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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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eine verwegene und aufregende Ausstrahlung verlieh. Melora spürte ein Kribbeln im Bauch, und ihr Herz schlug ein paar Takte schneller. „Und das ist wirklich Dr. Tarvon?“, vergewisserte sie sich vorsichtshalber noch einmal.
    „Das ist er in der Tat“, antwortete die junge Frau, und Melora entging dabei nicht der bewundernde Blick, mit dem die Flugbegleiterin den Mann bedachte. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und eine schöne Zeit hier auf Tarparnii, Dr. Washington.“
    Melora nickte lächelnd. „Vielen Dank, ich freue mich schon sehr darauf.“
    Sie holte tief Luft, dann ging sie direkt auf Dr. Tarvon und seinen alten grünen Jeep zu, der sicher schon bessere Zeiten gesehen hatte und alles andere als fahrtüchtig aussah. Melora hatte das Gefühl, als wäre sie durch eine wundersame Tür in eine Märchenwelt getreten, in der es anstatt großer, moderner Kliniken mit hochtechnisierten Operationssälen und hektischen Menschen nur grüne Wiesen und exotische Pflanzen gab. Und Ärzte, die nicht wie Ärzte aussahen.
    Dr. Tarvon rührte sich nicht, als Melora auf ihn zutrat, als würde er sie gar nicht wahrnehmen. Unwillkürlich verglich sie ihn mit Leighton und stellte dabei fest, dass Daniel Tarvon, zumindest äußerlich, das krasse Gegenteil von ihrem Exverlobten war. Zwar sah Leighton mit seinem kurzen blonden Haar auch gut aus, doch Dr. Tarvon strahlte etwas aus, das Leighton nicht besaß: eine animalische Sinnlichkeit und männliche Erotik, die Melora fast den Atem raubte.
    Und noch was war ihr sofort aufgefallen. Dr. Tarvon war deutlich größer als die meisten Menschen auf Tarparnii. Vor Antritt ihrer Reise hatte Melora viel im Internet recherchiert, um sich Wissen über Land und Leute anzueignen. Zum Beispiel gab es aufgrund des feuchtheißen Klimas jede Menge Schlangen und gefährliche Insekten, vor deren Stichen man sich schützen sollte. Deshalb trug sie feste Wanderschuhe, eine lange Leinenhose, ein Baumwollhemd mit langen Ärmeln sowie einen Schal, damit auch Hals und Nacken geschützt waren. Melora würde mit allem fertig werden, nur wieder krank werden durfte sie auf keinen Fall.
    Als der Mann vor ihr sich immer noch nicht rührte, kamen Zweifel in ihr auf, ob er vielleicht doch nicht ihr Kontaktmann war. „Hallo, Dr. Tarvon?“, sagte sie nun laut und deutlich und tippte ihn leicht auf die Schulter.
    „W-as?“ Er zuckte so heftig zusammen, dass ihm der Hut vom Kopf fiel. „Oh … entschuldigen Sie bitte, ich muss kurz eingenickt sein, meine Nacht war diesmal ziemlich kurz.“
    Seine Stimme war angenehm tief und rau, und er sprach mit britischem Akzent, was Melora überraschte, denn Emmys Erzählungen zufolge müsste Dr. Tarvon gebürtiger Tarparniier sein. Er hob seinen Hut vom Boden auf und schob die Sonnenbrille auf den Kopf, bevor er Melora mit einem müden, aber sehr sympathischen Lächeln die Hand entgegenstreckte. „Dr. Washington?“
    „Ja, die bin ich.“ Sie nahm auch ihre Sonnenbrille ab und ergriff dann seine Hand, die sich fest und warm anfühlte. „Und Sie sind Daniel Tarvon?“ Melora sah ihm in die Augen, und der Blickkontakt löste ein seltsames Prickeln bei ihr aus.
    „Ganz genau. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen.“ Er schüttelte ihr nun kräftig die Hand, was sich ganz anders und viel angenehmer anfühlte als der knappe Händedruck, den Melora von ihren australischen Kollegen gewöhnt war. „Eigentlich sollten wir uns so begrüßen.“ Dr. Tarvon ergriff nun ihre beiden Hände und führte kleine Kreise damit aus, wie es nach tarparniischer Tradition üblich war – zumindest hatte Melora das im Internet gelesen.
    „Oh … ja, natürlich“, sagte sie leicht verlegen, denn das elektrisierende Prickeln verstärkte sich dadurch noch mehr.
    Dr. Tarvon ließ ihre Hände schließlich wieder los und warf seinen Hut auf die Rückbank des Jeeps, der tatsächlich aussah, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Das Blech wies viele rostige Stellen auf, ein Rücklicht war zerbrochen, der Innenspiegel fehlte, und die Windschutzscheibe hatte einen langen Riss, der notdürftig mit Klebeband zugeklebt war.
    „Na, dann mal los“, meinte Daniel lächelnd, hob Meloras Reisetasche auf und legte sie neben den Hut auf die Rückbank. „Oder kommt noch mehr Gepäck dazu?“
    Meloras Blick fiel auf seinen Gürtel, an dem etwas Langes, Schmales hing: ein Jagdmesser! Du liebe Güte, der Mann trug eine Waffe!
    „Dr. Washington? Haben Sie noch anderes Gepäck

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