Aerzte Zum Verlieben Band 59
Abend wollte sie mit James zusammen mogeln. „Und Champagner“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Steht schon im Kühlschrank.“ Veronica drückte ihren Enkel noch einmal an sich und verschwand.
Ava und James blieben nicht lange allein.
Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von der Geburt ihres Sohnes verbreitet, und bei der Floristin und in der Geschenkboutique unten im Foyer herrschte Hochbetrieb. Eine Stationshelferin schleppte Präsente, Luftballons und üppige Blumensträuße ins Zimmer.
„Die Blumen stelle ich heute Nacht in den Flur“, versprach sie.
Meine Schneewittchenrosen nicht, beschloss Ava.
Während sie den Kleinen stillte, las James die Karten vor.
George war bei Donald und hat von den wundervollen Neuigkeiten gehört! Wir freuen uns mit Ihnen.
Liebe Grüße von George und Elise
(Wir spielen oft Scrabble …)
„Wer sind George und Elise, und warum spielen sie oft Scrabble?“, wollte James wissen, stutzte und schmunzelte, als er begriff. Denn ohne dass er davon wusste, hatte sie ihre Arbeit mit nach Hause genommen. Ava und James spielten auch viel Scrabble, gingen lange am Strand spazieren, redeten … und es war nur zu ihrem Besten.
Sie beide würden dafür sorgen, dass es auch so blieb.
„Ach ja, ich habe Richard eine SMS geschrieben“, sagte James. Richard war inzwischen mehr als nur ein Patient. Er war ein guter Freund geworden. „Er hat sofort zurückgerufen und ist begeistert. Und bei ihm gibt es auch Neuigkeiten – in zwei Wochen sind wir zu seiner Verlobungsparty eingeladen.“
Und dann wollte er die nächste Karte vorlesen, überflog sie und fing an zu lachen.
„Von wem ist die?“
„Rate mal.“ Aber er hielt sie ihr hin, um sie nicht auf die Folter zu spannen.
Herzlich willkommen, kleiner Carmichael. In bester Erinnerung an die Nacht im Treppenhaus, Finn
(Eigentlich Evie, Finn würde nie auf die Idee kommen, Blumen zu schicken! Liebe Grüße!)
„Das wird die Klatschmäuler besänftigen“, meinte James amüsiert, wurde aber schnell ernst. „Ich hoffe, dass die OP gut für ihn ausgeht.“
„Ich auch. Was auch passiert, wir werden für ihn da sein … ob der störrische Griesgram will oder nicht.“ Zärtlich blickte sie auf ihren Sohn hinunter. „Er ist wirklich groß.“ Der Kleine saugte gierig an seiner Faust, obwohl sie ihn schon zwei Mal gestillt hatte. Irgendwie erinnerte er sie so sehr an seinen Dad, dass sie lachen musste. „Und er hat mehr Haare als du.“
„Nicht mehr lange.“ Sein Haar wuchs bereits wieder nach. James sah seine Frau an und setzte sich zu ihr aufs Bett.
„Er sieht aus wie ein Eddie, findest du nicht auch?“, fragte sie.
James betrachtete seinen Sohn, der ihm sehr ähnlich sah, und musste an seinen Dad denken. Er lächelte.
„Schreib deiner Mutter, dass wir ihn Edward nennen, nach deinem Vater“, sagte Ava.
Und er schickte ihr die SMS und ein Foto von ihnen dreien, damit sie ein Bild von Edward James Carmichael an die Familie und Freunde weiterleiten konnte.
Später, nach Dienstschluss, kam Emily bei ihnen vorbei.
Ava bedankte sich noch einmal bei ihr. „Ihr wart großartig.“
„Morgen habe ich Frühdienst, dann reden wir noch mal über die Geburt. Aber jetzt musst du dich ausruhen. Soll ich Euren Wonneproppen in sein Bettchen legen?“
Als der kleine Edward tief und fest schlief, fragte Emily noch, ob sie die Gardinen zuziehen und das Licht dimmen sollte. „Und vielleicht ein Schild an die Tür hängen – Bitte nicht stören?“
„Oh ja, bitte.“ Bis Veronica kam, wollte sie mit ihrem Mann allein sein und die ersten Stunden als Eltern genießen. Besucher würde sie morgen empfangen, sich bedanken für Geschenke und Glückwünsche.
James hatte sich rasiert und trug die schicke graue Leinenhose, und er duftete dezent nach dem neuen Aftershave. Ava wusste, dass alles nur für sie war.
„Was hältst du von zweiten Flitterwochen?“, fragte er. „Nur wir drei.“
„Das wäre schön.“
„Strandurlaub?“
Ava schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
„In die Berge?“
„Zu Hause“, sagte sie. „Lass uns eine Hochzeitsreise nach Hause machen.“ Verträumt dachte sie an ihr wunderschönes altes Haus und den herrlichen Garten, die auf sie warteten, und schmiegte sich an ihren Mann.
Ihre Liebe war inniger und stärker geworden. Ava war unendlich glücklich.
„Wir genießen jeden einzelnen kostbaren Tag“, flüsterte sie.
– ENDE –
Zu reich zum Verlieben?
1. KAPITEL
Die Nacht schien
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