Aerzte zum verlieben Band 48
…“
EPILOG
Das Baby gluckste vor Vergnügen, während es in der Hängematte schaukelte, die Carlos zwischen zwei Bäumen befestigt hatte.
Irgendwo weiter hinten im Garten erklang Ellas Stimme aus dem Dickicht. „ Ablito! Hier bin ich! Du musst mich suchen!“
Caroline setzte sich in einen Liegestuhl neben Antoinette, die gerade damit beschäftigt war, winzig kleine Söckchen für Charlie, das Baby, zu stricken. Die Haushälterin ließ den Kleinen in der Hängematte dabei keine Sekunde aus den Augen.
„Hallo! Wie war dein Tag in der Klinik?“, begrüßte sie Caroline. „Ich hoffe, es wird dir nicht zu viel, wieder halbtags zu arbeiten?“ Sie goss Caroline ein Glas frisch zubereitete Limonade ein.
„Überhaupt nicht. Es macht mir großen Spaß“, erklärte Caroline. „Natürlich vermisse ich die Kinder, wenn ich nicht hier bin, aber die Arbeit sorgt dafür, dass ich Jorge nicht so vermisse, während er in Salta ist, um die neue Krankenstation aufzubauen.“
„Er kommt ja bald heim“, tröstet Antoinette sie. „Läuft in Salta alles nach Plan?“
Caroline lächelte glücklich. Sie, Jorge und Ella waren in den ersten Monaten gemeinsam im Norden des Landes gewesen, um eine neue Krankenstation für die Eingeborenen dort zu aufzubauen.
„Es läuft sogar so gut, dass Jorges Arbeit dort fast beendet ist. Kurz bevor ich wegen Charlies bevorstehender Geburt nach Buenos Aires zurückgekommen bin, hatten wir bereits mit den örtlichen Behörden alles geregelt. Jetzt müssen wir uns überlegen, wohin wir als Nächstes gehen. Es ist wundervoll, hier bei euch zu sein, und ihr ward mir in den letzten fünf Monaten wirklich eine große Hilfe, aber jetzt sollten wir euch wieder allein lassen. Ein frisch verheiratetes Paar braucht schließlich auch Zeit für sich!“
„Aber das Haus ist groß genug für uns alle“, widersprach Antoinette und gab Caroline einen Kuss. „Wir würden euch doch niemals hinauswerfen! Schließlich warst du es, die Carlos und mich zusammengebracht hat.“ Versonnen sah sie ihrem Ehemann dabei zu, wie er ausgelassen mit Ella herumtobte. „Es würde ihm das Herz brechen, nicht mehr mit den Kindern zusammen zu sein. Und ihr seid doch glücklich hier, oder? Bitte, Caroline, sag mir, dass du hier glücklich bist!“
„Ja, natürlich. Aber …“
Weiter kam Caroline nicht, denn vom Eingangstor her waren Schritte zu hören. Feste, zielstrebige Schritte, die sie unter Tausenden erkannt hätte.
Genau wie Ella, die sofort zu ihrem Papá stürmte und ihm um den Hals fiel.
Caroline stand auf und ging ihm entgegen, während Jorge seine Tochter erst umherwirbelte und dann an sich drückte. Über Ellas Schulter hinweg sah er sich im Garten nach Caroline um. Wie immer setzte ihr Herz einen Schlag aus, als ihre Blicke sich trafen.
„Mi eposa.“ Sehnsucht klang aus seiner Stimme, als er seine Frau in die Arme schloss. Ihr Kuss war Begrüßung und Verheißung zugleich.
„Komm, begrüß auch deinen Sohn. Und natürlich deinen Vater und Antoinette“, ermahnte Caroline ihn und löste sich widerstrebend aus seinen Armen.
Hand in Hand gingen sie zur Hängematte. Charlie sah zu ihnen auf, schien einen Augenblick zu überlegen und streckte dann seinem Vater die Ärmchen entgegen. Mit seinem Sohn auf dem Arm und seiner Tochter an der Hand ging Jorge weiter, um seinen Vater zu begrüßen.
Caroline sah ihm nach und überlegte, welch eine wundervolle Wendung ihr Leben genommen hatte. Ein Sohn, eine Tochter, ein Mann, den sie über alles liebte, und zwei entzückende Großeltern. Was konnte man mehr vom Leben erwarten?
„Wann gehen wir nach oben?“, flüsterte Jorge ihr ins Ohr. Er hatte Charlie seinem Vater übergeben und war zu seiner Frau zurückgekommen. Auch Ella war bei Carlos geblieben und erzählte ihm gerade eine komplizierte Geschichte über ihre Kindergartenfreunde.
Caroline küsste ihren Mann zärtlich auf die Lippen. „So bald wie möglich.“
– ENDE –
Mit dir auf der Insel der Liebe
1. KAPITEL
Melora Washington setzte ihre Sonnenbrille auf, schwang sich die große Reisetasche um und blickte Tarparniis strahlendem Sonnenschein entgegen, als sie aus der kleinen Cessna stieg. Ja, das war es, was Melora sich gewünscht hatte, und freudige Erregung erfasste sie. Vor sechs Wochen hatte sie sich als Ärztin bei Pacific Medical Aid, kurz PMA genannt, beworben und nach mehreren intensiven Vorstellungsgesprächen, jeder Menge Bürokratie und einer letzten medizinischen Untersuchung
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