Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
nicht bloß nach dem Äußeren urteilen«, sagte sie und dachte daran, wie Lucian mit den Schlägern in der Gasse fertiggeworden war.
»Hm.« Christian wirbelte sie in einem engen Kreis über die Tanzfläche. »Sein Äußeres macht zumindest nicht viel her.«
Sie entfernte sich ein wenig von ihm und sah ihm in die Augen. »Schon eifersüchtig?«
Wenn ein Aeternus erröten könnte, dann hätte er es jetzt wohl getan.
»Mach dich nicht lächerlich«, knurrte er und fuhr mit der Hand an ihrem Rücken herunter.
Die Berührung brannte auf ihrer nackten Haut und stellte Seltsames mit ihrem Puls an. Sie drehte den Kopf weg und erhielt sogleich einen frostigen Blick aus anderen bernsteinfarbenen Augen.
»Außerdem scheint deine Freundin auch nicht ganz glücklich zu sein«, sagte sie.
Valerica stand am Rande der Tanzfläche, hatte die Arme fest um sich geschlungen, und ihre vollendete Stirn lag in Falten.
Christian warf einen raschen Blick über die Schulter. »Sie ist nur eine alte Freundin.«
»Wirklich? Da hat mir Viktor aber etwas anderes erzählt.«
Er zog die Stirn kraus. »Was hat er denn gesagt?«
»Dass ihr beide ein Paar seid.«
»Das ist schon sehr lange her. Warum? Eifersüchtig?« In seinen Mundwinkeln zuckte es.
Jetzt war sie mit dem Erröten an der Reihe. Als sich sein Körper gegen ihren presste, ging ihr Atem schneller. Er schob seinen festen Schenkel zwischen ihre Beine, während er sie über die Tanzfläche wirbelte, und seine Schultermuskeln zuckten unter ihren Fingern.
»Weißt du, was du mit mir machst?«, fragte er, und sein Atem strich an ihren Lippen entlang.
Sie schloss die Augen und wagte kaum, Luft zu holen. Der Beweis für seine Erregung drückte sich gegen ihren Bauch, Wellen des Verlangens wogten tief in ihr. O Gott ! Sie schluckte das Stöhnen herunter, das langsam in ihrer Kehle aufgestiegen war. Es durfte nicht wieder passieren.
Sie wagte es, mit fester Stimme zu sagen: »Das ist nicht mein Problem, sondern deins.«
»Seit jener Nacht im Flugzeug bist du mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen.« Langsam fuhr er mit der Fingerspitze an ihrem Rückgrat entlang.
Sie konnte ein Erschauern nicht unterdrücken.
»Hör auf damit«, zischte sie, legte ihm die Hand gegen die Brust und versuchte, etwas Abstand zu ihm zu gewinnen.
Ihr Blick glitt zu seinem Mund. Ein großer Fehler.
»Du spürst es auch«, sagte er. »Oder?«
»Nein. Beim letzten Mal war es der Blutbann. Es wird nicht wieder vorkommen.«
Er schob Antoinette ein wenig zurück, und sein Blick glitt hinunter zu ihren Brüsten und dann wieder zurück zu ihrem Mund. Er leckte sich die Lippen. »Lügnerin.«
Sie hob das Knie und fuhr mit dem Schenkel bis zu seiner Hüfte; das gehörte zum Tanz. Ihr stockte der Atem, als er mit der Hand an der Innenseite ihres Beins entlangfuhr. Er kitzelte ihre empfindlichen Nerven und hielt kurz bei dem Strumpfband und dem Messer an, das sie daran festgebunden hatte. Dann brachte er sie mit einem Ruck wieder in eine aufrechte Position und drückte sie fest an seine Brust.
Sie suchte nach einem unverfänglichen Thema, während ihr das Herz bis zum Hals klopfte. »Du bist ein guter Tänzer.« Als sie begriff, wie lahm das klang, zuckte sie zusammen.
»Ich habe Übung«, atmete er ihr ins Ohr. »In vielen Dingen.« Er nahm ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne und knabberte sanft daran.
Beinahe wäre es ihr hier und jetzt gekommen. Das Blut in ihren Adern wurde zu geschmolzener Lava, und sie würde ihm nicht lange widerstehen können, Blutbann und oder her.
Jemand räusperte sich hinter Christian. Er bewegte sich nicht mehr, hielt Antoinette aber noch immer eng an sich gedrückt.
Als sie Lucians Hand auf Christians Schulter sah, war sie gleichermaßen erleichtert und enttäuscht. »Ich bitte um Entschuldigung für die Unterbrechung, aber ich würde mir gern meine Begleiterin zurückholen.«
»Natürlich.« Er ließ sie los, trat von ihr zurück und neigte anmutig den Kopf. »Miss Petrescu.«
Christian sah sie noch einige Sekunden lang an, danndrehte er sich um und ging davon. Während ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten, waren seine Schritte fest und zuversichtlich.
»Sir Roger will mit Ihnen sprechen«, sagte Lucian.
Antoinette nickte schwach und sah zu, wie Christian in der Menge verschwand. Valerica warf ihr einen bösen Blick zu und folgte ihm dann nach.
»Lucian, Gott sei Dank.« Eine elegante ältere Frau packte ihn am Arm. »Mein Mann braucht Ihre Hilfe.«
»Warten
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