Aerzte Zum Verlieben Band 59
hatte Riley schon gerechnet. Cordelia war zwar eine kompetente Rettungssanitäterin, doch sie war schon Anfang sechzig, gesundheitlich angeschlagen, und ihre Hunde schienen ihr in letzter Zeit wichtiger zu sein als ihre Arbeit.
„Na ja, heute ist es nicht so schlimm, da können wir auch ohne sie fliegen“, erwiderte er nachdenklich. Im Fall eines Notrufs war es unmöglich, nur zu zweit zu starten. Heute allerdings würden sie nur Amy nach Hause bringen und einige Routineuntersuchungen machen, dafür brauchten sie nicht unbedingt ein drittes Teammitglied.
„Gut, dann brechen wir in einer Viertelstunde auf. Ah, und noch etwas: Coral will dich sprechen.“
„Coral?“ Riley zog die Brauen zusammen. „Was will sie denn von mir?“
Harry zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, sie hat nur gesagt, du sollst gleich kommen.“
Nachdenklich machte Riley sich auf den Weg zu Corals Büro. Normalerweise ließ die Personalleiterin ihm und Harry völlig freie Hand, wenn es um die Flüge ging. Weshalb wollte sie ihn sprechen? Fiel Cordelia etwa für längere Zeit aus?
„Sind Sie wirklich sicher, dass Sie bei uns arbeiten möchten?“, fragte Coral zweifelnd, nachdem sie sich Pippas Unterlagen gründlich angesehen hatte. „Bei Ihrer Qualifikation und Erfahrung würden die besten Kliniken in Australien Sie mit Handkuss nehmen.“
Pippas Wangen glühten. „Aber in dieser Klinik wird dringend Personal gebraucht, und ich würde mich sehr wohl hier fühlen. Allerdings müsste ich mich vorher noch um eine Arbeitserlaubnis kümmern.“
Coral winkte ab. „Kein Problem, die kriegen Sie im Handumdrehen. Wann könnten Sie denn anfangen?“
„Eigentlich sofort. Besser wäre es natürlich, wenn ich vorher eine geeignete Unterkunft finden würde. Momentan wohne ich noch im Hotel.“
„Auch das ist kein Problem. Wir verfügen über ein Personalwohnheim ganz in Kliniknähe. Ein großes Haus direkt am Strand mit vier Schlafzimmern, einem großen Wohnraum und einer sehr geräumigen Küche. Da es im Moment nur von einer einzigen Person bewohnt wird, könnten Sie schon heute einziehen, wenn Sie möchten.“
„Hm.“ Pippa überlegte kurz. „Heute ist Donnerstag, und mein Hotelzimmer ist noch bis Sonntag bezahlt.“
Coral nahm ihre Brille ab und sah sie prüfend an. „Eigentlich ist es noch ein bisschen früh, um mit der Arbeit zu beginnen. Sie sollten sich noch schonen nach all den Strapazen, die Sie durchgemacht haben. Fühlen Sie sich wirklich jetzt schon fit genug für diesen Job?“
Pippa nickte eifrig. „Natürlich, mir geht es bestens, ich habe keinerlei Probleme.“
„Na gut, dann würde ich vorschlagen, dass Sie erst mal einen Tag auf Probe bei uns arbeiten. Das hilft Ihnen, sich einen guten Überblick darüber verschaffen, was unser Flight-Aid-Team so alles macht.“
„Ich kann es kaum erwarten!“
Coral lächelte. „Gut, dann sag ich nur schnell Riley Bescheid, und schon kann’s losgehen.“
Was in aller Welt hatte Pippa bei Coral im Büro zu suchen?
Ihre Tür stand offen, sodass Riley die junge Frau auf dem Besucherstuhl vor Corals Schreibtisch bereits vom Korridor aus bemerkte. Jetzt stand Pippa auf, und Rileys Herz schlug schneller. Sie trug enge Jeans und ein weißes T-Shirt und sah selbst in diesem simplen Outfit super aus.
„Hallo, Riley, das ging aber schnell“, meinte Coral lächelnd, als er das Büro betrat. „Pippa hat gerade ihre Unterlagen bei mir abgegeben, sie möchte für uns arbeiten.“ Coral wies auf die Dokumentenmappe auf dem Tisch. „Ihr Lebenslauf und ihre Qualifikationen sind wirklich sehr beeindruckend.“
Sie setzte ihre Brille ab und musterte Riley forschend. „Du hast doch keine Bedenken, sie bei Flight-Aid aufzunehmen, oder?“
Riley war nun so perplex, dass ihm die Worte fehlten. Pippa wollte für Flight-Aid arbeiten? „Also, ich … nein, Bedenken hab ich keine“, sagte er schließlich lahm, da Coral auf eine Antwort wartete. „Und für wie lange?“
„Unbegrenzt“, erklärte Pippa. „Ich möchte vorerst nicht zurück nach England.“
Was sollte das denn jetzt heißen? Doch da Harry sicher schon im Flugzeug saß, blieb keine Zeit für Diskussionen. „Na, dann willkommen in Whale Cove“, sagte Riley zu Pippa. „Jetzt muss ich leider los. Wir fliegen Amy nach Hause, und Harry wartet schon auf mich.“
„Kein Problem, ich hab ihm schon Bescheid gegeben, dass ihr erst in einer halben Stunde fliegt, weil es da noch ein paar Dinge gibt, die wir vorher klären
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