Aerzte zum Verlieben Band 41
erreichte nicht die Augen. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss mich um meine anderen Patienten kümmern.“
Knapp nickte sie den beiden Männern zu und verließ den Raum.
„Ich sollte auch wieder in die Notaufnahme.“ Josh reichte Jenny das Baby. „War nett, Sie kennenzulernen, Abby. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“
Auch Mac und Abby verabschiedeten sich, aber Abby machte noch einen Abstecher zur Toilette, während Mac schon nach unten ging.
Zu ihrer Überraschung traf sie auf Megan, die sich mit beiden Händen auf dem Waschbecken abstützte, den Kopf gesenkt, die Wangen tränenüberströmt.
Besorgt berührte Abby sie leicht am Arm. „Was ist los, Megan?“
Megan zwang sich zu einem schwachen Lächeln und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. „Achten Sie nicht auf mich. Manche Tage sind eben zum Heulen.“
„Kann ich etwas für Sie tun?“
Die Ärztin zog ein Papiertuch aus dem Spender und tupfte sich das Gesicht ab. „Nein, vielen Dank. Aber ich wäre froh, wenn Sie das hier für sich behalten. Es ist nicht gerade professionell, wenn sich die Oberärztin flennend im Waschraum herumdrückt.“
„Jeder von uns ist mal neben der Spur“, entgegnete Abby aufmunternd. Sie überlegte. „Fühlen Sie sich jetzt nicht überfallen“, begann sie dann. „Aber ich bin neu hier und habe noch nicht viele Leute kennengelernt. Mir fehlt ein bisschen erwachsene weibliche Gesellschaft. Hätten Sie nicht Lust, einen Abend zum Essen zu uns zu kommen?“
Megan lächelte. Sie ist wirklich wunderschön, dachte Abby, aber sie hat so traurige Augen. Viel zu traurig dafür, dass sie einfach nur einen schlechten Tag hatte.
„Danke, das ist eine nette Idee“, sagte Megan.
Abby notierte schnell Adresse und Handynummer und reichte ihr den Zettel. „Rufen Sie mich an?“
„Gern.“ Megan schob ihn in ihre Kitteltasche.
Abby glaubte jedoch nicht, dass sie es wirklich tun würde.
Am Samstagmorgen wachte Abby früh auf, nur um festzustellen, dass sie anscheinend nicht die Erste war. Normalerweise gehörte ihre Tochter zu den Langschläfern.
Erst recht ungewöhnlich war der Duft nach geröstetem Brot, der aus der Küche zu ihr drang. Und dann die größte Überraschung: Emma erschien an der Tür, in den Händen ein Tablett mit Tee und gebuttertem Toast.
„Hey, was ist denn das?“ Abby setzte sich auf und nahm ihr das Tablett ab.
„Ich konnte nicht mehr schlafen. Da habe ich gedacht, zur Abwechslung mache ich mal Frühstück.“
Emma war fertig angezogen und hatte ihr blondes Haar, das Saras so glich, zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre Augen leuchteten, und sie war aufgeregt wie ein Kind am Heiligabend.
„Wann kommt er, was meinst du?“, fragte sie, während sie zu Abby ins Bett kroch.
Abby blickte auf ihren Wecker und stöhnte unterdrückt auf. Erst halb sieben.
„Du wirst dich noch ein bisschen gedulden müssen. Ich glaube, er hat acht Uhr gesagt.“
„Und wenn er sich’s anders überlegt hat?“ Das klang unsicher.
„Bestimmt nicht.“ Und wenn doch, kriegt er es mit mir zu tun, dachte sie.
„Kommst du auch mit?“
„Möchtest du das denn?“
„Ja, klar.“
„Okay.“ Abby trank ihren Tee aus und schlug die Bettdecke zurück. „Aber surfen will ich nicht. Das Meer ist mir viel zu kalt.“
Emma grinste übermütig. „Stell dich nicht so an, Mum. Wir tragen doch Neoprenanzüge. Ach, komm, es macht dir bestimmt auch Spaß.“
„Mal sehen“, wich Abby aus. „Jetzt gehe ich erst einmal duschen.“
Punkt acht stand Mac vor der Tür. Er hielt einen Blumenstrauß in der Hand.
„Die sind für Emma“, erklärte er ungewohnt befangen. „Ich wusste nicht, was man mitbringt, wenn man seine Tochter offiziell zum ersten Mal sieht.“
Abby musste lächeln. „Sie wird sich bestimmt freuen. Ich glaube, ihr hat noch nie jemand Blumen geschenkt.“ Sie nahm ihm den hübschen bunten Strauß ab. „Emma! Mac ist da.“ Als sie beiseitetrat, um ihn hereinzulassen, meinte sie: „Wir lassen es erst einmal bei Mac, ja?“
Er nickte und sah an ihr vorbei.
„Hi!“, ertönte Emmas Stimme hinter Abby.
„Mac hat dir Blumen mitgebracht. Ich stelle sie schnell ins Wasser, dann können wir los.“
Emma strahlte über das ganze Gesicht. „Blumen. Echt abgefahren. Danke, Mac!“
Er deutete eine leichte Verbeugung an. „Gern geschehen. Hast du dein Badezeug und etwas Warmes zum Überziehen? Beim Surfen wirst du nicht frieren, aber wahrscheinlich hinterher, wenn du aus dem Wasser
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