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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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hatte sie die letzten Untersuchungen hinter sich gebracht, deren Ergebnisse noch nicht feststanden. Und erst diese Resultate würden zeigen, ob sie wieder ganz gesund war.
    Ein Rascheln aus dem Unterholz riss sie aus ihren Gedanken, und sie blieb stehen und spähte angespannt durch das Gebüsch. Da war doch jemand – eine Frau oder ein Mädchen. Melora trat näher ans Geäst heran und versuchte etwas zu erkennen, doch die Gestalt war schon verschwunden.
    „Was ist los, Melora?“, rief Daniel ihr vom Jeep aus zu.
    „Ich weiß nicht, ich glaube, ich hab jemanden im Unterholz gesehen.“
    Daniel kam zu ihr und folgte ihrem Blick. „Wo?“
    „Dort drüben. Ich glaube, es war ein Mädchen oder eine Frau. Sie war kaum zehn Meter von mir entfernt. Da – da ist sie wieder!“, rief Melora aufgeregt, und jetzt konnte auch Daniel sie erkennen.
    Es waren sogar mehrere Personen, und zwar drei Frauen, von denen eine auf dem Boden lag und stöhnte, als ob sie starke Schmerzen hätte. Daniel rief sie in seiner Landessprache an, und Melora beobachtete gespannt, wie sich die beiden anderen umdrehten und ängstlich in seine Richtung blickten. Er sagte wieder etwas auf Tarparniisch, während er sich schon den Weg durchs Unterholz bahnte.
    Da kam ihm die älteste der drei entgegen und sprach rasend schnell auf ihn ein. Melora musste ihre Sprache nicht verstehen, um zu begreifen, was hier vor sich ging. Die junge Frau auf dem Boden war hochschwanger und kurz davor, ihr Kind zu gebären!
    „Melora, hör zu“, sagte Daniel, nachdem die Frau geendet hatte. „Im Jeep unter dem Rücksitz ist mein Notfallkoffer. Bitte …“
    „Ich hole ihn.“ Melora lief zurück zum Wagen und fand den Koffer sofort. Sie zog ihn unter dem Sitz hervor und brachte ihn schnell zu Daniel. Der kniete bereits neben der Schwangeren auf dem Boden und sprach beruhigend auf sie ein.
    Melora nahm sterile Handschuhe aus dem Koffer und reichte sie Daniel. Bei einer kurzen vorsichtigen Untersuchung stellte er fest, dass der Muttermund der Schwangeren, die etwa siebzehn Jahre alt sein mochte, bereits stark geweitet war.
    „Es ist fast so weit, die Wehen kommen alle paar Minuten.“
    „Wie heißt das Mädchen?“, fragte Melora, und Daniel erkundigte sich nach den Namen aller Frauen.
    „Sie heißt J’tana“, erklärte er. „Die ältere Frau ist ihre Mutter und heißt P’tanay, und das andere Mädchen ist ihre jüngere Tochter K’hala.“
    „Das ist die Mutter der beiden?“, wunderte Melora sich. P’tanay sah kaum älter aus als ihre beiden Töchter, und nun sollte sie sogar Großmutter werden. Melora schätzte K’hala auf etwa dreizehn Jahre. „Ist K’hala nicht zu jung, um bei einer Entbindung zuzusehen?“
    „Keine Sorge, K’hala ist sicher schon bei einigen dabei gewesen. Es ist hier Tradition, dass die Mädchen sehr früh lernen, was es heißt, eine Frau zu sein. Die Geburt eines Kindes ist ein wichtiges Ereignis im Leben einer Tarparnii, und es ist eine Ehre für jedes junge Mädchen, wenn es dabei helfen darf. Für Männer gilt das allerdings nicht. Die einzigen, denen das gestattet ist, sind Ärzte. Und selbst da ist es den Einheimischen lieber, wenn es eine Ärztin ist.“
    Melora runzelte die Stirn. „Bedeutet das, dass ich das lieber übernehmen sollte?“
    Daniel zögerte. „Hast du denn Erfahrung mit Entbindungen? Du bist doch Allgemeinchirurgin.“
    „Ich habe während meines Praktischen Jahrs einige Babys entbunden.“
    „Das ist schon lange her. Dann bist du heute meine Assistentin“, beschloss er kurzerhand. „Betrachte das jetzt einfach als Auffrischungskurs, denn du wirst noch etliche Geburten hier erleben. Und beim nächsten Mal bist du dann dran.“
    Er lächelte ihr aufmunternd zu, und wieder kribbelte es in Meloras Bauch. Daniels markantes Gesicht, die ausdrucksstarken dunklen Augen und sein sinnlicher Mund machten es ihr schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Was war bloß los mit ihr? Sie arbeitete doch oft mit gut aussehenden Kollegen, ohne sich etwas dabei zu denken. Warum also klopfte ihr dann jedes Mal das Herz, wenn Daniel sie ansah?
    „In Ordnung“, sagte sie und zwang sich, die verwirrenden Gefühle zu verdrängen. „Was soll ich tun?“
    „Das Baby müsste mit den nächsten Wehen kommen. Hol bitte etwas her, worin du es einwickeln kannst, damit es schön warm bleibt.“
    „Mach ich.“
    Melora lief erneut zurück zum Wagen. Sie wusste sofort, wo sie etwas Geeignetes finden würde: in ihrer

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