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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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erwiderte die Umarmung kurz und richtete sich auf. „Klar, sicher.“
    „So siehst du aber nicht aus“, meinte Laura skeptisch. „Ist dir schlecht? Du bist ganz blass.“
    „Ich bin nur müde, es war eine anstrengende Woche. Wir sehen uns nachher.“
    Damit verließ sie ihre Freundinnen. Sie hatte nie mit ihnen über Matt gesprochen und auch Daisy gebeten, nichts zu verraten. Je weniger Leute auf dieser Hochzeit davon wussten, dass Matt und sie früher ein Paar gewesen waren, umso besser. Es war schon schlimm genug, seiner Mutter zu begegnen. Mrs Walker hatte sie kurz, aber liebevoll umarmt und ihr den Rücken getätschelt, als würde sie ein weinendes Kind beruhigen.
    Fast hätte Amy tatsächlich angefangen zu heulen. Sie mochte Liz sehr. Matts Mutter war immer freundlich und warmherzig zu ihr gewesen. Amy hatte sie nicht mehr gesehen, seit …
    „Amy, wir wollen gleich … Du meine Güte, du bist ja kreideweiß. Geht es dir nicht gut?“ Besorgt musterte Daisy sie.
    „Doch, doch. Ich bin nur müde. Wir waren nicht vor eins im Bett, und deine Katze ist die ganze Nacht auf mir herumgeklettert. Und wir sind seit Stunden auf den Beinen, wie du weißt.“
    „Ja, natürlich, aber …“
    „Mit mir ist nichts“, unterbrach sie Daisy bestimmt. „Matt sagte, dass ihr die Torte anschneiden wollt.“
    „Stimmt. Aber Amy, bist du sicher, dass du das schaffst? Wenn du nach Hause möchtest …“
    „Nein. Es ist deine Hochzeit! Komm, schneide deine Torte an, wir essen ein Stück, trinken Champagner dazu, und dann wird getanzt. Das ist doch wundervoll. Nun geh schon!“ Amy fasste sie an den Schultern und schob Daisy zu ihrem Mann.
    Ben streckte die Hand aus, zog Daisy in seine Arme und küsste sie innig.
    „Sie scheinen sehr glücklich zu sein“, erklang eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Amy erstarrte. Warum hatte sie Matt nicht bemerkt? Wahrscheinlich, weil sie sich seiner den ganzen Tag so bewusst gewesen war. Reizüberflutung, ihre Sinne streikten …
    „Das sind sie“, antwortete sie heiser. „Sie lieben sich sehr.“
    „Daisy mag dich.“
    „Ich sie auch. Sie ist ein lieber Mensch. Sie hat eine Menge durchgemacht, aber sie war mir immer eine gute Freundin.“
    „Und deshalb bist du hier. Selbst wenn du dich insgeheim zehntausend Meilen weit weg wünschst.“
    „Redest du von dir?“
    Matt lachte heiser auf, und sein warmer Atem streifte ihren Nacken. „Auch“, gab er zu, doch es klang dumpf. „Aber Pflicht ist Pflicht, nicht wahr? So, es geht los. Ben wird eine kleine Rede halten, bevor er die Torte anschneidet.“
    Matt stand immer noch halb hinter ihr, sodass sie seinen Atem auf ihrer nackten Schulter spürte. Amy fühlte die Wärme, die von seinem großen, breitschultrigen Körper ausging.
    Die Versuchung, sich an ihn zu lehnen, wurde übermächtig. Sie stellte sich vor, wie sie den Kopf an seine Wange schmiegte, wie er die Hand auf ihre Hüfte legte, um sie dichter an sich zu ziehen – so wie früher. Amy wich einen Schritt zur Seite aus, tat so, als wollte sie sich einen besseren Blick auf das Brautpaar verschaffen. Natürlich hätte sie von ihrem alten Platz hervorragend sehen können, und Matt schien ihr Manöver zu durchschauen.
    Amy hörte ihn leise seufzen, und es machte sie traurig. Warum eigentlich? Er war doch derjenige gewesen, der gegangen war. Er hatte sie im Stich gelassen, als sie ihn am nötigsten brauchte. Warum sollte sie ihn bedauern? Weil er immer noch allein war, wie Ben gesagt hatte? Na und? Sie hatte auch keinen Partner. Es gab Schlimmeres, als allein zu sein. Wenigstens konnte einem niemand wehtun.
    „Den Song für unseren ersten Tanz hat Daisy ausgesucht“, verkündete Ben gerade. „Er hat eine besondere Bedeutung für uns. Wenn wir tanzen, stellt euch bitte den Moment vor, als wir uns begegnet sind … ungefähr eine Minute, nachdem die Küchendecke und eine halbe Wannenladung Wasser auf meinem Kopf gelandet waren.“
    Sie schnitten die dreistöckige Hochzeitstorte an, die Lichter wurden gedimmt, und die Musiker stimmten The First Time Ever I Saw Your Face an …
    Als ich zum ersten Mal dein Gesicht sah …
    Gelächter und Applaus begleiteten das Brautpaar. Die Hochzeitsgäste hatten das Lied gleich bei den ersten Takten erkannt. Doch dann wurde es still, als Ben seine Daisy lächelnd in die Arme zog, zärtlich und behutsam wie einen unendlich kostbaren Schatz.
    Amy kämpfte plötzlich mit den Tränen und konnte den leisen Schluchzer, der in ihrer Kehle aufstieg,

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