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Aerzte zum Verlieben Band 41

Aerzte zum Verlieben Band 41

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 41 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona Lowe , Emily Forbes
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wurde es heiß und kalt. Ihr Hunger wich plötzlich einem heftigen Verlangen, und ihr klarer Verstand schien sich in Nichts auflösen zu wollen. Gefahr!, signalisierte ihr jeder Nerv. Bleib stark !
    Sie holte tief Luft und beschloss, Leo zu ignorieren. „Murphy, hierher!“
    Der Hund sah sie nur an, als wollte er sagen: Schau mal, wen ich gefunden habe, komm her und begrüß ihn!
    Kraftvoll und elegant schwang Leo sich aus der Hängematte und kam auf sie zu, ihren Hund an seiner Seite.
    Noch mehr als über den Anblick ärgerte Susan sich über die Art und Weise, wie sie auf Leo reagierte.
    Sein Lächeln nahm etwas von der Spannung, die in der Luft hing. „Hallo, Susan. Ein feiner Hund. Gehört er Ihnen?“
    Susan nickte. Natürlich konnte Leo ihn nicht ignorieren. So entschloss sie sich zu einem dienstlichen Ton. „Warum sind Sie hier, Leo?“
    Leo ließ sich von ihren schroffen Worte nicht einschüchtern. „Ich dachte, wir könnten zusammen zu Mittag essen“, erklärte er mit einem offenen, freundlichen Lächeln.
    Ausgeschlossen! „Besten Dank, aber ich werde mir nur eben schnell eine Focaccia holen, bevor die Nachmittagssprechstunde beginnt.“ Damit lief sie die Stufen zur Veranda hinunter, um den Weg in den Ort einzuschlagen.
    „Gute Idee. Ich auch.“ Schon war Leo an ihrer Seite und passte sich ihren Schritten an.
    Sein Duft verwirrte ihre Sinne. „Warum haben Sie es so eilig? Immerhin haben Sie Urlaub, da können Sie sich auch ein ausgedehntes Mittagessen gönnen.“
    „Aber die Nachmittagssprechstunde fängt um zwei Uhr an, oder?“
    Abrupt fuhr ihr Kopf herum. „Was interessiert Sie das?“
    Er lächelte herausfordernd. „Ich hasse es, zu spät zu kommen.“
    Susan runzelte die Stirn. Er konnte doch nicht plötzlich krank geworden sein? Nein, er sah geradezu unverschämt gesund aus. „Haben Sie einen Termin?“
    Er machte ein verwundertes Gesicht. „Hat Robert Gleeson Ihnen heute Morgen denn nicht Bescheid gesagt?“
    Bei der Erwähnung des Klinikdirektors stieg eine böse Vorahnung in ihr auf. Das Fax! „Bescheid weswegen?“
    „Dass ich halbtags hier arbeiten werde, um Sie zu entlasten, bis der neue Arzt eintrifft.“
    In Susans Kopf drehte sich plötzlich alles. Leo würde in ihrer Praxis mitarbeiten! „Aber … aber Sie sind doch hier, um Ihren Urlaub mit Ihrer Familie zu verbringen!“
    Leo zuckte nur die Schultern. „Warum nicht das eine mit dem anderen verbinden? Robert hat mich heute Morgen angerufen, nachdem er den gestrigen Bericht gelesen und von dem schweren Unfall erfahren hatte. Er meinte, es würde Ihnen helfen, und ich bin froh, wenn ich eine Beschäftigung habe.“
    Susan fühlte sich völlig überfahren. „Aber Sie sind doch Chirurg“, wandte sie ein.
    „Und? Wollen Sie damit sagen, dass ich nicht das Zeug zum Allgemeinarzt habe?“
    „Es gibt nicht viel zu operieren. Sie werden sich schon bei der ersten Sprechstunde zu Tode langweilen.“
    Er hob die dunklen Augenbrauen. „Woher wollen Sie das wissen? Ziehen Sie immer so voreilige Schlüsse?“
    Susan fühlte sich zurechtgewiesen, doch sie musste auch zugeben, dass Leo nicht unrecht hatte. Er hatte sich gestern vorbildlich um die Patienten gekümmert. Sie fürchtete nur, nicht genug Selbstbeherrschung aufzubringen, wenn sie mit ihm zusammenarbeitete. „Ich meinte bloß, dass die Arbeit hier sicher nicht mit Ihrer gewohnten Tätigkeit zu vergleichen ist.“
    Leo verschränkte die Arme vor seiner muskulösen Brust. „Robert sagte, dass nur einmal im Monat ein Gastchirurg herkommt. Vielleicht kann ich die Warteliste für Operationen etwas verkürzen. Dann hätte ich meine Beschäftigung.“
    Ihre aufkeimende Panik wurde von der Tatsache erstickt, dass die Warteliste tatsächlich frustrierend lang war. Susan war es den Einwohnern von Bandarra, die mit dem harten klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnissen schon hart genug zu kämpfen hatten, einfach schuldig, dass sie zugriff, wenn ein Chirurg wie Leo Costa seine Dienste anbot.
    „Dann nehme ich Ihr Angebot natürlich an“, rang sie sich schließlich ab.
    „Mit mir zum Lunch zu gehen? Wunderbar!“
    Sein charmantes Lächeln war umwerfend, und Susan spürte, wie der schmale Riss in ihrem Schutzwall breiter wurde. Was sollte ihr schon passieren, wenn sie mit Leo eine Focaccia bei Tony’s aß?
    Eine ganze Menge .
    Susan räusperte sich, bestärkt in ihrer Entschlossenheit, räumlich und emotionell den größtmöglichen Abstand zwischen sich und Leo Costa zu legen.

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