Aerzte zum Verlieben Band 42
zögernd. „Eine Sahneschnitte nach Meinung meiner Töchter. Sie glauben doch nicht, dass Sie in ihn verliebt sind, oder?“
„Nein!“ Doch.
„Dann ist es ja gut.“ Er schien froh, das geklärt zu haben. „Meine Töchter sagen, da gibt es nur Tansy. Die Mädchen hier haben es alle versucht, aber niemand hatte Erfolg. Und jetzt Sie …“ Graham schüttelte den Kopf. „Okay, das ist unhöflich, ich weiß. Ich habe gesagt, was ich denke, und jetzt halte ich die Klappe. Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Haus.“
Als Erin zurückkam, saßen Dom und die Jungen am Küchentisch und aßen Cornflakes.
„Frohes Erntedankfest“, begrüßte Dom sie.
Jeder hatte ein kleines Erntedankbrot vor sich. Am Tischende war ein freier Platz, ordentlich gedeckt. Und in der Mitte des Platzdeckchens lag ein herzförmiges Erntedankbrot.
Eine winzige Fahne steckte drin. Darauf stand „Erin“.
Seltsamerweise trieb ihr das die Tränen in die Augen. In all dem Chaos hatte Dom Zeit gefunden, an sie zu denken. Dieses sehr mädchenhafte Erntedankbrot musste extra organisiert worden sein. Für sie.
„Danke“, sagte sie und schluckte. „Das ist wirklich lieb von euch.“
„Bei uns kriegt jeder ein Erntedankbrot, sonst ist es ja kein richtiges Erntedankfest“, sagte Nathan ernst.
Erin setzte sich. Sie waren fantastisch – alle drei. Ihre Jungs …
Aber das war ein dummer, besitzergreifender Gedanke. Die drei hatten nichts mit ihr zu tun. Selbst wenn Dom ihr Partner werden würde.
Ihr Praxis-Partner. Nichts weiter.
„Wo warst du?“, fragte Dom und reichte ihr die Cornflakes. „Du hast einen Anruf bekommen, sagte man mir.“
„Kann ich mein Brot essen, bevor ich es dir erzähle?“
„Wenn’s sein muss“, erwiderte er augenzwinkernd.
„Klar muss es sein“, gab sie zurück und schnitt sich eine Scheibe ab. Genüsslich strich sie Butter drauf und biss hinein.
„Das sieht nach einem Ritual aus“, bemerkte Dom.
„Solange ich denken kann, mache ich das jedes Jahr am Erntedankfest. In einem Jahr gab’s Kuchen statt Erntedankbrot. Das hat mich völlig durcheinandergebracht.“
„Kann ich mir vorstellen“, antwortete Dom matt. „Also, wo warst du?“
„Draußen bei den Mathesons.“
„Was …?“
„Ein schönes, friedliches Ende.“ Erin lächelte ihn über den Tisch hinweg an. „Dank dir. Gut gemacht, Dr. Spencer.“
„Hughie hat angerufen?“
„Gegen sechs. Graham hat mich hingebracht.“
„Du hättest mich wecken sollen.“ Verärgerung blitzte in seinen Augen auf.
„Richtig. Aber du hast gestern Nacht mehr Rauch geschluckt als ich. Darum habe ich heute Morgen entschieden, dass du mein Patient bist und ich die Entscheidungen treffe.“
„Dazu hattest du kein Recht.“
„Ich weiß“, sagte sie leise. „Und wenn du noch etwas hättest tun können, hätte ich dich geweckt. Aber da war nichts.“
„Können wir später darüber sprechen?“, bat er angespannt.
Oh-oh . „Natürlich.“ Ein Blick auf die Jungs, und sie wusste, dass sie das Richtige getan hatte. Sie brauchten Dom heute. Als Pflegevater musste er diese Konsequenzen akzeptieren.
Ihre Gedanken mussten ihr deutlich vom Gesicht abzulesen sein. Seine Verärgerung verwandelte sich in … Verwirrung.
„Was? Nicht bereit, einen Rüffel hinzunehmen?“, fragte er, klang aber nicht so, als würde er es ernst meinen.
„Nein“, sagte Erin und schob das Kinn vor. „Für nichts, was ich heute Morgen eventuell getan habe.“
Seine Stimme klang besorgt. „Was zum Teufel hast du denn heute Morgen getan?“
Still lächelte sie ihn an. Es war Erntedankfest, ein Feiertag. Dom wirkte grimmig und müde, und er bekam Hilfe, ob er nun wollte oder nicht.
„Ich habe ein neues Zuhause für Marilyn gefunden“, berichtete sie. „Diskussionen bitte nach dem Frühstück. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe ein Erntedankbrot, auf das ich mich konzentrieren muss.“
Dom musste dringend seine Gedanken sortieren. Die Schrecken der Nacht wirkten immer noch nach. Beinahe hatte er Martin verloren.
Diese Jungs brauchten so viel Aufmerksamkeit, da konnte er sich keinerlei Ablenkung leisten. Und Erin ist definitiv eine Ablenkung, dachte Dom grimmig.
Sie war hinreißend. Und der Kuss letzte Nacht … Fast konnte er ihre Lippen noch auf seinen spüren. Sie hatte ihn geküsst, als ob sie es ernst meinte, als ob sie ein Teil von ihm sein wollte.
Ein verrückter Gedanke.
Oder vielleicht doch nicht. Er hatte ein schönes Zuhause, einen tollen Job,
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