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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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gewürztes Huhn und hinterher einen Espresso …
    Die Vorstellung verlieh ihr neue Kraft, und sie hielt mühelos mit Dante Schritt. Wann hatte sie zuletzt richtig gegessen? Es war ja nicht einfach, ihr Gewicht zu halten. Wenn sie nicht dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio ging, legte sie unausweichlich zu.
    Dante mochte deine Kurven. Hatte er nicht verlangend ihre Hüften gestreichelt und ihr ins Ohr geflüstert, wie begehrenswert sie sei?
    Hör auf! ermahnte sie sich, denk nicht daran. Aber sie konnte einfach nicht vergessen, wie er sie angesehen hatte, als sie nackt auf seinem Bett lagen. Sie erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen, wie sich seine warme muskulöse Brust unter ihren Fingerspitzen anfühlte. Und in diesem einen Jahr war er noch attraktiver geworden.
    Ob er eine Freundin hat?
    Dumme Frage, dachte sie. Ein Mann wie er bleibt nie lange allein.
    Als Dante endlich an einem Bach stehen blieb und den Rucksack absetzte, zog Alice sofort Stiefel und Socken aus und tauchte die brennenden Füße ins eiskalte Wasser. Sie stützte sich rücklings mit den Händen ab und hielt das Gesicht in die Sonne, glücklich, dass der Schmerz nachließ. Und das Schönste kam noch – das Essen, das Dante gleich servieren würde.
    Ganz sicher hatte er einen Campingkocher in seinem riesigen Rucksack, und schon bald würde ihr ein köstlicher Duft in die Nase steigen. Ihr Magen knurrte leise. Und sobald Hunger und Appetit gestillt waren, würde sie den restlichen Aufstieg mühelos bewältigen. Sie lächelte vor sich hin, als sie sich Dantes anerkennenden Ausdruck vorstellte, wenn sie gemeinsam den Gipfel erreichten. Nach dem Essen.
    Doch der Duft blieb aus, kein Campinggeschirr klapperte, nur das Plätschern des Wassers und der Wind in den Blättern waren zu hören.
    Alice öffnete die Augen und sah sich um. Was sollte das denn? Dante lag im Gras, ein Stück Brot in der Hand, und kaute bedächtig. Jetzt steckte er den letzten Bissen in den Mund, legte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Wollte er etwa Mittagsschlaf halten?
    Alice ging zu ihm. Sonnengebräunt, mit seinen markanten Gesichtszügen und dem festen, sinnlichen Mund sah er so unglaublich männlich aus, dass ihr Herz schneller schlug. Und die Lachfältchen um seine Augen zeigten, dass er gern lachte.
    Leider nicht mehr mit ihr.
    Unerwartet öffnete er die Augen und sah sie an. Alice stockte der Atem, und ihr Herz begann zu rasen.
    „Ich … wann gibt es Mittagessen?“, fragte sie unsicher.
    Dante setzte sich auf. „Mittagessen? Hast du dir nichts zu essen mitgebracht?“
    Er sah sie so ungläubig an, dass sie knallrot wurde. „Doch – einen Schokoriegel.“ Für den Notfall, als Trösterchen, wenn sie im Schlafsack lag und nicht einschlafen konnte. Aber das behielt sie für sich.
    „Einen Schokoriegel? Für zwei Tage? Bist du noch zu retten?“
    „Ich esse nicht viel.“ Die Worte blieben ihr fast im Halse stecken.
    „ Dio! Du musst auf dieser Wanderung doch etwas essen. Ist dir das nicht klar gewesen?“
    Nein, daran hatte sie nicht gedacht. Ihr Leben lang hatte dafür immer jemand anders gesorgt. Wann immer sie Hunger hatte, brauchte sie nur Bescheid zu sagen, und aus der Küche wurden die schönsten Leckereien gebracht. Planten sie einen Picknickausflug, stand ein Korb mit feinsten Delikatessen bereit.
    „Dann teilen wir“, sagte er. „Allerdings müssen wir die Portionen rationieren, damit es für uns beide reicht. Gib mir deinen Schokoriegel.“ Er streckte die Hand aus. „Alles wird fair geteilt.“
    Zögernd holte Alice ihn aus dem Rucksack. Wie gut, dass sie einen Doppelriegel gekauft hatte. Leider war er schon ziemlich weich, was bei der Wärme eigentlich kein Wunder war. Plötzlich fühlte sie sich dumm wie eine Fünfjährige.
    Dante schnitt eine Scheibe Brot ab, legte hauchdünnen Schinken darauf und klappte sie zusammen. Das kleine Sandwich war zwar nicht das erwartete Drei-Gänge-Menü, aber Alice verzehrte es hungrig. Genießen konnte sie es nicht, weil sie sich schrecklich schämte. Wie konnte sie nur so naiv sein?
    Wenig später zogen sie weiter, Alice humpelnd und bedrückt. Dante musste sie ja für völlig unfähig halten und würde sie bestimmt nicht ins Flüchtlingslager mitnehmen wollen. Der Gedanke war kaum zu ertragen.
    Aber noch ist nicht aller Tage Abend, machte sie sich Mut. Sie konnte ihm immer noch beweisen, dass sie vieles schaffte, wenn sie nur wollte.
    Auch wenn sie im Moment nicht wirklich davon überzeugt

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