Aerzte zum Verlieben Band 42
dann die nächste und noch eine, bevor sie sich zu ihm umwandte. „Du musst mir nichts bieten, Luke. Das Einzige, was ich brauche, ist deine Liebe.“
Er betrachtete sie, so eindringlich, wie sie es nur von ihm kannte. Anscheinend spürte er, dass sie noch mehr sagen wollte.
„Und ich will gar nicht, dass du mich fragst, ob ich dich heirate.“
Luke schien den Atem anzuhalten.
Anna lächelte. „Weil ich dich fragen werde.“ Sie atmete tief durch. So schwierig konnte das doch nicht sein, oder? Seit einer halben Ewigkeit tat sie alles, um sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Da sollte sie auch hiermit fertig werden.
„Ich liebe dich, Luke Davenport. Von ganzem Herzen. Ich möchte keinen Tag und keine Nacht mehr ohne dich sein. Willst du mich heiraten?“
Noch immer starrte er sie an. Auf diese seltsam verwunderte Art, so als sähe er sie zum ersten Mal.
„… bitte?“, fügte sie hinzu.
Er schlang die Arme um sie, so schnell, dass Anna einen spitzen Schrei ausstieß, als er sie hochhob und herumwirbelte. Die Welt drehte sich, Meer, Strand und Felsen verschwammen zu einem schwindelerregenden Muster.
„Ja“, sagte Luke. „Ja!“
Dann blieb er stehen, hielt sie fest an sich gedrückt, die Arme um ihre Taille, sodass ihre Füße den Boden nicht berührten. Ihre Hände lagen auf seinen Schultern, als er Anna langsam an seinem Körper hinabgleiten ließ, bis sich ihre Lippen berührten.
Eine neue Welle erreichte den Strand, höher hinauf diesmal, die Flut hatte eingesetzt. Sie umspülte Lukes Knöchel und spritzte eisiges Wasser auf Annas Beine.
Mit einer geschmeidigen Bewegung legte er einen Arm unter ihre Knie und hob Anna auf seine Arme. Er trug sie durch das schäumende Wasser, bis er trockenen Sand unter den Füßen hatte. Aber er setzte sie nicht ab. Crash folgte ihnen, als sie den Strand verließen. Doch Luke ließ sie immer noch nicht herunter.
Anna hatte absolut nichts dagegen.
Sie war genau da, wo sie sein wollte … auf dem Weg in eine wundervolle Zukunft, geborgen in den Armen des Mannes, den sie aus vollem Herzen liebte.
– ENDE –
Marion Lennox
Das Glück war noch nie so nah
1. KAPITEL
Um ein Uhr früh klingelte es an der Tür. Fluchend beförderte Doc Dominic Spencer den Hefeteig für das geplante Erntedankbrot in den Müll. Die Leute wussten doch, dass er heute nicht weg konnte. Wollte ein Patient zu ihm?
„Frohes Erntedankfest“, grummelte er und ging durch den Flur zur Tür.
Auf seiner Veranda stand eine völlig durchnässte und schlammbespritzte Frau zwischen zwanzig und dreißig, das ließ sich schwer einschätzen. Sie war klein, schmal gebaut und mit Jeans und Windjacke bekleidet. Das eine Bein ihrer Jeans war bis zum Knie aufgerissen, und ihr Schienbein war blutbeschmiert. Sie trug nur einen schmutzigen Schuh. Der andere Fuß steckte in einem zerrissenen Strumpf.
Ihre dunkelbraunen Locken hingen ihr in nassen Strähnen auf die Schulter, die Augen wirkten riesig, ängstlich. Ein langer Kratzer verlief von ihrer linken Augenbraue bis zu ihrem Kinn und blutete leicht.
Außerdem hielt sie den hässlichsten Hund, den er je gesehen hatte, an sich gepresst. Eine Englische Bulldogge? Unglaublich fett und regungslos lag er in ihren Armen.
Bevor Dominic auch nur einen Ton sagen konnte, schob sie ihm taumelnd den Hund hin. Geistesgegenwärtig griff er zu und registrierte bestürzt, wie sie auf die Veranda sank, den Kopf zwischen die Knie nahm und mit beiden Händen umfasste.
Erst die Frau, dann das Tier, dachte er.
Regen peitschte ihm ins Gesicht. Dom bettete den Hund auf eine Matte im Flur, wo das Tier wie eine Stoffpuppe in sich zusammensackte. Aber die Frau hatte erst einmal Priorität.
„Was ist los?“ Dom griff nach ihrem Handgelenk. Ihr Puls raste. Sie schwitzte, und als er sich neben sie kniete, begann sie zu würgen.
„H…helfen Sie mir“, stammelte sie hilflos.
Ein Spielzeugeimer lag auf der Veranda. Den zog er heran, aber sie brauchte ihn nicht. Wahrscheinlich hatte sie sich in dieser Nacht schon öfter übergeben.
Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für Fragen. Dom musterte sie genauer, während er darauf wartete, dass sie sich beruhigte.
Die Verletzung an ihrem Bein schien oberflächlich zu sein. Auch der Kratzer in ihrem Gesicht war nicht tief. Sie konnte ihre Arme frei bewegen und schien insgesamt nicht schwer verletzt zu sein.
Vielleicht war ihr vor Erschöpfung schlecht. Wenn er diesen Brocken von einem Hund durch die
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