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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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zu Ben hinüber, um zu fragen, ob er noch Hilfe brauchte. Am Abend wollte er Daisy und den kleinen Thomas nach Hause holen.
    Viel zu tun gab es allerdings nicht. „Du meine Güte, so blitzblank war es bei euch noch nie“, meinte Amy lachend.
    Ben musste auch lachen. „Ich hätte den Braten riechen müssen, als ich gestern von der Arbeit kam und hier alles glänzte. Mein Schatz hat sich ihr Nest fein gemacht.“ Er strich die Babydecke glatt, richtete sich auf und sah Amy in die Augen. „Matt sollte bei dir sein, wenn das Kind kommt. Du wirst ihn brauchen.“
    „Schon gut, Ben. Ich schaffe das auch allein.“
    „Und was ist mit Matt? Mein Bruder hat auch ein Kind verloren, Amy. Nimm ihm nicht die Chance, dabei zu sein, wenn er Vater wird.“
    „Du hast recht“, sagte sie leise. „Ich rede mit ihm … Aber nicht heute. Heute Abend habt ihr euch erst mal viel zu erzählen.“
    Am Freitagmorgen wachte Amy mit leichten Kopfschmerzen auf. Sie ging nach unten, goss sich ein großes Glas Apfelsaftschorle ein und setzte sich in den Wintergarten, um dem Frühlingsgesang der Vögel zu lauschen.
    Der dumpfe Kopfschmerz ließ nicht nach. Um munterer zu werden, ging sie unter die Dusche und trank hinterher noch ein Glas Saft. Wahrscheinlich habe ich gestern zu wenig getrunken, überlegte sie. Auf der Entbindungsstation war die Hölle los gewesen, und gleichzeitig stand sie stark unter Druck, weil Matt sich für das Wochenende angekündigt hatte, um seinen kleinen Neffen zu begrüßen.
    Ein Schicksalswochenende, so kam es Amy jedenfalls vor. Sie würde Matt sagen müssen, was los war. Gestern Abend, noch im Dienst, hatte sie versucht, ihn anzurufen, ihn aber nicht erreicht. Sie wollte es erneut probieren, sobald sie zu Hause war, doch dann hatte sie bis nach neun gearbeitet und war hundemüde ins Bett gefallen. Und heute musste sie um sieben Uhr anfangen.
    Sie nahm sich vor, am Nachmittag zu telefonieren, noch bevor er aus London wegfuhr. Wie sie es ihm sagen wollte, wusste sie allerdings immer noch nicht.
    Amy zog sich an und schlüpfte in ihre Schuhe. Seufzend griff sie nach dem Schuhanzieher, weil sie kaum hineinkam. Alles wurde enger …
    Auf der Station ging es zu wie im Taubenschlag, und flüchtig überlegte sie, ob sie nicht etwas früher in den Mutterschutz gehen sollte. Am Montag hatte sie auf den Tag genau noch zwei Wochen bis dahin vor sich, und sie musste heute und morgen arbeiten. Was auch nicht schlecht war, wenn sie bedachte, dass Matt das ganze Wochenende drüben bei Ben und Daisy sein würde.
    Zwischen eins und zwei konnte sie eine kurze Pause machen. Sie schlang ein Sandwich hinunter, nicht, weil sie Hunger hatte, sondern weil sie wegen ihrer Kopfschmerzen eine Tablette nehmen wollte. Das hastige Essen schlug ihr prompt auf den Magen.
    Erschöpft ließ Amy sich auf einen Stuhl sinken und streifte die Schuhe ab. Mit einem wohligen Aufstöhnen bewegte sie die geschwollenen Zehen. Schwanger sein ist nichts für Zimperliesen, dachte sie und schwor sich, in Zukunft zu ihren werdenden Müttern noch netter zu sein.
    „Amy, kannst du mal kommen? Bei Mrs Hunter geht es los.“
    „Sofort.“
    Mühsam quetschte sie ihre Füße wieder in die Schuhe und folgte ihrer Kollegin Angie in den Kreißsaal. Wenn es nur schon neun wäre! Amy bereute es längst, dass sie sich für eine Doppelschicht eingetragen hatte. Gut, dass Ben oder Daisy nicht hier waren, die würden ihr die Leviten lesen. Aber zurzeit waren sie auf der Station knapp an Personal, also hatte sie sich breitschlagen lassen. Außerdem musste sie dann nicht zu Hause sein, wenn Matt kam.
    Sie setzte ein fröhliches Lächeln auf, um die Patientin zu begrüßen. „Hallo, ich bin Amy“, sagte sie und machte sich an die Arbeit.
    Matts Wagen parkte vor dem Haus. Der Anblick genügte, und Amys Herz fing schmerzhaft an zu pochen Ihr Hals war wie ausgedörrt, und ihre Brust fühlte sich an wie in einem Schraubstock.
    Sie hatte es nicht geschafft, Matt heute Nachmittag anzurufen. Sollte sie es jetzt tun?
    Nein. Dieser Abend gehörte Ben und Daisy. Matt sollte ungestört seinen kleinen Neffen begrüßen. Den Stimmen und Lauten nach zu urteilen, die durch die Haustür nebenan drangen, lernten die beiden sich gerade kennen.
    Amy stellte sich vor, wie Matt das winzige Baby in seinen großen, starken Händen hielt. Lange konnte sie es nicht ertragen. Sie schloss die Augen, kniff sie fest zusammen, um das Bild zu vertreiben. Ihr tat alles weh … der Kopf, die Augen, die

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