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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verräucherte Turmzimmer zu den Pokerspielern. Ebenso selbstverständlich und sicher konnte sie sich aber auch in einem eleganten Saal in Washington bewegen, umgeben von Helligkeit und Glitzern und mit einem zerbrechlich dünnen Champagnerglas in der Hand.
    Des Nachts aber gehörte sie in seine Arme und wurde ein Teil seiner selbst, so wie noch keine andere Frau vorher. Alan wusste, dass er Shelby genauso nötig brauchte wie Nahrung und Luft zum Atmen.
    »Zwei Asse!«, verkündete Daniel mit siegessicherem Blick.
    Schweigend legte Justin sein Blatt mit der Bildseite nach oben auf den Tisch. »Zwei Paare sind mehr. Buben und Siebener.« Er lehnte sich bequem zurück, während der Senior ihn kräftig verwünschte.
    »Du … du …« Ihm fiel nichts mehr ein. Hilfe suchend blickte er zu seiner Tochter und dann zu Shelby. »Der Teufel soll dich holen, Justin Blade.«
    »Sie schicken ihn etwas voreilig auf diese Reise«, meinte Shelby und zeigte ihre Karten. »Eine Straße von der Fünf bis zur Neun.«
    Alan trat an den Tisch und betrachtete ungläubig, was Shelby aufgedeckt hatte. »Das gibt’s doch nicht! Sie hat tatsächlich eine Sechs und eine Sieben gezogen!«
    »Es ist Zauberei!«, rief Daniel MacGregor und schlug in bewährter Manier mit der Faust auf den Tisch. »Nur eine verdammte Hexe kann das.«
    »Oder eine verdammte Campbell«, ergänzte Shelby ruhig den Satz.
    Ein Blick wie ein Blitzstrahl traf sie. »Weiter! Wer teilt neu aus?«
    Justin zahlte ihr schmunzelnd eine Handvoll Chips aus.
    »Willkommen an Bord«, sagte er anerkennend und mischte.
    Sie spielten fast eine Stunde lang. Shelby hielt sich an ihr System des Unlogischen. Dadurch gelang es ihr, sich gegen die Männer zu behaupten. Normalerweise wäre ein Gewinn von fünfundzwanzig Dollar für sie nicht sonderlich beeindruckend gewesen, doch bei dieser Konkurrenz war es etwas anderes. Zufrieden sah sie sich um. Niemand dachte an Aufhören. Vielleicht hätte der Vormittag nicht ausgereicht, doch plötzlich erklang die Stimme von Mrs. MacGregor im Treppenhaus.
    Sofort drückte ihr Ehemann eine eben erst angezündete Sieben-Dollar-Zigarre im Aschenbecher aus und schob das Ganze unter den Schreibtisch. »Ich erhöhe um fünf«, sagte er laut mit unschuldiger Miene.
    »Sie haben noch gar nicht eröffnet«, erinnerte Shelby ihn mit honigsüßem Lächeln. Dann griff sie in eine Dose mit Pfefferminzbonbons, die sich in greifbarer Nähe befand, und steckte ihm ein Stück in den Mund. »Sie sollten alle Spuren verwischen, Mr. MacGregor.«
    Daniel lachte und klopfte ihr auf die Schulter. »Du bist ein feines Mädchen, Shelby, Campbell oder nicht.«
    Annas Stimme erklang von der Tür her. »Wir hätten uns denken können, dass alle sich Mühe geben, an Justin ihr Geld zu verlieren.« Diana folgte ihrer Schwiegermutter auf dem Fuß.
    »Ich muss gestehen, dass unser Neuankömmling auch recht erfolgreich ist«, berichtete Caine und legte seinen Arm um Diana.
    »Es wird höchste Zeit, dass Justin einen Gegner findet«, stellte Diana fest, umfasste von hinten die Schultern ihres Mannes und stützte ihr Kinn auf seinen Kopf. »Anna und ich wollten vor dem Essen noch schwimmen. Hat jemand Interesse?«
    »Gute Idee!« Daniel MacGregor schob den verräterischen Aschenbecher mit dem Fuß ein bisschen weiter unter seinen Schreibtisch. »Kannst du schwimmen, Mädchen?«
    »Aber ja.« Shelby legte die Karten nieder. »Ich hab nur keinen Badeanzug mitgebracht.«
    »Unten ist ein ganzer Schrank voller Badeanzüge«, erklärte Serena. »Einer davon passt dir bestimmt.«
    »Tatsächlich?« Shelby sah Alan an. »Wer hätte das gedacht, ein ganzer Schrank voll also.«
    Er lächelte unschuldig. »Habe ich dir das noch nicht gesagt? Der Gedanke ist prachtvoll, ich werde euch begleiten. Ich habe Shelby noch nie im Badeanzug gesehen.«
    Zwanzig Minuten später lag Alan entspannt in der heißen Sauna. Anstelle von Shelby leisteten ihm diesmal sein Bruder und Justin Gesellschaft. Er schloss die Augen und dachte an Shelbys feuchte, warme Haut und daran, wie ihr Herz unter seiner Hand geklopft hatte.
    »Du hast einen guten Geschmack«, bemerkte Caine und lehnte sich an die Holzwand. »Aber du überraschst mich doch.«
    Alan schlug die Augen auf und blinzelte träge. »Wieso?«
    »Shelby erinnert in keiner Weise an die tolle Blondine mit den interessanten Formen, die dich noch vor wenigen Monaten begleitete.« Caine wischte sich mit dem Handtuch übers Gesicht. »Allerdings hätte jenes

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