Aerzte zum Verlieben Band 57
unternimmt. Ich selbst bin da keine Ausnahme. Vom ersten Augenblick an hatte ich den Wunsch, Sie näher kennenzulernen. Ziemlich nah …“
Katie schnitt eine Grimasse. „Ich halte das für keine besonders gute Idee.“
Nick sah sie nachdenklich an. „Er hat sie furchtbar verletzt, oder? Dieser Mann in England. Sie müssen ihn sehr geliebt haben.“
„Zumindest glaubte ich das“, antwortete sie verlegen. „Ich dachte, ich würde ihn kennen, aber vermutlich war ich einfach nur blind. Er ist ein sehr charmanter und charismatischer Mensch – leider stellte sich heraus, dass er seinen Charme nicht nur bei mir versprüht hat.“ Abrupt wechselte sie das Thema. „Doch das soll nicht Ihr Problem sein. Vielleicht bewegen wir uns lieber auf sicherem Terrain und beschränken uns auf Gemeinsamkeiten wie unsere Arbeit und meinen Vater.“
„Hm. Vielleicht haben Sie recht“, stimmte Nick zögernd zu. Er schien das Thema noch nicht abhaken zu wollen.
Doch Katie blieb bei ihrer Ablenkungstaktik. „Wir sollten über heute Morgen sprechen. Sie versuchen mit vielen Überredungskünsten, meinem Vater sein Land abzukaufen und übersehen die Auswirkungen, die dieser Plan auf seine Gesundheit hat. Es wäre mir am liebsten, wenn Sie dieses Thema nicht mehr ansprechen würden. Mein Vater scheint sich ganz und gar nicht sicher zu sein, ob er überhaupt verkaufen will.“
Kopfschüttelnd sah Nick sie an. „Das hat er uns gegenüber aber ganz anders formuliert. Solange er nichts Gegenteiliges sagt, werden wir weiter an unserem Kaufvorhaben festhalten. Meinem Vater würde es sehr viel bedeuten, wenn das Weingut wieder in unseren Familienbesitz käme. Er betrachtet es als seine Aufgabe, seinen Nachkommen das komplette Anwesen übergeben zu können.“
„Das mag ja sein. Trotzdem möchte ich, dass Sie die Verhandlungen ruhen lassen.“
Nick hielt ihrem entschlossenen Blick stand. „Jack braucht Sie nicht, um seine geschäftlichen Angelegenheiten abzuwickeln. Dazu ist er sehr gut allein in der Lage.“
Nur mühsam gelang es Katie, ihre Wut zu unterdrücken. „Da muss ich Ihnen leider widersprechen. Im Augenblick kann er sich nicht angemessen um seine Geschäfte kümmern.“
„Vielleicht haben Sie recht“, lenkte Nick ein. „Heute war sein Gesundheitszustand wirklich schlecht.“ Er schenkte Katie Eistee nach. „Ich glaube, die Handwerker sind jetzt fertig. Haben Sie Lust mitzukommen und sich den Whirlpool anzusehen?“
„Gern.“
Sie folgte ihm die Treppe hinunter in den Hof, wo die Arbeiter schon auf Nick warteten. Bevor er mit den Handwerkern sprach, machte er Katie auf einen im hinteren Garten gelegenen Fischteich aufmerksam, den sie sich in Ruhe ansah. Als Nick schließlich wieder zu ihr kam, blickte er Katie erwartungsvoll an. „Nun, was halten Sie von meinem kleinen Teich?“
„Er ist wundervoll“, lobte sie. „Das Wasser ist so klar, und die Pflanzen bilden einen perfekten Rahmen. Als ich ein Kind war, hatten wir auch so eine kleine Oase im Garten.“
„Hat Ihr Vater diesen Teich angelegt?“
„Nein, er war schon da, als meine Eltern das Haus kauften. Als Jack dann fortging, musste meine Mutter sich um die Reinigung und all das kümmern.“
„War das ein Problem?“
„Nachdem er uns verlassen hatte, war für meine Mutter alles ein Problem. Sie hat sehr darunter gelitten.“
„Das tut mir leid. Es muss sehr schwer für Sie beide gewesen sein.“ Etwas unschlüssig sah er sie an. „Ich kenne Jack jetzt schon seit fast zwanzig Jahren, und ich hatte wirklich keine Ahnung, dass er eine Tochter in England hat.“
„Tja, anscheinend wollte er es für sich behalten.“
„Wie alt waren Sie, als er nach Kalifornien ging?“
„Acht. Es kam völlig überraschend für mich, und ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass er niemals wiederkommen wird. Am Anfang war ich verletzt und unglaublich enttäuscht, doch je älter ich wurde, desto wütender wurde ich. Es gab nur noch meine Mutter und mich; keine große, fröhliche Familie mit Geschwistern. Ich hatte immer das Gefühl, er habe mir etwas vorenthalten.“
Nick schwieg eine Weile. „Sind Sie deshalb nie nach Kalifornien gekommen? Haben Sie darauf gewartet, dass er zu Ihnen zurückkommt?“
Traurig senkte Katie den Kopf. „Ja, wahrscheinlich schon. Aber das ist nie geschehen. Eines Tages erkannte ich, dass ich meinen Frieden mit ihm machen muss, wenn ich nicht mein Leben lang darunter leiden will. Deshalb bin ich schließlich
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