideal zum Kitesurfen.“
„Da surfen Sie? Ist das nicht gefährlich, mit all den Felsen? Lebensgefährlich?“
Er zuckte mit den breiten Schultern. „Sicher ist langweilig.“
Abby reckte den Hals, um in die Bucht hinunterzusehen. „Wie kommt man dorthin? Ich kann keinen Weg entdecken.“
„Es gibt keinen. Deshalb mag ich den Platz ja – ich habe ihn meistens ganz für mich allein.“
„Und wie erreichen Sie ihn? Mit dem Boot?“
„Manchmal. Meistens klettere ich hinunter. Das macht mehr Spaß, und so schwierig ist es nun auch wieder nicht. Irgendwann zeige ich Ihnen, wie es geht.“
Das war eindeutig. Mac fand sie anziehend und wollte sie öfter sehen. Abby fröstelte. Noch ahnte er nicht, dass das bald der Fall sein würde … wenn auch aus anderen Gründen, als er sich vorstellte.
Seine draufgängerische Art war bedenklich. Emma hatte ihren Vater gerade erst gefunden. Wenn er waghalsig ständig sein Leben aufs Spiel setzte, könnte sie ihn bald wieder verlieren. Abby dämmerte allmählich, dass Emma den Hang zu risikoreichen Sportarten nicht nur von Sara hatte. Das waren keine guten Voraussetzungen für eine sichere Zukunft. Wieder konnte sie ein Schaudern nicht unterdrücken.
„Ihnen ist kalt. Kommen Sie, wir gehen rein.“ Er schnupperte. Der Duft von brennendem Holz mischte sich mit der salzigen Seeluft. „Der Wirt hat ein Feuerchen angezündet. Es ist noch früh, wenn wir Glück haben, ergattern wir einen Tisch am Kamin, mit Blick aufs Meer.“
Sie war froh, dass er ihr Frösteln falsch gedeutet hatte. Aber die innere Kälte nahm zu. Abby scheute das Gespräch mit ihm und wusste doch, dass kein Weg daran vorbeiführte.
Abby wartete, bis sie bestellt hatten. Und unerwartet verschaffte Mac ihr
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