Affaere Minirock
könnte. Und er sollte Chelsea Brockway aus seinem Leben wieder hinausbefördern, sonst würde er seinen Traum von einer anspruchsvollen Zeitschrift nie verwirklichen können.
"Das muss ein Ende haben", sagte er.
"Hm?"
Sie sah ihn unter schweren Lidern wie in Trance an, und er hätte seinen Vorsatz fast wieder vergessen. Aber er schaffte es, sie loszulassen, ein paar Schritte zurückzutreten und die Hände tief in die Hosentaschen zu stecken.
Chelsea wirkte verwirrt und machte dann auch schnell einen Schritt zurück.
"Es ist der Rock."
"Was meinen Sie damit?"
"Du begehrst mich, und ich begehre dich. Vor ein paar Sekunden, als du mich berührt hast, habe ich das ganz deutlich gespürt. Es ist in Wirklichkeit nur der Rock."
"Das ist doch nicht dein Ernst.“
"Was gibt es denn sonst für eine Erklärung?"
"Hormone. Pure Lust. Du bist eine begehrenswerte Frau. Ich bin ein Mann."
"Anfangs habe ich ja auch nicht daran glauben wollen, aber du musst zugeben, dass jeder Mann, dem ich begegne, ausgesprochen merkwürdig reagiert. Selbst dein Bruder. Ich hatte einen Augenblick lang das Gefühl, er bekäme einen Herzinfarkt."
Er lächelte kurz. „Wenn du einen Rock aus einem derartig dünnen Stoff trägst, dass man alles sehen kann, dann ist es kein Wunder, dass jeder halbwegs normale Mann so reagiert."
„Aber der Rock ist vollkommen undurchsichtig, sieh doch."
Sie hatte Recht, aber als sie kurz den Saum anhob, da traf ihn wieder dieser ganz bestimmte Duft.
Du wirst sie nie mehr loslassen wollen ...
"Diese ganze Unterhaltung ist einfach lächerlich. Was ich fühle und auch du, hat mit dem Rock nichts zu tun, den irgendeine Frau von irgendeiner Insel deiner Freundin aufgeschwatzt hat. Wir sind scharf aufeinander, das ist alles, und wir sollten uns überlegen, wie wir damit umgehen."
Sie schwiegen, und er machte keinen Versuch, sie zu berühren. Aber er wusste genau, was er wollte. Er wollte sie in die Arme nehmen und sie an sich pressen.
Stattdessen ballte er die Hände in den Hosentaschen, um nicht in Versuchung zu kommen.
Als der Summer der Gegensprechanlage ertönte, war das beinahe eine Erlösung.
Chelsea hatte den Atem angehalten und atmete jetzt wie befreit aus, als Zach hinter den Schreibtisch trat und auf die Taste drückte.
"Ja?" meldete er sich.
"Ihre Tante ist hier. Sie steht neben meinem Schreibtisch und lässt sich nicht abweisen, obgleich ich ihr sagte, dass Sie in einer Besprechung sind."
"Für meine Tante Miranda habe ich immer Zeit", erklärte Zach lächelnd.
Chelsea trat schnell einen Schritt zur Seite, als die Tür mit Schwung aufgestoßen wurde und eine große schlanke Frau in einem grünen Kostüm in den Raum stürzte. Zach kam ihr entgegen und nahm sie liebevoll in die Arme.
Sie sind sich sehr ähnlich, dachte Chelsea. Beide hatten volles dunkles Haar und einen ähnlichen Gesichtsschnitt. Obgleich Miranda natürlich älter war, sahen sie eher aus wie Bruder und Schwester als wie Tante und Neffe.
Irgendwie mochte sie Miranda auf Anhieb.
"Danke, dass du immer Zeit für mich hast", sagte Miranda und strich Zach leicht über die Wange. "Kein Wunder, dass du mir sympathischer bist als Jerry."
"Dann bist du meinem charmanten Bruder also begegnet?"
Miranda sah ihn überrascht an. "Nein. War er hier?"
"Er ist vor wenigen Minuten gegangen."
"Da kann er ja von Glück reden. Denn wenn ich ihn in die Hände bekomme, bringe ich ihn um. Als ich von meinem Fitness-Studio zurückkam, hatte ich schon die Ersten auf dem Anrufbeantworter. Fast der komplette Vorstand hat mich angerufen und verlangt, dass ich sofort eine außerplanmäßige Sitzung einberufe. Jerry hat sie alle aufgehetzt, nachdem Miss Brockway in dieser Morgenshow aufgetreten war. Ich habe allen gesagt, dass wir uns frühestens am Dienstagnachmittag treffen könnten. Bis dahin werde ich mich hoffentlich wieder ein bisschen beruhigt haben."
Zach grinste. "Ich kann deine Gefühle gut verstehen, aber nicht dich will Jerry loswerden, sondern mich."
"So plötzlich? Noch vor einer Woche hat er behauptet, er stünde voll hinter dir.
Dabei hat er nur so getan und auf die Gelegenheit gehofft, dich loszuwerden. Er hat mich benutzt, und das kann ich auf den Tod nicht leiden."
"Hat er denn auf den Vorstand so viel Einfluss?" fragte Zach.
"Ja. Er ist ein schlauer Politiker und weiß, wie er die einzelnen Mitglieder für sich gewinnen kann. Aber in diesem Fall hat er mich unterschätzt. Ich kann auch nach diesen Regeln spielen. Und ich
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