Affaere Minirock
in meinem Leben richtig gearbeitet."
"Aber du hast doch immer dem Vorstand angehört, seit McDaniels Inc.
gegründet wurde."
"Ein bequemer Job. Man braucht nur ab und an mal die Hand zu heben, um abzustimmen."
Das war nicht richtig. Doch ebenso wusste Zach, dass es keinen Sinn hatte, mit seiner Tante zu streiten. "Dann laufen deine sämtlichen Wohltätigkeitsorganisationen auch ganz von allein?"
"Sie werden von Leuten geleitet, die ich persönlich ausgesucht habe. Auf diese Weise brauchte ich nie einen Finger zu rühren." Miranda stand auf, machte einen Schritt auf Zach zu und zuckte zusammen. "Und nun habe ich dich ausgesucht, um den ‚Metropolitan' zu retten, und kann mich beruhigt in mein Apartment zurückziehen. Ich muss unbedingt diese mörderischen Stiefel loswerden. Was wir Frauen bloß alles aus Eitelkeit ertragen!"
"Ich weiß gar nicht, wie ich dir für dein Vertrauen danken soll." Zach stand auf, ging um den Schreibtisch herum und schloss Miranda in die Arme.
"Aber ich. Ich würde mich sehr freuen, wenn du zu dem Wohltätigkeitsball kommst, den ich am nächsten Sonnabend geben werde." Er wollte etwas einwerfen, aber sie sah ihn ernst an. "Ich weiß, dass dir um Weihnachten herum nicht nach Feiern zu Mute ist, aber ich bin sicher, deine Mutter würde wollen, dass du kommst.“
"Aber, Tante Miranda ... "
"Ich habe zwei Platze an meinem Tisch reservieren lassen. Du kannst jemanden mitbringen."
"Ist das ein Befehl?"
„Ja. Und es gibt sicher jemanden, der dich sehr gern begleiten würde.“
Zach hob resigniert die Hände. "Gut, ich komme. Aber ich bringe niemanden mit. Du wirst wohl nie aufhören, mich verkuppeln zu wollen?“
"Niemals."
"Aber es gibt keine passende Frau für mich."
Miranda tippte ihn gegen die Brust. "Du hast sie bisher nur noch nicht gefunden. Warte ab. Wenn du sie erst gefunden hast, wirst du sie nie mehr loslassen wollen."
"Ich komme ohne Begleitung.“
"Na gut." Miranda seufzte. "Aber wenn du allein kommst, wirst du dich fürchterlich langweilen, wenn getanzt wird.“
Zach grinste, nahm Miranda beim Arm und führte sie zur Tür. "Ich werde mich bereits tödlich langweilen, wenn sie die Vorspeisen servieren, und beim Nachtisch liege ich schlafend unterm Tisch. Aber ich werde kommen." Er öffnete die Tür - und stand Esme Sinclair gegenüber.
"Ich würde gern kurz mit Ihnen sprechen, sofern ich nicht störe", sagte Esme.
"Nein, keineswegs", sagte Miranda schnell. "Ich wollte sowieso gerade gehen."
Zach fühlte beinahe so etwas wie Neid, als sich seine Tante eilig verabschiedete und im Fahrstuhl verschwand. Am liebsten hätte er Esme die Tür vor der Nase zugeknallt. Aber er nahm sich zusammen. Er war kein Kind mehr, und Esme Sinclair war keine Aufsichtsperson im Internat. Er ließ sie eintreten, schloss die Tür hinter ihr und stellte sich hinter den Schreibtisch.
Esme streckte die Hand aus, um die Spielzeuguhr, den kleinen Porzellanweihnachtsbaum, aufzuziehen.
"Bitte, lassen Sie das", sagte Zach.
Sie hielt in der Bewegung inne und ließ die Hand dann sinken. "Entschuldigen Sie."
"Was kann ich für Sie tun, Mrs. SincIair?"
"Gar nichts. Ich möchte etwas für Sie tun. Ich weiß, dass Sie das, was Sie die weichen Sparten des Magazins nennen, sofort ersetzen wollen. Aber ich fürchte, das wird nicht gleich möglich sein. Zumindest nicht in den nächsten drei Ausgaben."
"Warum denn nicht?"
"Ich habe hier eine junge Dame, die für uns zwei sehr gute Artikel geschrieben hat. Ich habe sie genommen, weil ich eine jüngere Leserschaft ansprechen wollte, und das hat sich auch ausgezahlt. Die Verkaufszahlen stiegen. Heute Morgen, noch bevor ich von der Sitzung wusste, hat sie einen Vertrag für drei weitere Artikel unterschrieben. Ich habe Ihnen die Exposes mitgebracht und die früheren Artikel beigelegt. Ich fürchte, dass sie alle in die weiche Kategorie fallen." Sie reichte ihm eine Mappe. "Unsere Rechtsabteilung meint, dass wir den Vertrag einhalten sollten."
"Wir könnten ihr doch auch eine Ablösesumme anbieten, um aus dem Vertrag wieder herauszukommen." Zach öffnete die Mappe. Den Namen der Vertragspartnerin kannte er. Chelsea Brockway. Das war doch die Autorin der Artikel, über die er gerade mit seiner Tante gesprochen hatte. Die mit den heißen Typen. Von der Dame wollte er nun wirklich nichts mehr veröffentlichen. Er blickte Esme an. "Ich würde mit der Autorin gern selbst sprechen."
"Kein Problem. Ich habe sie gleich nach der Sitzung angerufen. Sie wartet
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