Aerzte zum Verlieben Band 42
darauf vor, für ihre Schwester da zu sein und sie zu unterstützen, falls ihr Vorhaben scheitern sollte. Vielleicht würde Elizabeth dann auf die Hotelfachschule zurückkehren.
Sie war gerade eine halbe Minute im Dienst, als gleichzeitig ein Patient mit Herzstillstand, ein Autounfall und eine Frau in den Wehen eingeliefert wurden.
„Ich nehme den Unfall“, sagte Taylor energisch. „Piper, komm mit mir.“
Sie folgte ihm in den Schockraum und verdrängte sofort alles andere außer dem Patienten und der Aufgabe, die vor ihnen lag. Taylor und sie arbeiteten Hand in Hand.
Piper schloss den Patienten zügig an den Überwachungsmonitor an. Die Situation war kritisch, aber sie zog die Herausforderungen ihrer Arbeit jederzeit dem Chaos privater Konflikte vor.
Taylor horchte die Lunge ab und betastete die Kehle. „Die Luftröhre ist verschoben.“
„Thoraxdrainage?“, fragte Piper und drehte sich bereits um, ohne seine Antwort abzuwarten. Sie holte die nötigen Instrumente heraus, während Taylor die Schnittstelle desinfizierte.
Schnell warf sie einen Blick auf den Monitor. „Blutdruck und Sauerstoffsättigung sind okay, aber der Herzschlag wird schneller.“
Arturo, der Beatmungsspezialist, fügte hinzu: „Atmung wird unregelmäßig. Sieht nicht so gut aus.“ Er warf Taylor einen nervösen Blick zu.
Auch Piper wurde unruhig. Falls es zu einem Spannungspneumothorax kam, hatten sie ernsthafte Probleme. Aber als sie Taylor ansah, ließ ihre Nervosität sofort nach. Obwohl er sich schnell bewegte, wusste er ganz genau, was er tat. Er würde diesen Patienten retten, davon war sie überzeugt.
„Das wird besser werden, sobald wir den Druck beseitigt haben.“ Taylor tastete die Rippen ab, um die richtige Stelle zu finden, und hielt dann die Hand auf. „Piper, erst das Skalpell, dann den Schlauch.“
Piper erfüllte seine Anweisungen und sah gebannt zu, wie er den Eingriff zügig und geschickt ausführte. Schließlich hatte er den Drainageschlauch in den Einschnitt am Brustkorb eingeführt. Piper atmete auf.
„Puh, das ist immer eine heikle Sache.“ Taylor wischte sich mit dem Unterarm die Stirn ab.
„Aber du hast es geschafft.“ Piper tupfte ihm die verschwitzte Stirn ab. Ihre Blicke begegneten sich, und sie verspürte plötzlich eine ganz andere Art von Nervosität. Schnell trat sie zur Seite und reichte ihm das Verbandszeug, um den Tubus zu fixieren.
Nachdem Taylor die letzten Handgriffe erledigt hatte, wandte er sich wieder an Piper. „Sag in der Radiologie Bescheid. Wir brauchen eine Kopf-CT und Röntgenbilder von Wirbelsäule, Brust und Abdomen.“
„Alles klar.“ Piper griff nach dem Telefon an der Wand.
Während er sich die Hände wusch, hörte Taylor sie im Hintergrund sprechen. Sie war eine gute Krankenschwester, daran gab es keinen Zweifel. Nur zu gern hätte er sie gefragt, wie das Wochenende mit Elizabeth verlaufen war, aber eigentlich ging ihn das natürlich nichts an.
Obwohl er sie wirklich unglaublich anziehend fand, war es besser, wenn diese Geschichte zwischen ihnen nicht zu weit ging. Sie war eher der verantwortungsvolle, konservative Typ Frau, einen Mann wie ihn konnte sie nicht brauchen. Er war in diesem Moment einfach nicht bereit für romantische Verwicklungen dieser Art.
Natürlich, er mochte sie, sie hatte ihm mit Alex geholfen, sie war schön und eine bessere Gesellschaft als alle Frauen, mit denen er in der vergangenen Zeit ausgegangen war. Trotzdem …
Während er seine Hände energisch schrubbte, bemühte sich Taylor, nicht mehr länger über Piper nachzudenken. Im Augenblick verstanden sie sich gut, aber lange würde es nicht dauern, bis ihre Beziehung dem Ende entgegenging. So lief es nun mal bei ihm. Er fand immer einen Grund, die Affäre zu beenden.
Später brachte Piper den Patienten auf die Station und erstattete der diensthabenden Schwester Bericht. „Er hat Brustverletzungen, aber die Röntgenaufnahmen waren ohne Befund. Er hat auf der linken Seite einen Pneumo.“
Sie warf dem Mann, der langsam wieder das Bewusstsein erlangte, einen Blick zu. „Er hat Glück gehabt“, sagte sie und nickte der Familie des Patienten zu, die ihn begleitete.
Piper ging zurück in die Notaufnahme und beschäftigte sich für den Rest ihrer Schicht mit Papierkram und weniger spektakulären Fällen, die typisch für einen Montag waren. Als sie schließlich nach ihrer Tasche griff und die Türen der Klinik hinter sich schloss, dachte sie sehnsüchtig an ein heißes Bad und
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