Affaere Minirock
Reihe von Frauen, deren Namen er nicht kannte. Ob sie sich mit einem heißen Typen treffen wollten?
Chelsea Brockway würde ihm eine Menge Fragen beantworten müssen!
Er warf die Telefonnachrichten auf den Tisch und blickte auf den weißen Briefumschlag, den er noch nicht geöffnet hatte. Ohne Adresse, ohne Briefmarke, nur sein Name stand in Druckbuchstaben darauf, darunter
"persönlich". Er riss ihn auf. Auf dem Briefbogen waren ausgeschnittene Buchstaben zu einer Nachricht zusammengeklebt worden.
Hören Sie auf, diesen Schund zu drucken! Diejenigen, die mit Sex handeln, sollen verdammt sein! Die Warnung vom Montag war ernst gemeint!
Na wunderbar! Als wenn er nicht schon genug am Hals hätte, gab es jetzt auch noch einen Verrückten, der ihm drohte. Wie war denn dieser Brief überhaupt bei seiner Sekretärin gelandet? Er ging schnell zur Tür und riss sie auf.
"Ich versuche gerade, Miss Brockway zu erreichen", erklärte Linda.
"Woher kommt dieser Brief?"
Linda bückte sich und holte einen größeren Umschlag aus dem Papierkorb.
"Hier. Vom Express-Dienst."
"Bitte, versuchen Sie herauszufinden, wer ihn geschickt hat."
"Soll ich bei Miss Brockway eine Nachricht hinterlassen?"
Zach nickte und schloss die Tür. Er war noch nicht wieder bei seinem Schreibtisch, als der Summer der Gegensprechanlage ertönte. "Ja?"
"Miss Brockway ist hier, Sir. Unten in der Eingangshalle. Soll ich ihr sagen, dass Sie in einer..."
"Nein, sie soll gleich reinkommen, Mrs. Parker."
Er lief sofort wieder zur Tür, bleib dann aber stehen und ging wieder zum Schreibtisch zurück. Was war denn bloß mit ihm los? Er war doch wütend auf sie und wollte sie eigentlich gar nicht wieder sehen. Was hatte er sich noch so schön zurechtgelegt, als er sich heute Morgen anzog? Er würde das tun, was er von Anfang an hätte tun sollen: sie veranlassen, ihren Vertrag zu zerreißen und die großzügige Abfindung zu akzeptieren.
Als er hörte, dass die Tür geöffnet wurde, lehnte er sich gegen die Schreibtischkante und sah Chelsea entgegen. Er hatte geglaubt, sich in der Gewalt zu haben, aber als er sie jetzt sah, wusste er, dass die letzten vier Tage überhaupt nichts bewirkt hatten. Im Gegenteil, die vier Tage ohne sie hatten sein Verlangen noch angeheizt. Und das, obgleich sie in dem Blazer und der Bluse eher aussah wie ein Schulmädchen in Uniform.
Er begehrte sie. Er wollte sie an sich ziehen und gleich hier auf dem Schreibtisch seines Vaters nehmen ... Nein, noch besser, er wollte mit ihr an einem einsamen Strand im Mondlicht sein, wo der Nachtwind durch die Kronen der Palmen fuhr und man das Rauschen der Wellen hörte. Dort würde ihn keiner unterbrechen können, während er sie liebte. Er machte ein paar schnelle Schritte auf sie zu, blieb dann aber abrupt stehen.
Zur Hölle mit ihr! Das war die Frau, die seine Pläne für den "Metropolitan"
zunichte machte!
"Ich möchte Ihnen Ihr Jackett zurückbringen", sagte sie. "Wenn ich ungelegen komme ..."
"Was haben Sie sich bloß dabei gedacht, in dieser Show aufzutreten?" begann er und machte wieder zwei Schritte auf sie zu. Aber halt, er musste unbedingt Abstand wahren, denn er wollte seinen Plan durchführen, und wenn es ihn umbrachte.
"Sie sind wütend."
"Sehr scharfsinnig."
Sie trat auf ihn zu und sah ihn kühl an. "Ist Ihnen klar, dass Sie für alles Geld der Welt nicht diese Publicity hätten kaufen können, die ich Ihnen heute Morgen verschafft habe?"
"Publicity? Schlechter Ruf, das trifft wohl eher zu. Wie kann ich diesem Magazin die inhaltliche Ausrichtung geben, die mir vorschwebt, wenn Sie meine Glaubwürdigkeit mit solchen lächerlichen Behauptungen, ich sei ein heißer Typ, untergraben? Dieser Kerl mit dem Prachtgebiss hat mich angerufen und wird mich wahrscheinlich auffordern, in seiner Show aufzutreten. Und warum?
Vielleicht um die Behauptung zu widerlegen?"
"Hätte ich sagen sollen, Sie seien kein heißer Typ?"
"Darum geht es doch gar nicht. Sie hätten gar nicht erst zu dieser Show gehen sollen. Der Auftritt diente ja nur Ihrer eigenen Karriere, auf Kosten meines Magazins."
Da er unmittelbar vor ihr stand, konnte er sehen, dass sie vor Schreck zusammenzuckte. Sofort streckte er die Arme aus. "Und das kann ich nicht dulden!" Er hätte sie schütteln mögen. Aber noch lieber wollte er sie küssen. So zog er sie seufzend an sich - und küsste sie.
Kein Mann sollte so küssen können wie Zach, so voller Leidenschaft und Verlangen, dass man einfach nicht widerstehen
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