Aerzte Zum Verlieben Band 59
eigentlich meine Flitterwochen hier verbringen, aber mein Sweetheart hat es sich mit mir verscherzt. Deshalb hab ich ihn zu Hause gelassen“, antwortete sie spontan, wobei sie sich selbst wunderte, wie leicht ihr diese Worte über die Lippen kamen.
Die beiden jungen Männer lachten, der ältere trat einen Schritt näher. „Also, wenn das so ist, dann hättest du vielleicht mal …“
„Hey, da kommt ja unser Supersurfer“, unterbrach ihn der andere, und Pippa drehte sich um.
Tatsächlich – Riley steuerte direkt auf sie zu. Sein Anblick raubte Pippa regelrecht den Atem. Er war braun gebrannt und hatte einen Körper, von dem jede Frau nur träumen konnte – groß und sportlich muskulös, hätte man ihn eher für einen Leistungssportler halten können als für einen Arzt.
Die beiden Rettungsschwimmer begrüßten ihn mit Handschlag, was Pippa Zeit verschaffte, sich zu sammeln.
„Hi“, sagte sie nervös, weil ihr Herz noch immer kräftig pochte.
„Ich hab Sie schon gesehen, als Sie noch im Wasser waren.“ Riley schenkte ihr ein Lächeln, das Pippa heiß erschauern ließ. An die jungen Männer gewandt, fügte er hinzu: „Habt ihr auch gut auf sie aufgepasst? Das ist nämlich Pippa, unser Notfall von Sonntagnacht.“
Pippa wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. Musste Riley sie vor diesen Jungs denn unbedingt blamieren? Doch anstatt zu feixen, sahen beide Pippa schwer beeindruckt an.
Der Ältere meinte: „Wow, acht Stunden lang im kalten Wasser auszuhalten, ist schon …“
Weiter kam er nicht, denn im nächsten Augenblick ertönte ein Schrei von hinten. Eine Frau, dessen kleiner Sohn sich offenbar den Fuß in einem Felsspalt eingeklemmt hatte, rief um Hilfe, und die Rettungsschwimmer mussten gehen.
„Na, so was, immer Ärger mit den Zehen“, scherzte Pippa, um ihre Nervosität zu überspielen. „Das scheint in dieser Gegend an der Tagesordnung zu sein.“
Riley lachte. „Wir tun, was wir können, um die Zehen unserer Leute zu erhalten. Vor allem, wenn es sich um schöne zarte handelt, die so hübsch lackiert sind wie Ihre. Wie geht es Ihnen?“
„Gut.“ Pippas Herz klopfte aufgeregt. Ihm waren sogar ihre Zehennägel aufgefallen!
„Wie steht’s mit der Psyche? Träumen Sie manchmal schlecht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht.“
„Und der Husten? Mary hat mir erzählt, dass Sie heute Nachmittag einen Termin zur Untersuchung haben.“
„Das stimmt. Mein Husten ist fast weg, ich merke kaum noch was.“
„Freut mich.“ Riley lächelte milde. „Und was macht das Herz?“
Pippa war sofort klar, was er damit meinte – Roger. „Auch gut. Keine Probleme“, beteuerte sie fast ein bisschen zu schnell.
„Sind Sie sicher?“
„Ganz sicher. Ich genieße meinen Urlaub, und das auf seine Kosten.“
Riley schüttelte amüsiert den Kopf. „Böses Mädchen …“
Da rümpfte Pippa die Nase. „Sagen Sie bloß, Sie haben Mitleid mit dem Kerl. Er hat es nicht besser verdient.“
„Keine Angst, ich stehe voll und ganz auf Ihrer Seite.“
„Das glaube ich nicht. Ihr Männer haltet doch immer zusammen.“
„Ich nicht. Ich halte zu meinen Patienten.“
„Ich bin aber nicht Ihre Patientin.“
Riley überlegte kurz. „Stimmt. Aber Sie waren es.“
„Und das heißt, dass Sie jetzt zu mir halten müssen?“
„Nein, das heißt, dass es mir leider nicht gestattet ist, Sie zum Essen einzuladen.“
Pippa glaubte, sich verhört zu haben. Was hatte er da eben gesagt? Er wollte sie zum Essen einladen?
„Wie … wie geht es Amy?“, fragte sie schnell, um sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen.
„Darüber darf ich keine Auskunft geben. Ärztliche Schweigepflicht, Sie wissen schon.“
Verärgert stemmte Pippa die Hände in die Hüften. „Ach, was Sie nicht sagen! Haben Sie nicht gerade eben diesen Jungs erzählt, wer diese hirnlose Idiotin ist, die nichts Besseres zu tun hat, als sich Sonntagnacht den Haien anzubieten?“
„So habe ich mich aber nicht ausgedrückt“, schmunzelte er. „Meine Aussage war völlig unspezifisch und ohne jede Wertung.“
„Dann machen Sie mal eine völlig unspezifische Aussage ohne jede Wertung über Amy.“
Nun musste Riley herzlich lachen. Diese Pippa war einmalig! „Also gut, aber nur, weil Sie es sind. Amy macht sich sehr gut. Sie ist sehr vernünftig, und ich werde alles tun, um sie zu unterstützen. Als das älteste von zehn Kindern kümmert sie sich ganz rührend um ihre jüngeren Geschwister. Schwester Joyce in
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