Aerzte zum Verlieben Band 41
erinnern kann, ja. Was möchtest du machen, wenn du groß bist?“
„Ich weiß noch nicht. Vielleicht Pilotin oder Tierärztin.“ Sie überlegte. „Oder Notarzt wie du. Das macht ganz bestimmt Spaß.“
„Manchmal sicher, aber es kann auch beängstigend sein.“
„Du hast doch bestimmt vor nichts Angst!“, antwortete Emma im Brustton der Überzeugung.
Ach, herrje, dachte Abby. Schon nach einem Tag hatte Emma in Mac ihren Helden gefunden.
Mac warf Abby einen Blick zu und lächelte geheimnisvoll. „Es gibt einiges, wovor ich Angst habe.“ Dann wechselte er das Thema. „Aber da ist noch etwas, das mir großen Spaß macht … Mountainbiken. Hast du Lust, irgendwann mal mitzukommen?“
„Oh, ich weiß nicht“, sagte Abby hastig, ohne nachzudenken. „Kann das nicht ganz schön gefährlich sein?“
Er sah ihr in die Augen. „Es ist auch gefährlich, die Straße zu überqueren, ohne vorher zu prüfen, ob man heil hinüberkommt“, sagte er sanft. „Die Risiken einzuschätzen, das ist das Wichtigste. Man muss wissen, wie man sich am besten schützt, dann kann man sich darauf einlassen.“ Abby hatte das seltsame Gefühl, dass er nicht nur vom Mountainbiken redete. „Kinder brauchen die Gelegenheit, ihre Grenzen und Fähigkeiten auszutesten. Das bewahrt sie davor, leichtsinnig zu werden. Außerdem fahre ich mit Emma keine schwierigen Strecken, und ich sorge schon dafür, dass sie richtig ausgerüstet ist, damit ihr nichts passiert.“
Wieder einmal forderte er ihre mütterliche Autorität heraus, und das gefiel Abby nicht. Sie blieb ruhig, stand aber auf.
„Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie. „Komm, Emma, wir fahren zurück. Wir müssen noch einkaufen.“
„Oh, schade“, maulte ihre Tochter. „Kann ich nicht bei Mac bleiben?“
Abby kam seiner Antwort zuvor. „Mac hat sicher heute noch etwas anderes vor, und ich möchte, dass du mir beim Einkaufen hilfst, Em.“ Es war eine ziemlich lasche Ausrede, doch Abby wollte, dass Vater und Tochter sich langsam kennenlernten.
Widerstrebend erhob Emma sich. „Danke, Mac. Es war toll.“
„Wir können nächstes Wochenende weitermachen“, versprach Mac. „Und wegen der Radtouren … da werde ich deine Mutter noch bearbeiten.“
Glücklich lächelnd nickte Emma, und Abby begriff, dass es zumindest bei ihrer Tochter kein Wenn und Aber gab.
Emma hatte genau den Vater gefunden, den sie sich immer gewünscht hatte.
7. KAPITEL
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug.
Abby besichtigte mehrere Cottages, in die sie am liebsten sofort eingezogen wäre, doch leider waren sie für sie unerschwinglich. Mac und Emma trafen sich ein paar Mal in der Woche zum Surfen oder zum Radfahren. Abbys Herz schlug schneller, wenn sie Mac sah, aber sie achtete darauf, nie mit ihm allein zu sein. Er bat sie auch nicht, mit ihm auszugehen. Sie wusste nicht, ob sie froh darüber oder enttäuscht sein sollte, allerdings war es bestimmt besser so. Viel sicherer auf jeden Fall …
Als das Wetter unberechenbarer wurde, waren Abby und Mac sich einig, dass mit dem Windsurfen vorerst Schluss sein musste. Der Winter war im Anmarsch.
„Mir macht es nichts aus, wenn es kalt ist“, protestierte Emma. „Es läuft gerade so gut.“
„Mehr als das“, antwortete Mac. „Ich habe selten eine Schülerin gehabt, die so schnell lernt wie du. Aber es ist nicht nur die Kälte. Die Wellen werden höher, und weder deine Mutter noch ich möchten es riskieren, dass dir etwas zustößt.“
Mit einem versöhnlichen Lächeln zerzauste er ihr das Haar, und Emmas Wangen glühten, so stolz war sie nach seinem Lob.
Abby war erleichtert. Zwar vertraute sie Mac, dass er Emma vor Leichtsinn bewahren würde, aber Vater und Tochter hatten einen Hang zu wagemutigem Verhalten, der ihr nicht geheuer war. Beide liebten das Risiko.
„Aber mountainbiken können wir doch noch, ja?“, bettelte Emma.
„Auch das hängt vom Wetter ab“, meinte Mac. „Wir müssen ja nicht bei strömendem Regen fahren. Und im Frühjahr können wir wieder windsurfen.“
Eins musste Emma jedoch noch loswerden. „Hörst du denn auch auf mit Kitesurfen?“, fragte sie herausfordernd.
Mac lachte auf. „Wenn man wie ich auf Tiree surfen gelernt hat, lässt man sich von ein bisschen Kälte und großen Wellen nicht abschrecken.“
„Ich habe auch keine Angst!“, begehrte Emma auf. „Warum …“
„Weil ich Abby versprochen habe, dass wir kein Risiko eingehen“, unterbrach er sie, ehe sie ausreden konnte. „Und
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