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AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN

AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN

Titel: AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Jelinek
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Arne Jacobsen ab. Die Lehne verdeckte alle Blößen.
    *
    Tim Coates, The Scandal of Christine Keeler and John Profumo: Lord Denning’s Report, 1963.
    Christine Keeler, The Truth at Last: My Story, London 2002.
     
    http://news.bbc.co.uk/onthisday/hi/dates/stories/june/5/newsid_2660000/ 2660375.stm
    http://www.dieterwunderlich.de/Profumo_Christine_Keeler.htm

John F. Kennedy und Marilyn Monroe
Der Präsident und die Schauspielerin
    Der Tod der amerikanischen Ikone Marilyn Monroe sorgt auch noch 50 Jahre nach ihrem Ableben für Verschwörungstheorien. Was geschah in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 in der Villa am Helena Drive im Nobelviertel Brentwood am Fuße der Santa-Monica-Berge von Los Angeles? Setzte die Schauspielerin ihrem Leben freiwillig ein Ende? Haben Unbekannte die 36-Jährige ermordet? Wer erteilte den Auftrag? Gibt es Verbindungen zur mächtigen Kennedy-Familie?
    Marilyn Monroe wurde jedenfalls von ihrer Haushälterin – „in einer unnatürlichen Lage“ – nackt auf dem Bauch liegend in ihrem Bett gefunden. Sie lag auf ihrem Telefon. Das Gesicht blickte nach unten. Sie war tot.
    Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab als Todesursache eine Überdosis von Barbituraten. Über Jahrzehnte galten Barbiturate als Schlaf-, eher noch als Betäubungsmittel. Sie können schon nach relativ kurzem Gebrauch Abhängigkeit verursachen. Die offizielle Erklärung für den Tod der Schauspielerin lautete: wahrscheinlich Selbstmord.
    In Hollywood muss der Tod einer schönen jungen Frau, eines der großen Stars in der Glanzzeit des Kinos, Geheimnisse bergen. Über Jahrzehnte hielten sich Gerüchte und Verschwörungstheorien: Marilyn Monroe habe sich nicht selbst getötet, sie sei ermordet worden.
    Umfangreiche FBI-Dokumente, die im Oktober 2006 freigegeben wurden, lösen die Rätsel nicht – im Gegenteil: Unter dem unverfänglichen Titel „Enclosure 61-9454-28“ wird in einem amtlichen FBI-Dokument behauptet, Marilyn Monroe habe sexuelle Beziehungen mit dem damaligen Justizminister Robert „Bobby“ Kennedy, dem Bruder des Präsidenten John F. („Jack“) Kennedy, gehabt. Der australische Regisseur Philippe Mora entdeckte die Dokumente bei Recherchen für einen geplanten Film. Das Dokument firmiert unter der lakonischen Überschrift „Robert F. Kennedy“ und trägt den FBI-Eingangsstempel „19. Oktober 1964“, wenige Tage vor der Präsidentenwahl und elf Monate nach der Ermordung John F. Kennedys. Der Verfasser ist ein hoher Beamter des Federal Bureau of Investigation, der amerikanischen Bundespolizei, die aber gerade in den Jahren des Kalten Krieges auch tausende amerikanische Bürger bespitzelte. FBI-Chef J. Edgar Hoover war über Jahrzehnte einer der mächtigsten und für seine Gegner einer der gefährlichsten Männer in den USA. Hoover galt als Intimfeind des Kennedy-Clans, er verfügte aber offensichtlich über derart private Kenntnisse aus dem Innenleben dieses amerikanischen „Adelsgeschlechts“, dass weder John F. Kennedy als Präsident noch sein Bruder Robert als Justizminister den FBI-Boss aus dem Amt entfernen konnten. Hoover hatte eine regelrechte Obsession, alles über das Privat- und Sexleben von Leinwandgrößen wissen zu wollen. 97 FBI-Dokumente über Marilyn Monroe wurden bisher veröffentlicht, viele mit unleserlich gemachten Passagen. Die Bespitzelungsprotokolle sagen viel über den Lebensstil in Hollywood, aber noch mehr über die paranoide Kontrollsucht des FBI und seines allmächtigen Präsidenten aus. Für Philippe Mora ergeben diese Dokumente „einen Blick auf die dunkle Seite des Mondes“.
    Der Bericht eines anonym gebliebenen Informanten wurde immerhin als so bedeutend eingestuft, dass er dem engsten Mitarbeiter von Hoover, Clyde Tolson, direkt vorgelegt wurde. Das „Enclosure 61-9454-28“ wäre pures Dynamit gewesen, hätte es Hoover in die Öffentlichkeit gebracht: „Robert Kennedy hatte eine Liebes- und Sexaffäre über einen längeren Zeitabschnitt mit Marilyn Monroe. Ihr erstes Zusammentreffen war von seiner Schwester Patricia und ihrem Mann, Peter Lawford, organisiert worden.“
    Der attraktive Schauspieler Lawford hatte in den Kennedy-Clan eingeheiratet und Kontakte zu seinen Sänger- und Schauspielkollegen wie Frank Sinatra, Sammy Davis jr. und Dean Martin geknüpft. Lawford war – heute weniger bekanntes – Mitglied des legendären „Rat Pack“. Die Schauspieler und Sänger wurden durch zahlreiche Konzerte und Shows im Sands Hotel von Las Vegas berühmt.

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