Aerzte zum Verlieben Band 41
gerade. „Komm lieber rein“, meinte sie und trat beiseite.
Abby deutete auf das Sofa, doch er schüttelte den Kopf und blieb stehen.
„Was ist los, Mac?“ Hatte er genug vom Vatersein? Ihr Herz fing an zu hämmern. Wenn er Emma jetzt fallen lässt, erwürge ich ihn!
„Du hattest mir doch erzählt, dass Emmas Geburtstagsfeier nicht stattfinden konnte, weil niemand kommen wollte?“
Sie nickte. Es war einer der schlimmsten Tage ihres Lebens gewesen. Wie hatte sie gelitten, als Emma tapfer gute Miene zum bösen Spiel zu machen versuchte. Und dann, am Abend, hörte Abby die unterdrückten Schluchzer aus Emmas Zimmer. Sie kroch zu ihr ins Bett, nahm sie in die Arme und tröstete sie, bis ihre Tochter sich in den Schlaf geweint hatte. In jener Nacht hatte Abby beschlossen, London zu verlassen. Nie wieder würde sie es zulassen, dass jemand ihrem Kind so wehtat.
„Ich dachte, wir holen die Party einfach nach. Inzwischen hat sie hier Freunde gefunden, und vielleicht können wir ihr damit die schlechten Erinnerungen an London nehmen.“
So etwas hätte sie von Mac nicht erwartet. Wieder einmal hatte sie ihn unterschätzt, und ihr Herz schmolz förmlich dahin, als sie ihn ansah. Was für eine wundervolle Geste, was für ein wundervoller Mann!
„Wir könnten etwas richtig Cooles veranstalten, ein Paintballspiel, zum Beispiel. In Wadebridge gibt es eine Anlage, wo wir auch die Ausrüstung leihen können. Wir machen eine Überraschung daraus.“ Jetzt war er in seiner Begeisterung kaum mehr zu bremsen. „Als Kind durfte ich keine Geburtstagspartys feiern.“ Er lächelte zwar, aber es lag ein wehmütiger Ausdruck in seinen Augen. „Meine Mutter wollte keinen Haufen lärmender Kinder im Haus. Die würden nur Unordnung machen, sagte sie.“
„Bei uns war es auch so“, flüsterte Abby. „Ich hätte mich so gern einmal richtig hübsch gemacht und gefeiert. Aber Mum meinte, Partys wären nichts für Leute wie uns.“
Ihre Blicke verfingen sich, und auf einmal schien sich die Erde schneller zu drehen. Abby wurde warm, sie bekam kaum Luft. Eine Sekunde lang glaubte sie, Mac würde sie in die Arme ziehen, aber da trat er einen Schritt zurück.
Was passiert hier? fragte sie sich atemlos. Ihr Herz raste, als wäre sie im Laufschritt Englands höchsten Hügel hinaufgestürmt. Ihr Körper summte, ihre Haut prickelte. Und dann diese Sehnsucht … In diesem Moment wünschte sich Abby nichts mehr, als dass Mac sie in seine starken Arme nahm. Sie wollte sich an ihn schmiegen, den Kopf an seine breite Brust legen und seinen warmen Mund auf ihren Lippen spüren.
Abby erschrak. So etwas durfte sie nicht denken, das war gefährlich. Mac war kein Mann für sie, ganz bestimmt nicht. Aber warum war sie dann so unendlich enttäuscht?
Weil du ihn liebst.
Oh nein, ausgerechnet Mac, einen Mann, der keinen Hehl daraus machte, dass Frauen in seinem Leben für Abwechslung sorgten, mehr nicht. Und doch war das Glücksgefühl, das sie plötzlich ausfüllte, nicht zu bändigen.
„Das ist eine wunderschöne Idee, Mac“, sagte sie und senkte den Blick, um sich wieder zu fangen. „Ich spreche mit den Müttern und verteile heimlich die Einladungen. Wir sollten gleich das nächste Wochenende nehmen. Wenn wir länger warten, verplappert sich noch jemand. Und Paintball finde ich großartig. Emma wollte schon immer mal zu so einem Spiel, und die Jungen werden begeistert sein.“
Als sie sicher war, dass ihre Augen nichts von ihren geheimen Sehnsüchten verrieten, sah sie ihn wieder an. „Aber ich muss dich warnen, wir beide werden mitspielen müssen.“
Mac grinste breit. „Was glaubst du, warum ich es vorgeschlagen habe?“
Emma war völlig aus dem Häuschen, als Abby das Geheimnis lüftete. Vor Freude fiel sie ihrer Mutter um den Hals, und auch Mac, der etwas eher kam als die geladenen Gäste, bekam eine innige Umarmung.
„Das ist eine Superidee!“, rief sie aus. „Ich kann es kaum erwarten, dass alle hier sind, damit wir anfangen können. Mum hat gesagt, dass sie auch mitspielt.“
Über Emmas Kopf hinweg sah Mac Abby mit einem verwegenen Lächeln an. „Ich bin gespannt, wie sie sich schlägt.“
Sie drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger. „Unterschätz mich nicht. Ich kann ziemlich schnell laufen, wenn es sein muss.“
Nach und nach kamen die Kinder, und ihr fröhliches Lachen erfüllte den Empfangsbereich. Mac musste sich mit erhobener Stimme Gehör verschaffen.
„Okay, Leute. Bevor wir uns umziehen, müssen wir die
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