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Aerzte zum Verlieben Band 42

Aerzte zum Verlieben Band 42

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Evans , Marion Lennox , Alison Roberts
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„Oder noch nicht so bald.“
    Willig ergab sich Anna seinem leidenschaftlichen Kuss.
    Der Strandspaziergang konnte warten.
    Es war noch Januar, der letzte Tag des Monats, als Anna und Luke Arm in Arm am Strand entlangschlenderten.
    Der allmorgendliche Spaziergang war ihnen inzwischen zur Gewohnheit geworden. Crash tollte um sie herum, ein Stück Treibholz zwischen den Zähnen.
    „Du solltest es mir wiederbringen“, rief Luke ihm zu.
    „Er will, dass du es ihm abjagst.“
    „Das bringt uns beim Apportiertraining aber nicht weiter.“
    „Stimmt.“ Außerdem hätte sie Luke dann loslassen müssen, und das wollte sie nicht. Sie liebte diese Spaziergänge im milden Morgenlicht, die kalte, frische Luft, die nach Salz und Meer roch. Wenn Luke nicht den Arm um ihre Schultern gelegt hatte, hielt er ihre Hand. Manchmal blieben sie auch stehen, so wie jetzt, um die ans Ufer rollenden Wellen zu betrachten. Nahe waren sie sich immer.
    „Seit dem Unfall warst du kein einziges Mal mehr schwimmen“, sagte sie nachdenklich.
    „Nein. Das brauche ich nicht mehr.“
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, aber er starrte nur in die Brandung.
    „Als ich aus dem Irak zurückkam“, begann er schließlich, „da fühlte ich mich … zerrissen, entwurzelt. Ich gehörte weder hierher noch irgendwo anders hin. In Gedanken war ich immer noch dort, gefangen im ruhelosen Kampf um Menschenleben. Das zivile Leben erschien mir leer. Bedeutungslos.“
    Sie erinnerte sich, wie er ihr das einmal an den Kopf geworfen hatte. Damals glaubte sie, dass sie dazugehörte. Dass sie ihm auch nichts bedeutete. Inzwischen wusste sie, dass es nicht stimmte. Auch wenn Luke es ihr nie ausdrücklich gesagt hatte, so zeigte er es ihr doch jeden Tag. Immer wieder und auf vielfältige Weise.
    „Ich habe mich damit betäubt, im eiskalten Meer zu schwimmen und mich bis zur Erschöpfung durch die Brandung zu kämpfen“, fuhr er fort. „Es hat mir geholfen. Aber jetzt will ich das nicht mehr.“ Er wandte ihr den Kopf zu und sah ihr in die Augen. „Keine Sekunde möchte ich mehr verpassen von dem wundervollsten Gefühl, das ich je empfunden habe.“
    Anna hielt den Atem an. Sie konnte sich denken, was er meinte, aber sie wollte es hören. Laut ausgesprochen. Deshalb musste sie fragen. „Welches Gefühl, Luke?“
    „Meine Liebe zu dir.“
    Sein Kuss, so zärtlich und innig, schmeckte nach Meer und Wind. Anna schlang Luke die Arme um den Hals und schmiegte sich an seinen warmen, starken Körper. Erst als ein ungeduldiges Bellen ertönte, tauchten sie wieder auf aus dem sinnlichen Zauber, der sie alles um sie herum hatte vergessen lassen.
    Lachend hob Luke das Holzstück auf, das Crash genau neben ihren Füßen hatte fallen lassen, und warf es weit von sich. Dann nahm er Annas Hand, und sie setzten ihren Spaziergang fort. Der Hund war auch wieder da, das Treibholz im Maul, und sprang in weitem Bogen um sie herum.
    „Ich liebe dich, Anna“, sagte Luke. „Deinetwegen stehe ich morgens auf und kann es abends kaum erwarten, ins Bett zu kommen. Ich hoffe, ich werde nie einen Tag oder eine Nacht ohne dich sein müssen, aber …“ Er holte tief Luft und atmete seufzend wieder aus. „Ich werde dich nicht bitten, mich zu heiraten. Das kann ich nicht.“
    Anna blieb stehen. Als sie an seiner Hand zog, musste er auch stehen bleiben. Sie blickte ihn an. Die Schatten in seinen Augen hatten sich gelichtet, aber noch immer barg seine Miene eine Traurigkeit, sodass ihr das Herz schwer wurde.
    „Ich kann dir nichts bieten“, ergänzte er. „Ich habe keinen Job mehr.“
    „Das stimmt nicht, Luke. Du warst so mutig und hast mit Mr White über alles gesprochen. Er weiß, was er an dir hat, sonst hätte er dich nicht überredet, ins Direktorium zu wechseln. Du wirst ein großartiger Verwaltungschef sein, und du kannst immer noch unterrichten, sodass du der Abteilung nicht völlig verloren gehst …“
    „Deiner Abteilung“, unterbrach er sie.
    Anna schwieg. Seltsam, wie sehr sie an diesem Posten gehangen hatte, so sehr, dass sie sich insgeheim gewünscht hatte, Luke würde nie mehr ans St. Piran zurückkommen.
    „Ich habe PTBS“, sagte er in die Stille hinein. „Offiziell diagnostiziert von einem Seelenklempner.“
    „Von einem hoch geachteten Psychiater, der sich auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisiert hat“, berichtigte sie lächelnd. „Und er findet, dass du beachtliche Fortschritte machst.“
    Sie beobachtete die Welle, die sich im Sand kräuselte,

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