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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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nach Nummern sortiert, links die geraden Zahlen, rechts die ungeraden. Raum 303 befand sich ganz in der Nähe vom Treppenhaus.
    „Bereit?“, fragte Raef.
    Lauren löste ihren Arm aus seinem und hob das Kinn. „Bereit.“
    Leise sagte er: „Das wird nicht lange dauern. Denk dran, er soll dich sehen, aber dann stelle ich mich zwischen euch. Bleib hinter mir.“
    „Und in der Nähe der Tür“, flüsterte sie zurück. „Ich weiß. Bringen wir es einfach hinter uns.“
    Er nickte angespannt, drückte die kalte Metallklinke und zog die Tür auf. Nur die Hälfte der Neonröhren im Seminarraum war eingeschaltet, und durch die hohen rechteckigen Fenster drang wenig Tageslicht. Schwarze Labortische standen in Gruppen zusammen. Der Geruch war schlimm, obwohl die Tische und die Stühle aus Aluminium – die ironischerweise wie Barhocker aussahen – makellos sauber waren. An der Wand, die ihm am nächsten lag, waren große anatomische Darstellungen von Katzen angebracht, die fast so gruselig aussahen wie das Zeug in den Gläsern, die in den Regalen an zwei anderen Wänden aufgereiht standen. Es war so dunkel und unheimlich im Raum, dass Raef erst glaubte, niemand befände sich darin. Dann räusperte sich ein Mann am anderen Ende des Raumes und fragte: „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Dr. Braggs?“, fragte Raef so freundlich, wie er konnte.
    Der Professor nahm seine Brille ab und rieb sich die Nasenwurzel mit dem Handrücken, der in einem Latexhandschuh steckte.
    „Ja, ich bin Dr. Braggs. Was kann ich für Sie tun?“
    „Naja, wenn Sie’ ne Sekunde Zeit hätten, ich hätte da eine Frage wegen’ nem Baum. “ Raef versuchte wie ein einfacher Mann vom Land zu klingen.
    Braggs stieß einen kurzen Seufzer aus. „Ich bin gerade relativ beschäftigt damit, den Unterricht für morgen vorzubereiten, aber wir können uns unterhalten, während ich arbeite.“
    „Hey, super! Das wäre echt super. “ Raef ging langsam tiefer in den Raum hinein, wobei er darauf achtete, dass Lauren hinter ihm blieb.
    „In Ordnung. Fragen Sie los. “ Braggs setzte seine Brille wieder auf und beugte sich über ein großes Metalltablett, auf dem etwas lag, das Raef nicht erkennen konnte. Er betrachtete Braggs eingehend, während er sich ihm näherte.
    Ohne seine langjährige Erfahrung mit den vielen Gesichtern des Bösen hätte Raef den Professor gleich wieder von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Der Typ war vollkommen durchschnittlich. Seine Größe war durchschnittlich; sein zurückgehendes Haar war durchschnittlich; selbst der kleine Schmerbauch, den vor sich hertrug, schien vollkommen durchschnittlich. Er erschien genauso harmlos wie der dämliche Mathe lehrer, der ihn in der zehnten Klasse unterrichtet hatte.
    Aber Raef hatte zehn Jahre bei der OSI in der Air Force verbracht, und er war an der Verhaftung von Männern beteiligt gewesen, die wie der nette Mann von nebenan aussahen – und die trotzdem kein Problem damit gehabt hatten, Sprengsätze an Frauen und Kinder zu binden und sie zu zwingen, in Restaurants zu gehen und sich selbst zusammen mit unschuldigen Zivilisten in die Luft zu jagen, nur um ihren pseudoreligiösen Standpunkt deutlich zu machen. Es war schwer gewesen, zu lernen, das Sichtbare vom Unsichtbaren zu trennen, aber er hatte es verdammt noch mal geschafft – Leben hatten davon abgehangen. Damals war er gut in seinem Job bei der OSI gewesen, und später hatte ihm seine Erfahrung beim Militär geholfen, einer der besten übersinnlichen Detektive für Mordfälle in den USA zu werden.
    Also ignorierte Raef den äußeren Anschein, streckte seine Gabe aus und tastete die Energie um ihn herum ab. Nichts. Er spürte nichts. Nicht einmal das leise ärgerliche Summen, das er erwartet hatte, weil sie Braggs unterbrochen hatten.
    „Ich bin Buddy Chapman“, fing Raef an, als er nahe genug herangekommen war, um Braggs die Hand zu schütteln, „und das ist meine Frau …“
    Aber Raef hatte keine Gelegenheit mehr, Lauren vorzustellen. Dicht hinter ihm blieb sie plötzlich stehen, als wäre sie gegen eine Glaswand gelaufen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie das Tablett an, an dem Braggs arbeitete, und rief mit ungewöhnlich schriller Stimme: „Sie schneiden eine Katze auf! “
    Braggs blickte auf, nahm wieder die Brille ab und blinzelte mit seinen durchschnittlichen braunen Augen, als hätte er Schwierigkeiten, Lauren richtig zu sehen. „Junge Frau, ich seziere hier die inneren Organe eines Exemplars der

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