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Aetherhertz

Aetherhertz

Titel: Aetherhertz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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Größeres planen. Und Annabelle ihnen in den Weg geraten ist.“
    Karl erzählte dem jungen Mann von seinem Verdacht, Hartmann habe mit seiner Praline einige wichtige Leute in der Hand. Die Vibrationen des Wagens ließen immer neue Wellen des Schmerzes durch seine Schulter fahren. Schnell redete er weiter.
    „ Die Damen futtern die Süßigkeit. Sie wollen immer mehr. Das bekommen sie aber nur von Hartmann. Sie werden krank, wenn sie es nicht bekommen. Sie bitten ihre Männer, ihren Einfluss geltend zu machen, um an die Praline zu kommen. Hartmann bittet zunächst nur um Gefallen und hat sie schließlich in der Hand. Dann gab es aber Tote, und Annabelle hat bei ihren Untersuchungen etwas herausgefunden. Deshalb war sie auf dem Maskenball, wurde dort in diesen Todesfall verwickelt und zum Adlerhorst gebracht. Dort hat sie eine Sonderbehandlung bekommen. Das war kein Zufall.“
    „ Aber wozu? Ich meine, mit Geld könnten die beiden doch einfach alles unter den Tisch kehren.“
    „ Ja, da haben sie einen Fehler gemacht. Sie haben wohl nicht damit gerechnet, dass Annabelle so viele Freunde hat. Wenn Paul nicht so hartnäckig gewesen wäre, dann wäre sie vielleicht immer noch dort oben, und wer weiß, was sie mit ihr anstellen würden.“
    „ Es ist also eine Drohung. Sie soll die Finger davon lassen. Aber wenn so viele Frauen gestorben sind, dann ist das doch keine Kleinigkeit. Das muss weiter untersucht werden.
    Ich hab mich Paul zuliebe schon umgehört: Der Adlerhorst müsste eigentlich aus allen Nähten platzen. Seit Jahren werden alle gefangenen Verdorbenen dort untergebracht. Eine Sache habe ich dabei auch erfahren, deren Wichtigkeit mir erst jetzt klar wird: Der Hartmann hat einen Bruder, der dort schon seit Jahren lebt.“
    „ Aha! Das ist wirklich interessant. Können Sie darüber mehr herausfinden?“
    „ Ich bin nur Leutnant.“
    „ 'Nur' ist gut!“
    Friedrich war geschmeichelt. „Ja, sicher, aber verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin kommandierender Blitzmann in einer Spezialeinheit. Mich bei der normalen Verbrechensbekämpfung umzutreiben ist nicht so leicht. Wir sind eine kleine Truppe, die von den anderen oft mit Neid betrachtet wird.“
    „ Es ist wichtig, für Ihren Bruder.“
    Friedrich hob die Augenbraue. „Na, ob mich das Mal gut motiviert ... Paul und ich, wir sind nicht gerade die besten Freunde.“
    „ Ihr sollt auch keine Freunde sein, sondern Brüder.“
    Burger schloss die Augen und konnte nicht anders, als den Kampf noch einmal in Gedanken zu erleben. Er dachte an die unglaubliche Statue, die ihm und Frau Barbara wohl das Leben gerettet hatte.
    Christian Sebastian, du gerissener Hund, dachte Karl Burger bewundernd. Das hatte sein alter Freund vor ihm geheim gehalten. Er hatte wohl einige der Rätsel gelöst, denen sie im Laufe der Jahre begegnet waren!
     
    Später an diesem Tag saß Karl mit Peter Falkenberg wieder im Haus der Rosenherz. Der Anwalt hatte Feuer angemacht und ihnen einen Whiskey eingegossen. Er hatte auch die Handwerker organisiert, die die Terrassentür reparierten. Peter Falkenberg traute sich kaum, sich in dem bequemen Sessel zurückzulehnen, nach dem, was der Freund des Professors ihm berichtet hatte.
    Wer konnte schon ahnen, was sich hier noch alles bewegen und zubeißen konnte. Die Statue des Tempelhundes lag immer noch zersplittert im Garten.
    “ Sind Sie sich sicher, dass Sie nicht besser im Krankenhaus aufgehoben wären?“, fragte er Burger, der mit einem dicken Verband um die Schulter im Sessel saß.
    “ Ich hasse Krankenhäuser. Leute sterben dort. Ich hoffe, dass ich niemals in einem Krankenhaus sterben muss. Sie organisieren mir eine Krankenschwester. Auch für Frau Barbara.“
    Peter Falkenberg nickte.
    “ Ich möchte Ihnen etwas erzählen. Mein Freund Christian Sebastian und ich“, fing Dr. Burger an zu erläutern, „wir kennen uns seit unserer Studienzeit. Wir haben beide in Heidelberg zunächst Geschichte studiert. Später hat sich Christian Sebastian mehr für die Archäologie interessiert. Er war ein Ass in alten Sprachen, etwas, was mir überhaupt nicht liegt. In den Semesterferien haben wir immer auf irgendwelchen Ausgrabungen geschuftet.“ Er lachte kurz in sich hinein: Viele lustige Begebenheiten zogen an seinem inneren Auge vorbei.
    „ Aber er war ein rechter Bücherwurm. Wenn wir anderen abends tranken, hat er noch gelesen, oder Hieroglyphen abgeschrieben. Furchtbar. Manchmal war er da ein echter Spielverderber. Aber es gab nichts

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