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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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Trottel!«
    Newbury wurde schlagartig ernst. »Charles.« Er klopfte dem anderen
Mann auf die Schulter. »Nun regen Sie sich nicht gleich so auf. Und tun Sie die
Geschichten nicht einfach ab, solange es keine klaren Beweise dafür gibt, dass
da tatsächlich nichts weiter dran ist.«
    Bainbridge erwiderte ungläubig seinen Blick. »Himmel, Newbury, Sie
meinen doch hoffentlich nicht, diese haarsträubenden Geschichten könnten
irgendeine fassbare Grundlage haben? Nein, dies ist offensichtlich der gleiche
Quatsch wie Miss Johnsons Geister!«
    Newbury zögerte. »Gewiss, ich habe mich Miss Johnson gegenüber
geringschätzig gezeigt, aber ich habe den ganzen Tag damit verbracht, die
Regalreihen der British Library nach Hinweisen auf glühende Polizisten
abzusuchen, und kann Ihnen versichern, dass mehr dahintersteckt, als man auf
den ersten Blick vermuten würde.«
    Bainbridge blieb wie angewurzelt stehen und stützte sich auf den
Gehstock. »Was meinen Sie damit?«
    Â»Es gibt da einen etwa zwölf Jahre alten Fall. Ein Bobby wurde von
einer Bande kleiner Diebe ermordet. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort,
eigentlich nichts Ungewöhnliches.« Bainbridge nickte. »Nun ja, einen Monat nach
der Beerdigung wurde ein ›glühender Polizist‹ beobachtet, der in der Gegend von
Whitechapel im Nebel umging. Seine Haut hätte blau geschillert. Anschließend
hat man nacheinander die Leichen der Diebe gefunden. Alle waren erwürgt und in
demselben Stadtviertel abgelegt worden. Aus den Zeugenaussagen geht hervor, der
tote Wachtmeister sei aus dem Grab auferstanden, um sich an seinen Mördern zu
rächen. Nach dem unzeitigen Tod des letzten Diebs ward der ›leuchtende Bobby‹
nie wieder gesehen.« Newbury hielt inne. »Jetzt taucht er wieder auf. Ich habe
mir die Geschichte aus mehreren Zeitungsartikeln zusammengereimt.«
    Bainbridge zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich waren es die
anderen Beamten von der Wache. Sie haben die Geschichte als Tarnung benutzt, um
den ermordeten Kameraden zu rächen. Sie können sehr unangenehm werden, wenn
einer ihrer eigenen Leute umgelegt wird.«
    Newbury nickte. »Das ist gut möglich. Solange wir nicht mehr wissen,
sollten wir der Sache jedenfalls nachgehen. Vielleicht ist es wirklich nur
Quatsch, aber wir dürfen die Angelegenheit nicht einfach abtun, solange wir
nicht gründlich nachgeforscht haben.«
    Â»Na schön.« Bainbridge hob den Handrücken vor den Mund und hustete.
»Kommen Sie, wir sollten zusehen, dass wir dieser Kälte entfliehen.«
    Newbury schlenderte neben ihm die Straße entlang. »Würden Sie mich
vielleicht auf einen Schlummertrunk ins White Friar’s begleiten? Dort gibt es
einen überirdisch guten Brandy.«
    Bainbridge wollte gerade antworten, da zwang sie eine mächtige Bö,
einen Schritt zurückzuweichen. Der ältere Mann musste den Hut festhalten, um
ihn im Windstoß nicht zu verlieren. Er blickte nach oben. »Diese verdammten
Luftschiffe! Ich wünschte, sie würden nicht so dicht über die Stadt
hinwegfliegen.«
    Newbury lachte und blickte ebenfalls nach oben. Über ihnen sauste
der Bauch eines gewaltigen Fahrzeugs vorbei. Auf der gewölbten Außenfläche
spiegelten sich die Lichter der Stadt, als es sich vor den Mond schob und die
beiden Männer vorübergehend in tiefen Schatten tauchte. Die
Luftschiffgesellschaften hatten in den letzten Monaten ein rasches Wachstum verzeichnen
können, denn die Nachfrage nach Flugreisen überstieg fast ihre Fähigkeiten,
neue Fahrzeuge zu konstruieren und freies Gelände für die Anlegestellen zu
finden. Ein so großes Schiff war am Himmel von London beileibe kein ungewöhnlicher
Anblick, denn das Empire wuchs, und eine zunehmende Anzahl von Menschen fand in
Übersee profitable Geschäftsfelder. Da auch die Fuhrunternehmen den Himmel
erobert hatten, war es nicht mehr erforderlich, sich für längere Zeit in einem
fremden Klima einzurichten. Viele Geschäftsleute hatten die Gelegenheit
ergriffen, Tochterfirmen in Indien, Amerika und Westindien zu gründen. Newbury
war noch nie mit einem Luftschiff geflogen, fand diese Apparate aber höchst
faszinierend und beobachtete denjenigen, der gerade über ihnen vorbeizog, mit
besonderer Aufmerksamkeit. Vermutlich war die Maschine zu einem Landeplatz im
Süden der Stadt unterwegs. Schließlich

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