Aerzte zum Verlieben Band 41
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Tage später erst sah sie ihn wieder, aber er ignorierte sie einfach. Stand mit Kollegen zusammen, lachte und schien sich großartig zu amüsieren. Für Megan hatte er kaum einen Blick übrig, so, als hätte es die intime Nacht nie gegeben.
Noch heute wusste sie genau, wie sie sich in dem Augenblick gefühlt hatte: benutzt, billig, dumm, unvorstellbar naiv und zutiefst verletzt.
Es sollte noch schlimmer kommen. Nach ein paar Monaten stellte sie fest, dass sie schwanger war. Sie hatte Angst und wusste nicht, was sie tun sollte. Wenige Wochen danach wurde ihr die Entscheidung abgenommen. Mit schrecklichen Schmerzen kam sie ins Krankenhaus, und als sie wieder aufwachte, erfuhr sie, dass Josh zu dem Team gehört hatte, das ihr nicht nur das Baby genommen hatte, sondern auch jede Chance, jemals wieder Mutter zu werden.
Der Verlust tat heute, acht Jahre später, noch immer genauso weh wie damals. Auch Joshs Zurückweisung hatte sie nie verwunden. Aber seit ihrem Gespräch neulich machte sie ihn nicht mehr dafür verantwortlich, dass sie keine Kinder bekommen konnte.
Das bedeutete nicht, dass sie jetzt in seiner Nähe entspannter gewesen wäre. Die sinnliche Anziehungskraft war immer noch da, verhängnisvoll wie ein Rest Glut im erkalteten Ofen. Wenn sie neue Nahrung fand, genügte ein Funke, um ein loderndes Feuer zu entfachen.
Also musste sie um Josh einen großen Bogen machen. Nicht nur, weil er verheiratet war, sondern weil Megan ihre Lektion gelernt hatte. Wenn sie wieder schwach wurde, würde er ihr ein zweites Mal wehtun.
Warum hatte sie dann das alarmierende Gefühl, dass ihr Herz in Gefahr war?
Zum ersten Mal in seinem Leben war Mac bei einer Frau verwirrt.
Er musste sich nicht nur daran gewöhnen, dass er eine Tochter hatte, sondern auch daran, dass Abby die Mutter des Kindes war. Sicher, er arbeitete gern mit ihr zusammen. Ruhig und freundlich kümmerte sie sich um ihre Patienten, als ob ihr jeder einzelne besonders am Herzen lag.
Natürlich gab er sich Mühe, sie wie jeden anderen aus dem Team zu behandeln, aber es fiel ihm nicht leicht. Mehr als einmal ertappte er sich dabei, dass er ihr eine Haarlocke aus der Stirn streichen wollte. Er musste sie ständig ansehen. Er mochte es, wenn sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete, das ihre Augen zum Leuchten brachte. Und öfter als ihm lieb war, stellte er sich vor, ihre vollen Lippen zu küssen.
Abby Stevens war eine wunderschöne, begehrenswerte Frau, aber seit er von Emma wusste, war sie für ihn tabu. Er musste sich auf seine Tochter konzentrieren, das war jetzt am wichtigsten.
Am Mittwoch, gleich nach der Mittagspause, ging ein Notruf ein. Eine Reiterin war gestürzt und unter die Pferdehufe geraten. Da sie bewusstlos war und sich auf unwegsamem Gelände befand, das von der Straße her schlecht zu erreichen war, wurde der Rettungshubschrauber startklar gemacht.
Innerhalb von Minuten hob die Sea King mit Abby und Mac an Bord ab, und zehn Minuten später schwebten sie bereits über der Verunglückten. Neben ihr stand ein Mann und schwenkte eine bunte Jacke.
„Wie ich es befürchtet hatte, wir können nicht landen“, verkündete der Pilot über Funk. „Zu morastig, der Untergrund. Ihr müsst euch abseilen.“
Mac warf Abby einen Blick zu und war überrascht von dem ängstlichen Ausdruck in ihren Augen. „Alles in Ordnung?“, fragte er.
„Das habe ich bisher nur bei der Ausbildung gemacht.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich muss gestehen, ich bin etwas nervös.“
„Wir gehen zusammen, okay? Das spart uns auch Zeit.“ Nicht viel, wenn er ehrlich war, aber Abby würde sich besser fühlen.
Mac stand auf und verband die Rettungswinde mit dem Gurtgeschirr, das sie immer während eines Einsatzes trugen. Abby wollte es sich nicht anmerken lassen, aber sie war froh, dass sie mit Mac zusammen hinuntergelassen wurde. Doch sie war sich deutlich seiner Hände auf ihren Beinen und Hüften bewusst, als er die Gurte routiniert überprüfte.
Und dann war es so weit. Sie wurden hinuntergelassen, Mac hatte einen Arm um sie gelegt und hielt sie fest an sich gedrückt. Aber das war fast schlimmer, als sich allein abseilen zu müssen. Ihre Furcht machte anderen, sinnlichen Gefühlen Platz. Deutlich spürte Abby Macs harten, muskulösen Körper an ihrem. Sie hob den Kopf, um ihn anzublicken, und er zwinkerte ihr zu.
Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten und Mac
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