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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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werde.“
    „Es tut mir leid, dass du so erschöpft bist“, sagte er leise und nahm ihr das Tablett ab.
    Sie berührte ihn zögernd am Arm. „Es ist schon gut. Alles in Ordnung.“
    „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang rau. „Das kann ich von mir nicht behaupten. Ich will dich so sehr, dass es mir körperlich wehtut, wann immer ich dich sehe. Ich kann nachts nicht schlafen, weil ich weiß, dass du nur wenige Meter von mir entfernt in deinem Bett liegst. Es gelingt mir keine Sekunde, nicht an unseren Kuss in der Bibliothek zu denken. Bist du wirklich so immun gegen mich – habe ich dich so sehr verletzt –, dass du nach einem Tango einfach stehenbleibst und eine belanglose Unterhaltung führen kannst, während ich dir am liebsten die Kleider vom Leib reißen und dich am ganzen Körper küssen würde?“
    Starr vor Erstaunen sah Caroline ihn an. War das der verschlossene, gleichgültige Mann, den sie während der letzten Wochen erlebt hatte? Natürlich ging es ihm nicht um Liebe, doch wenn er sie wirklich genauso begehrte, wie sie ihn, dann war es doch sicher nicht ausgeschlossen, dass er eines Tages wieder etwas für sie empfinden würde, oder?
    Sie ging auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich auf den Mund. „Nur noch eine Nacht“, flüsterte sie und schob ihn dann sanft aber bestimmt aus dem Zimmer. Voller Hoffnung und Optimismus aß sie danach Antoinettes Imbiss und trank den Wein.
    Sie konnte es schaffen.
    Sie würde es schaffen!
    Caroline hatte es abgelehnt, in der großen Kathedrale zu heiraten, und stattdessen die kleine örtliche Kirche vorgezogen, die gleich neben der Schule stand, in die Jorge gegangen war und in die auch Ella vermutlich gehen würde.
    Herausgeputzt in einem weißen Rüschenkleid und mit einem Blumenkranz im Haar, tobte Ella aufgeregt durchs Haus. Die freudige Erwartung ihrer Tochter ließ Caroline ihre Unsicherheit vergessen.
    Doch als Antoinette den traditionellen Schleier aus feinster Spitze in Carolines Haar befestigte, war sie den Tränen nahe. Hier stand sie also, die perfekte Braut. Doch eine Braut sollte voll Liebe und freudiger Erwartung zum Altar schreiten. Obwohl sie Jorge von ganzem Herzen liebte, war sie sich seiner Gefühle alles andere als sicher und spürte daher eher Angst und Beklemmung bei dem Gedanken an die Trauung.
    Keine roten Augen! ermahnte sie sich selbst. Freu dich mit Ella. Denk daran, dass es in wenigen Stunden vorbei ist.
    Doch als sie das uralte, feierliche Ehegelübde ablegte, wusste sie, dass sie sich etwas vorgemacht hatte. Es ging um sehr viel mehr als nur die Zeremonie. Lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten – sie wünschte sich nichts sehnlicher, als genau dies mit Jorge zu tun. Obwohl ihre Stimme zitterte, war ihr Versprechen vollkommen aufrichtig.
    Doch wie stand es mit seinem?
    Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass er immer gut für sie sorgen würde. Aber Liebe?
    An den Rest der Trauung konnte Caroline sich später nur noch unklar erinnern. Zu sehr war sie damit beschäftigt, über Jorge nachzudenken.
    Vielleicht würde sie nach der Hochzeitsnacht klarer sehen …
    Nun hob er ihren Schleier. Seine Hände zitterten dabei genau wie seine Lippen, als er ihr den obligatorischen Kuss gab. Im Kirchenschiff brandete Applaus auf.
    Ihre Schönheit hatte ihm den Atem verschlagen, als sie feierlich auf ihn zugekommen war. Doch ihr verlorener Gesichtsausdruck zerriss ihm fast das Herz.
    Sie tut das alles hier für mich – für Papá . Ich habe sie überredet. Zu einer Vernunftehe ohne Liebe.
    Sollte er ihr sagen, dass er sie noch immer liebe? Dass die verletzenden Worte in seiner E-Mail gelogen waren? Oder würde dieses Geständnis alles nur noch schlimmer machen?
    Am besten ließ er die Sache auf sich beruhen.
    Nachdem die Heiratsurkunde unterschrieben war, führte er seine Braut aus der Kirche. Die freudig-triumphierende Orgelmusik, die sie begleitete, ließ seinen Mut immer weiter sinken.
    „Lächle!“, verlangte seine frischvermählte Frau. Ihr Befehl riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.
    Sie lächelte. Und sie war so strahlend schön, dass sein Herzschlag kurz aussetzte.
    „Sieh dir an, wie sehr Ella das alles hier genießt“, fügte Caroline hinzu und zeigte auf ihre Tochter, die mit einem Korb voranging und eifrig Rosenblätter auf den Weg streute.
    Er spürte, wie eine Last von seinen Schultern fiel. Sie taten das hier für Ella, und die gemeinsame Verantwortung für ihre Tochter war

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