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AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN

AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN

Titel: AFFÄREN, DIE DIE WELT BEWEGTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Jelinek
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versteigert, ein letzter Restposten der großen Auktion des Jahres 1987. Damals erzielten die von Edward seiner Wallis geschenkten Pretiosen einen Versteigerungserlös von 31 Millionen britischer Pfund. Das schönste Stück in der Londoner Auktion war ein Armband, gefertigt von Cartier, mit neun kleinen Kreuzen, die wichtige Stationen im Leben markieren. Wallis Simpson trug es am Handgelenk, als das Paar einander in Frankreich das Jawort gab. „God Save the King for Wallis“ lauten die Worte, die auf dem Kreuz aus Aquamarin zu lesen sind. Mehr Romantik geht gar nicht. Die Herzogin von Windsor zog Jahre nach dem Beginn der Affäre eine durchaus nüchterne Bilanz: „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schwer es ist, eine große Romanze zu leben.“ Umgeben von allem erdenklichen Luxus, beschenkt mit den teuersten Geschmeiden, hofiert von einer internationalen Gesellschaft, aber ohne Ziele im Leben, ohne Aufgabe für die Gesellschaft, ohne Verantwortung für Kinder, führt das Herzogspaar ein scheinbar unbeschwertes Leben.
    Edward – ein starker Raucher – stirbt 1972 an Kehlkopfkrebs in Paris. Seine Tante Queen Elizabeth II. hatte ihn noch am Rande einer Staatsvisite privat besucht. Der Monarch für 326 Tage wird am Friedhof Frogmore bei Windsor beigesetzt. Wallis Simpson überlebt ihren König um 14 Jahre. Es ist ein Alter im Vergessen der Gegenwart. Die Herzogin leidet an Alzheimer.
    Tagaus, tagein mit einem Mann zu leben, der für ein Jawort den halben Erdball aufgegeben hat, kann eine Liebe auch ersticken.
    *
    Ursula Doyle, Love Letters of Great Men, New York 2008.
    Susan Williams, The Peoples’s King. The True Story of the Abdication, London 2004.
    Philip Ziegler, King Edward VIII. The official biography, New York 1991.
     
    http://www.royal.gov.uk/pdf/edwardviii.pdf
    http://www.guardian.co.uk/uk/2002/jun/29/research.monarchy
    http://www.royal.gov.uk/historyofthemonarchy/kingsandqueensoftheunitedkingdom/thehouseofwindsor/edwardviii.aspx
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wallis_Simpson
    http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22609/zwei_herzen_keine_krone.html
    http://cyrrion.com/regionMain.do?elementId=1808&languageId=2
    http://www.dieterwunderlich.de/Eduard_viii_Wallis_Simpson.htm
    http://www.guardian.co.uk/uk/2000/mar/02/monarchy.richardnortontaylor

Joseph Goebbels und Lída Baarová
Die Leinwand-Göttin und der Nazi-Hetzer
    Am 5. August 1938 schrieb Joseph Goebbels in sein Tagebuch: „Zu Hause hatte Magda eine wichtige Unterredung. Sie ist für mich von großer Bedeutung. Ich bin froh, dass es nun so weit ist.“ Einen Tag später: „Es ist noch nicht alles im Reinen, aber vieles wird klar. Ich hoffe, dass nun bald wieder ein neues Ziel aufgestellt ist. Ich habe es nötig. Die letzten Monate haben viel an mir gezehrt.“ Und die scheinbare (Er-)Lösung fünf Tage später: „Nun sind wir einig. Hoffentlich auf Dauer.“
    Goebbels wollte in diesen Sommertagen offenbar sein fast zwei Jahre währendes Verhältnis mit der tschechischen Schauspielerin Lída Baarová institutionalisieren und eine Ehe zu dritt arrangieren. Goebbels-Biograf Peter Longerich analysiert in seinem 2010 erschienenen Buch: „Magda wollte weiterhin die Rolle der auf Schwanewerder residierenden Familienmutter spielen und sich mit Lída Baarová als offizieller Geliebten ihres Mannes zufriedengeben.“
    In einem langen Gespräch für das Österreichische Fernsehen hatte Lída Baarová schon im Mai 1984 diese Version bestätigt. Demnach habe Magda Goebbels ihr in einem Vier-Augen-Gespräch ein Arrangement vorgeschlagen. „Mein Pech war, dass er sich in mich verliebt hat. Mich hat er geliebt. Goebbels hatte ja viele Liebschaften, aber er sagte, ich sei seine erste Liebe. Ich wollte das gar nicht, weil ich eine Sehnsucht hatte, frei zu sein. Und dann hat Goebbels eine irrsinnige Tat gemacht. Er ist zu seiner Frau gegangen und hat ihr gesagt, dass er mich liebt, er könne ohne mich nicht leben. Er war bereit, sein Amt niederzulegen und er hat für mich gekämpft und hat diese Riesenskandale gemacht. Das war mein Pech. Sie haben sich dann ausgesprochen. Frau Goebbels hat mich sogar angerufen. Ich bin dann zu ihr hingekommen. Mir hat sie einfach leidgetan, weil sie sich so erniedrigt hat. Sie hat mir das Du-Wort angeboten, was ich nicht annahm, ich hatte dazu keinen Grund. Ich habe zu ihr gesagt, bitte helfen Sie mir, ich möchte aus Deutschland weg, ich möchte nicht mehr hierbleiben. Da hat sie mir gesagt, Nein,

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