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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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seinem schwarzen Smoking über einem schwarzen Hemd und einer blutroten Fliege. Es war eine klassische Garderobe und gleichzeitig auch nicht. Die große Frau an seinem Arm, die ein wunderschönes schwarzes Kleid trug, betrachtete Antoinette mit seltsam vertraut wirkenden bernsteinfarbenen Augen. Wärme prickelte in ihrem Gesicht, als sie Christian zum ersten Mal seit ihrer hitzigen Begegnung in seinem Flugzeug in die Augen sah.
    »Sie sehen heute Abend sehr schön aus, Antoinette«, sagte Viktor, während er sich über ihre Hand beugte. Sein langes blondes Seidenhaar fiel ihm über die Schultern. Er trug eine schwarze, schenkellange Jacke von asiatischem Schnitt – noch immer wirkte er wie ein Manga-Held.
    »Blau steht Ihnen gut«, sagte Christian sanft, während er Viktors Beispiel folgte. Seine Lippen brannten auf ihrem Handrücken. Ihr Gesicht erhitzte sich noch mehr, und sie senkte den Blick auf seine Füße. Hier war sie ganz und gar nicht in ihrem Element.
    »Ah – das muss Sergeis Nichte sein. Ich habe heute Nachmittag mit meinem Assistenten Andrew bereits über sie gesprochen.« Die Stimme des Botschafters war genauso voluminös wie sein Körper. »Wo ist eigentlich dieser Kerl? Egal. Wissen Sie, ich habe Ihren Vater gekannt. Und Ihre Mutter.«
    Bei der Erwähnung ihrer Eltern empfand sie den vertrauten Stich, aber Viktor lenkte sie sofort ab, indem er die Frau vorstellte, die sich so besitzergreifend an Christians Arm geklammert hatte.
    »Antoinette, das ist meine Schwester Valerica.«
    Kein Wunder, dass mir diese Augen so bekannt vorgekommen sind.
    Valerica begrüßte sie herablassend, indem sie eine vollendet gewölbte Braue hochzog. Alles an ihr war vollendet. Mit dem vollen Mund, den mandelförmigen bernsteinfarbenen Augen und dem honigbraunen, glatten Haar, das ihr auf die schmalen Supermodel-Schultern fiel, hätte sie geradewegs den Seiten der Vogue oder Elle entstiegen sein können. Abgesehen von Viktors blondiertem Haar glichen sich die Zwillinge wie ein Ei dem anderen.
    »Wie geht es Ihnen?« Antoinette streckte die Hand aus.
    Valerica betrachtete sie kühl, wandte sich von ihr ab und tat, als wollte sie gerade jemand anderen begrüßen.
    Viktor strich über die Hand der Frau an seiner Seite. »Und das hier ist Lilijana, Christians Mutter.«
    Antoinette war erstaunt. Ihr Blick flog zurück zu dem stillen Christian. Die Ähnlichkeit war verblüffend. Lilijana hatte das gleiche pechschwarze Haar und die scharfen blauen Augen, die sich zusammenzogen, als sie Antoinette von Kopf bis Fuß betrachteten. Antoinette hatte das Gefühl, soeben eine wichtige Prüfung nicht bestanden zu haben. Christian trat einen Schritt zurück. Antoinette spürte seinen durchdringenden Blick auf sich ruhen, aber sie weigerte sich, auch nur in seine Richtung zu sehen.
    Warum sagt er nichts mehr? Und warum war er vorhin so förmlich?
    Viktor fing ihren Blick auf und zwinkerte ihr zu. Unwillkürlich zuckte es in ihren Mundwinkeln.
    »Kommt Ihr Onkel heute Abend auch?«, fragte Sir Roger.
    »Ich fürchte nicht, Sir«, sagte sie. »Er fühlt sich bei dieser Art von Veranstaltung nicht wohl.«
    »Das ist schade. Ich hätte mich gern weiter mit ihm unterhalten.« Aber Sir Roger schien eher erleichtert als enttäuscht zu sein.
    Ein dunkelhaariger, bärtiger Mann trat von hinten neben den Botschafter und legte ihm die Hand auf die Schulter, die von einer roten Schärpe geschmückt war.
    »Da sind Sie ja.« Sir Roger klopfte dem Neuankömmling so heftig auf den Rücken, dass dieser einen Schritt nach vorn machte. »Das ist mein Assistent Andrew Williams.«
    Der Mann schenkte der Gruppe ein knappes, aufgeregtes Lächeln und beugte sich zu Sir Rogers Ohr.
    Der Botschafter nickte. »Also … muss mich unter die Gäste mischen … meine Pflicht tun. Viel Spaß!«
    Der schwere Mann bewegte sich durch die dichter werdende Menge, blieb dabei immer wieder stehen und begrüßte etliche Personen. Alle um Antoinette herum schienen einen tiefen geistigen Seufzer der Erleichterung auszustoßen.
    Aus den Augenwinkeln nahm Antoinette eine Bewegung wahr. Jemand winkte ihrer Gruppe heftig zu, und Lucian ächzte.
    »Entschuldigt mich bitte, ich muss mich um jemanden kümmern.« Er ergriff Antoinettes Hand und flüsterte: »Es wird nur einen Moment dauern.«
    Antoinette spürte die Hitze, die von Christians Blick ausging, und sie war nicht die Einzige, die dies bemerkte.
    »Sollten wir uns nicht ebenfalls unter die Leute mischen?«, fragte Valerica

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