Aerzte Zum Verlieben Band 59
nicht die ganze Zeit in Dry Gum bleiben können, sondern einen Teil der Ausbildung in Sydney absolvieren müssen“, erklärte Riley. „Es wäre schön, wenn du sie darin unterstützt.“
Er blickte wieder durch das Fenster, sah, wie die anderen beieinandersaßen und Lucy halfen, die Wehen durchzustehen. Unglaublich, wie sich in den letzten Tagen alles hier entwickelt hatte. Amy sprühte regelrecht vor Energie und sprach Lucy unermüdlich Mut zu, während Pippa alles organisierte und den Überblick behielt.
Pippa, die reiche junge Frau aus England, die er völlig falsch eingeschätzt hatte. Es erfüllte ihn mit Freude, mitzuerleben, mit wie viel Leidenschaft und Enthusiasmus sie sich ihrer Arbeit hingab und wie glücklich sie dabei war. Auch bei Mickeys Rettung hatte sie sich voll eingesetzt. Riley erschauerte bei dem Gedanken, wie leicht sie selbst dabei hätte zu Schaden kommen können.
„Hey, es wird schon alles gut gehen“, riss Jason ihn aus seinen Gedanken. „Lucy hat die beste Hebamme der Welt, und sie hat meine Amy. Und sehen Sie sich Adam an. Der Typ hat die Hosen voll, trotzdem lässt er Lucy nicht im Stich.“
Dann musterte er Riley prüfend. „Und wie steht’s mit Ihnen? Adam hat zu Hause alles aufgegeben, um mit Lucy nach Australien zu gehen. Ich hab mir einen Job gesucht und bin den weiten Weg hergekommen, nur für Amy. Was tun Sie für Pippa?“
Riley zog die Brauen zusammen. Wie kam Jason nur auf den Gedanken, dass zwischen ihm und Pippa etwas lief? Hatte Pippa etwas erzählt? Bevor Riley Gelegenheit hatte, etwas dazu zu sagen, schrie Lucy so laut, dass alle wussten: Es war so weit.
„Komm schon, Lucy, nur noch einmal pressen“, spornte Pippa Lucy an, die vor Schmerzen wimmerte und weinte.
„Wo ist mein Dad?“, schluchzte sie und schrie dann wieder auf. „Daaad!“
Riley rannte los und war genau in dem Moment an ihrer Seite, als das Baby geboren wurde, ein kleiner Junge. Pippa fing ihn mit geübten Händen auf. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung war, legte sie ihn Lucy behutsam auf den Bauch.
„Oh Adam, sieh ihn dir nur an“, sagte die mit Tränen in den Augen. „Ist er nicht wunderwunderschön?“
Der Kleine bewegte sein Köpfchen hin und her, bis er gefunden hatte, was er suchte, und begann dann instinktiv zu saugen. Riley stand einfach da, seine Welt hob sich aus den Angeln. Sein Enkelkind war da, ein kleiner Junge.
Ja, Pippa hatte recht: Er hatte eine richtige Familie.
Es war fast Mitternacht, bis der Fisch schließlich auf den Tellern landete. Jason und Amy hatten ihn gegrillt, Pippa hatte eine große Schüssel Salat zubereitet, und Riley fand im Schrank zum Nachtisch eine Schachtel Schokokekse.
Noch nie in seinem Leben hatte er so gut gegessen, auch nicht im exklusivsten Nobelrestaurant. Sie saßen alle zusammen auf der Veranda, und Lucy lag mit ihrem Baby auf dem Sofa, das Adam und Jason extra für sie rausgetragen hatten.
Nie zuvor hatte Riley sich so wohlgefühlt wie heute. Er war unglaublich stolz auf seine Tochter und auch auf ihren Freund. Adam hatte alles tapfer durchgestanden, sodass Riley sicher war, dass die beiden auch in Zukunft fest zusammenhalten würden.
Pippa und Amy waren in der Küche und erledigten den Abwasch, Jason kuschelte mit seinem Töchterchen im Arm in einem Korbstuhl, und Adam saß bei Lucy auf dem Sofa.
Nach einer Weile kam Pippa wieder heraus und blickte in die Runde. „Ich geh noch ein bisschen an den Strand“, sagte sie.
Riley fiel sofort auf, dass sie sich umgezogen hatte. Sie trug nun keine Jeans mehr, sondern einen bunten Sarong und darunter Badekleidung.
„Du willst doch um diese Zeit nicht schwimmen gehen?“, fragte er besorgt.
Sie zuckte nur die Schultern. „Warum nicht? Es ist warm genug, und es wird mich schon keiner fressen. Bleib du nur gemütlich sitzen, Grandpa .“
Sie warf ihm noch ein neckendes Lächeln zu, legte sich das Handtuch um und machte sie auf den Weg.
Natürlich hatte Pippa nicht tatsächlich vor, mitten in der Nacht im Meer zu baden. Am Ende ihrer kleinen Bucht gab es ein von Felsen umgebenes kleines Becken, in dem das Wasser höchstens einen Meter fünfzig tief war. Dort wollte sie sich kurz entspannen.
Es war ein unglaublich aufregender, anstrengender, aber auch sehr glücklicher Tag gewesen: zuerst die dramatische Rettung des kleinen Mickeys und dann die Geburt von Lucys Baby. Was das für Riley wohl bedeuten mochte?
Sein Enkelkind in den Armen zu halten, hatte ihn
Weitere Kostenlose Bücher