Aerzte Zum Verlieben Band 59
so, Sie meinen den Fisch. Ja, wir haben was gefangen.“
„Wie viele sind es denn und was für welche? Wie groß sind sie?“, hakte Pippa nach.
Riley fragte sich, was sie damit bezweckte. Der Mann stand immer noch im Schock, und sie fragte ihn nach seiner Angelausbeute?
„Drei Weißlinge, richtig große Exemplare.“
„Hm, die mag ich ganz besonders gern“, schwärmte Pippa. „Sind sie da drinnen?“ Sie zeigte auf einen Eimer, der ganz in ihrer Nähe stand.
„Ja, genau das sind sie“, bestätigte der Mann, und jetzt wurde Riley klar, was Pippas Fragerei bedeutete. Damit wollte sie ihn aus seinem Schockzustand herausholen.
„Wissen Sie, was? Ich glaube kaum, dass Sie heute Abend noch zum Grillen kommen. Bis Mickeys Arm versorgt ist und dann auch noch Ihr Fuß, kann es eine ganze Weile dauern. Da möchten Sie sicher lieber in der Klinik essen.“
Jetzt lächelte der Mann, und seine Miene entspannte sich. „Sie haben recht, grillen werden wir heute ganz bestimmt nicht mehr. Möchten Sie die Fische haben?“
„Bingo!“, rief Pippa fröhlich. „Ich dachte schon, Sie würden gar nicht mehr drauf kommen.“
Alle lachten herzlich, und Riley hätte sie umarmen mögen. Pippa war unglaublich, einfach wunderbar! Nass bis auf die Haut, mit einer dicken Schramme an der Wange und aufgeschürften Händen stand sie da und brachte alle um sich her zum Lachen. Wie hatte er sie bloß mit Marguerite vergleichen können? Er musste blind gewesen sein!
„Bitteschön, Sie können alle haben.“ Übers ganze Gesicht strahlend, reichte Mickeys Vater ihr den Eimer. „Guten Appetit!“
„Vielen Dank, mein Herr.“ Pippa strahlte mit ihm um die Wette. „Wissen Sie, ich hab zu Hause jede Menge hungrige Mäuler zu stopfen. Die werden sich riesig über diesen Leckerbissen freuen.“
Nachdem sie den Mann zum Abschied auf die Wange geküsst hatte, stieg sie in den Helikopter. Als der Krankenwagen mit der glücklichen Familie losfuhr, lehnte sie sich weit hinaus und winkte ihnen mit einem Fisch in der Hand noch einmal zu. Schließlich setzte sie sich neben Riley, nahm den Eimer zwischen ihre Füße und strahlte glücklich.
Riley schluckte schwer. Er brauchte sie nur anzusehen, und sein Herz begann zu schmelzen. Pippa war die tollste Frau, der er je begegnet war. Ohne an sich selbst zu denken, hatte sie sich in Gefahr gestürzt und dadurch einer ganzen Familie neues Glück geschenkt. Und jetzt kehrte sie nach Hause zu ihrer eigenen Familie zurück – zu Amy, Jason, Baby Riley, Adam und Lucy.
Diesmal würde Riley sich nicht zurückziehen, er wollte Teil dieser Gemeinschaft sein. Und um nichts auf der Welt würde er sich Pippas lecker zubereiteten Fisch entgehen lassen!
10. KAPITEL
Riley und Pippa beeilten sich, endlich nach Hause zu kommen. Nass bis auf die Haut, freuten sie sich auf eine warme Dusche. Doch die musste vorerst warten, denn schon von Weitem hörten sie Amys lautes Rufen. Sie stand auf der Veranda und winkte ihnen heftig zu: „Kommt schnell, Lucy kriegt ihr Baby!“
Lucy lag auf dem Sofa, krümmte sich vor Schmerzen. Ein Blick genügte, und Pippa wusste, dass die Geburt angefangen hatte.
„In welchem Abstand kommen die Wehen?“, fragte sie Amy.
„Schon alle zwei Minuten. Aber Lucy weigert sich, ins Krankenhaus zu gehen, sie hat viel zu große Angst. Mann, was bin ich froh, dass ihr endlich da seid!“
Pippa suchte Rileys Blick, und der sagte alles: Die Ruhe und das Selbstvertrauen, die man sonst von ihm gewöhnt war, waren wie weggeblasen, in seinen Augen stand die pure Angst.
„Sie muss sofort ins Krankenhaus“, sagte er, nachdem die Wehe abgeklungen war. „Ich rufe gleich Louise an und bringe Lucy hin.“
„Immer mit der Ruhe“, warf Pippa ein, damit sich seine Angst nicht noch auf Lucy übertrug. „Seht mal her, ich hab euch etwas mitgebracht.“ Sie hielt den Eimer mit den Fischen hoch. „Frischer Fisch, den werde ich uns nachher braten.“
Lucy richtete sich mühsam auf. „Fisch?“
„Ja, drei richtige Prachtexemplare. Die haben dein Dad und ich gefangen, während ihr die ganze Zeit hier rumgelegen und gefaulenzt habt“, scherzte sie. „Aber jetzt mal Spaß beiseite – warum willst du denn nicht in die Klinik, Lucy? Die ist doch gleich nebenan.“
„Ach bitte, schickt mich nicht weg!“, flehte Lucy und griff nach Adams Arm. „Ich möchte lieber bei euch bleiben, weil ihr alle … weil ihr für mich wie eine richtige Familie seid. Dad und du, ihr habt doch schon so vielen
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