Aerzte Zum Verlieben Band 59
Amy. „Als ich ihm gesagt hab, dass ich schwanger bin, kriegte er gleich Panik und ist einfach abgehauen. Aber Schwester Joyce hat mir am Telefon erzählt, er hätte es sich anders überlegt und will sogar mit mir zusammenziehen. Sie will versuchen, ob sie eine dieser Hütten von der Gemeinde für mich kriegen kann, ist das nicht cool? Ich hab ihr dann gesagt, sie soll Jason ausrichten, dass er nur bei mir und meinem Baby wohnen darf, wenn er einen Job gefunden hat und sein Leben auf die Reihe kriegt.“
Sie lächelte verlegen. „Wissen Sie, Jason ist eigentlich ganz okay, aber er braucht immer einen, der ihn in den Hintern tritt, damit er sich bewegt.“
Riley lachte. „Und dafür bist du genau die Richtige.“
„Wissen Sie, was ich mir noch gedacht habe?“, fuhr Amy fort, plötzlich wieder ernst. „Ich finde Pippa einfach super, so wie sie mir geholfen hat und alles …Ich dachte, vielleicht … vielleicht könnte ich auch Krankenschwester werden so wie sie. Das wär doch cool, oder?“ Amy biss sich auf die Lippe. „Ist bloß blöd, dass sie zurück nach England geht.“
Riley wurde ganz beklommen zumute. Warum eigentlich? Es war doch ganz normal, dass Pippa zurück nach England wollte, schließlich war das ihre Heimat. Weshalb hatte er dann plötzlich das Gefühl, etwas Kostbares zu verlieren?
Sie wollte nicht zurück nach England.
Es war Mittwochvormittag, und die Sonne schien strahlend vom azurblauen Himmel. Pippa badete im Meer und ließ sich entspannt auf dem Rücken treiben. Warum sollte sie auch nach England gehen? Wer oder was erwartete sie dort? Ihre Eltern? Oder etwa Roger?
Wie sehr hatte ihr Vater sie all die Jahre gedrängt, Roger zu heiraten. Kein Wunder, denn durch diese Verbindung hätten sich zwei Großunternehmen vereint, die dadurch noch größer und mächtiger geworden wären.
„Wie viel Zeit willst du noch in diesen Krankenhäusern verplempern?“, hatten ihre Eltern ihr immer wieder vorgehalten. „Stattdessen solltest du lieber für Familiennachwuchs sorgen.“
Pippa war empört und zutiefst verletzt gewesen. Für ihren Beruf als Krankenschwester und Hebamme hatten ihre Eltern nie Verständnis aufgebracht. Nur Roger hatte sich stets geduldig gezeigt und war sogar damit einverstanden gewesen, dass sie einige Jahre getrennte Wege gingen.
Als nach mehreren bedeutungslosen Beziehungen bei beiden das Thema Hochzeit schließlich wieder aufgekommen war, hatte Pippa keinen Grund mehr gesehen, Roger noch länger hinzuhalten.
Wahrscheinlich war er sogar froh, dass er sich noch austoben konnte, bevor er bereit war, sich der Karriere wegen an mich zu binden, dachte Pippa grimmig. Bestimmt hätte er seine Affären auch während ihrer Ehe weitergeführt. Roger hatte nur an Geld und Macht gedacht, genauso wie Pippas Eltern, und das schmerzte.
Wie anders war dagegen Dr. Chase. Immer wieder setzte er auf volles Risiko, um Menschen zu retten. Was er wohl gerade machte?
Pippa drehte sich gerade wieder auf den Bauch, als sie in der Ferne einen Surfer entdeckte. Er schien ein wahrer Könner zu sein und nahm gerade eine dieser meterhohen Wellen, die Pippa allein beim Zusehen Angst einflößten.
Gespannt hielt Pippa den Atem an. So etwas hatte sie schon oft im Fernsehen oder auf Videos gesehen – wie die Surfer im sogenannten grünen Raum dahinglitten, während sich die Welle über ihrem Kopf auftürmte. Wo war der Surfer jetzt? Ob er noch aufrecht stand?
Die Welle brach und fiel in sich zusammen, und der Surfer kam zum Vorschein – er stand immer noch auf seinem Brett.
Riley! Das war er doch, oder etwa nicht?
Pippas Herz schlug schneller, und sie beschattete die Augen mit der Hand, damit die Sonne sie nicht blendete. War das wirklich Riley, oder sah sie schon Gespenster? Aufgeregt schwamm sie zum Strand zurück. Dann lief sie auf die beiden jungen Männer von der Strandwacht zu, die gerade in der Nähe standen.
„Wisst ihr, wer der Surfer da draußen ist?“, fragte sie, weil sie es einfach wissen musste. „Er macht das echt toll.“
„Kann man wohl sagen“, bestätigte der jüngere der beiden. „Der ist fast jeden Tag da, surft bei jedem Wetter.“
„Wisst ihr, wer er ist?“, bohrte Pippa, obwohl sie jetzt fast sicher war, dass es sich um Riley handelte.
„Klar, das ist Riley Chase“, sagte der andere. „Super Arzt und super Surfer.“ Er musterte Pippa mit unverhohlener Neugier. „Du kommst aus England, stimmt’s? Machst du Urlaub hier?“
„Jein. Ich wollte
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