Aerzte Zum Verlieben Band 59
nicht für kurze Zeit Frieden in den Armen eines Mannes finden? Schließlich hatte sie nicht vor, sich in ihn zu verlieben.
Aber hast du dich nicht schon in ihn verliebt? flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Ein kleines bisschen?
Elizabeth schob den Gedanken weit weg. Kendrick war sexy und ein wunderbarer Liebhaber, und sie wollte mehr von dieser herrlichen Lust, die er ihr bereitet hatte. Mit der Fingerspitze zog sie eine sinnliche Spur über seine muskulöse Brust und den straffen Bauch.
Er stöhnte leise, als ihre Hand noch tiefer glitt, zwischen seine harten Schenkel.
Im nächsten Moment warf er sie auf den Rücken und rollte sich auf sie. Elizabeth war unter ihm gefangen. Kendrick packte ihre Handgelenke und hielt sie über ihrem Kopf fest.
„Vertraust du mir?“, fragte er heiser.
Ihr Mund war plötzlich so trocken, dass sie nur nicken konnte.
„Dann bleib so liegen und beweg dich nicht. Keinen Zentimeter. Ich möchte dich küssen, überall, dich ansehen, wenn du es vor Lust kaum noch aushältst …“
Er küsste sie an der empfindsamen Stelle hinter ihrem Ohr, liebkoste mit den Lippen ihren Hals. Als er ihre Brüste berührte, klopfte ihr Herz wie wild, und sie hatte das Gefühl, zu zerfließen. Sie stöhnte auf und bog sich ihm sehnsüchtig entgegen. Da hob er den Kopf und sah ihr tief in die Augen, so verwegen und voller Verlangen, dass es sie heiß durchzuckte.
„Gefällt dir das? Ich habe noch gar nicht richtig angefangen.“
Später, viel später lehnte sie an seiner nackten Brust und naschte von dem kalten Hummer, den er von der Party mitgebracht hatte. Sie trug Höschen und T-Shirt, er nur seine Jeans, während sie auf der Decke saßen, die sie auf dem Holzboden des Balkons ausgebreitet hatte. Kendrick hatte die Arme um Elizabeth geschlungen, eine laue Brise strich über ihre Haut, die Nacht war warm, und am samtschwarzen Himmel funkelten die Sterne wie kostbare Diamanten.
Grillen zirpten, und dazwischen war das Rufen einer Eule zu hören.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mit dir im Bett landen würde“, meinte Elizabeth.
„Ich schon.“
„Du bist ganz schön von dir überzeugt, wie?“ Sie hätte ärgerlich oder beleidigt reagieren können, aber stattdessen lächelte sie vor sich hin. Es gefiel ihr, dass er aufrichtig war. Lügen hätte sie nicht ertragen. Mehr als dieses direkte, offene und ehrliche Verlangen nacheinander brauchte sie nicht.
Als langsam das Tageslicht ins Hotelzimmer kroch, schlüpfte Elizabeth aus dem Bett und zog sich ihr übergroßes T-Shirt über. Kendrick schlief noch, völlig entspannt auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf, das Laken um die Schenkel gewickelt. Der Gedanke an seine Schenkel trieb ihr unwillkürlich die Hitze ins Gesicht. Ihr Liebesspiel war so ganz anders gewesen als mit Simon. Leidenschaftlich, einfühlsam und abenteuerlich.
War es wirklich richtig, sich mit Kendrick einzulassen? Wenn sie keinen Trost gebraucht hätte, hätte sie dann überhaupt mit ihm geschlafen? Aber es war nicht nur das Bedürfnis nach Trost gewesen, musste sie sich eingestehen. In seinen Armen hatte sie sich das erste Mal seit Charlies Tod wieder richtig lebendig gefühlt.
Kendrick bewegte sich, seine Lider flatterten, und im nächsten Moment war er hellwach. Er richtete sich auf und streckte eine Hand nach ihr aus. „Komm her, meine Schöne …“
Elizabeth klammerte sich an Kendrick, als hinge ihr Leben davon ab. Und vielleicht war es auch so. Der Mann fuhr wie der Teufel! Sie unterdrückte einen Schreckensschrei, als sie die nächste Kurve nahmen, wobei das Motorrad fast den Asphalt berührte.
Dann sausten sie zwischen zwei Autos hindurch, fuhren dicht hinter einem Bus her. Elizabeth wollte Kendrick schon ins Ohr schreien, er solle langsamer fahren, als ein lauter Knall ertönte und der Bus ins Schlingern geriet.
Kendrick bremste scharf ab und schaffte es um Haaresbreite, am Bus vorbeizukommen. Als er am Straßenrand anhielt, ertönte ein hässliches metallisches Kreischen, und Elizabeth sah entsetzt, wie sich der Bus auf die Seite neigte, umkippte und über den Asphalt rutschte. Aus dem Innern kamen durchdringende Schreie.
Es folgte ein Moment unheimlicher Stille, dann sprang Kendrick vom Motorrad und rannte hinüber zum Bus. Im Laufen zückte er sein Handy und drückte ein paar Tasten.
„Ich habe den Rettungsdienst informiert!“, rief er Elizabeth zu, die ihn fast eingeholt hatte. „Und sie sollen auch gleich die Feuerwehr
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