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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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durfte man den Gedanken nachhängen, die einem Angst bereiteten. Man musste sie zur Seite schieben und sich auf etwas anderes konzentrieren. Er wollte dieses andere sein … seine Hände … seine Lippen … Ganz langsam, er würde sich Zeit lassen, nur wenig auf einmal fordern, bis sie bereit war.
    Dann wollte er sich alles nehmen. Restlos.
    Sie musste erraten haben, in welche Richtung seine Gedanken abschweiften, denn sie sagte: „Und was den Kuss angeht …“
    „Ja, was ist damit?“ Er wollte mehr, und wenn sie erwartete, dass er jetzt einen auf Freundschaft machte, dann hatten sie ein Problem.
    „Das wird dir nicht gefallen.“
    „Sag es trotzdem.“
    „Ich weiß, wir haben uns nur das eine Mal geküsst, aber du bleibst heute über Nacht, und, naja …“
    „Und, naja, du willst, dass ich die Finger von dir lasse. “ Das war besser als die totale Abfuhr, auf die er sich vorbereitet hatte. Damit konnte er arbeiten …
    „Überhaupt nicht“, überraschte sie ihn. „Du kannst mich anfassen, wenn du willst … vielleicht … wenn du langsam machst. Aber ich will nicht, dass du dich mit anderen Frauen triffst solange wir, du weißt schon, was am Laufen haben.“
    Moment. Augenblick mal. Sie wollte, dass er treu blieb? Genau das, was er auch von ihr wollte? Er seufzte gespielt. „Wenn es sein muss.“
    „Es muss.“
    Es gefiel ihm, dass sie genauso besitzergreifend war wie er selbst. „Und wenn ich …“
    „Oh, vergiss es einfach! “, schnaubte sie. „Ich bin kein Hundefutter, weißt du. Ich will keinen Mann, der sich so anstellt. Ich muss mich keinem vor die Füße werfen, du kannst also einfach …“
    „Du wirfst dich niemandem vor die Füße. Du gehörst zu mir, und auch für dich wird es keine anderen Männer geben. “ Seine Wut auf sich selbst – er hätte sie nie wegen so etwas Wichtigem aufziehen dürfen – wandelte sich in Wut auf jeden Mann, der versuchen würde, bei ihr zu landen.
    „Bist du dir da sicher?“, fragte sie schnippisch.
    „Absolut. Und du?“
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie sich das Haar über die Schulter zurückwarf. „Irgendwie schon.“
    Auf keinen Fall grinsen. Er wusste, sie war sich sicher und ließ nur ihre gemeine Seite aufblitzen.
    Und jetzt mussten sie nur noch herausfinden, was um sie herum vor sich ging.
    Endlich kamen sie nach Tulsa. Hier waren die Bäume dichter als in Oklahoma City, und es gab ein paar mehr Hügel. Die Gebäude hier waren aus Sandstein und Stuck, Ziegeln und Holzverkleidungen, manche hoch, manche niedrig, manche schmal, manche breit. Der Himmel bildete dazu einen bedrückenden Hintergrund, dunkelgraue vor regenschweren Wolken.
    Das Gebäude von After Moonrise kam in Sicht. Es war acht Stockwerke hoch, und mit seinen getönten Scheiben und dem Wasserfall vor dem Eingang gehörte es zu den eleganteren Bauwerken der Stadt. Die Eingangstüren bildeten einen hohen Bogen und schufen einen einladenden ersten Eindruck.
    Er stellte seinen Wagen auf einem der wenigen freien Plätze ab, stieg aus und ging auf die andere Seite, um Harper behilflich zu sein, die das mit einem Laken verhüllte Gemälde in Händen hielt. Sie lächelte ihm dankbar zu, und er konnte nicht anders, als ihr eine Haarsträhne aus dem perfekten Gesicht zu streichen und zu genießen, wie weich sich ihre ebenso perfekte seidige Haut anfühlte.
    Sie lehnte sich an ihn und schloss halb die Augen – aber nicht, ehe er ein Aufblitzen des Zweifels darin bemerkte. Es hatte nichts mit ihm zu tun, sondern mit dem bevorstehenden Treffen, da war er sich sicher. Sie rechnete damit, dass man ihr gleich erzählte, sie hätte den Tod ihrer besten Freundin vorhergesehen. Und er wusste auch, dass ein Teil von ihr befürchtete, dass sie nichts unternehmen konnte, um diesen Tod zu verhindern. Er wusste es, weil er mit den gleichen Gedanken zu ringen hatte.
    „Lass mich dir eine Frage stellen“, sagte er. „Als du zum ersten Mal an meine Tür geklopft hast, was hättest du getan, wenn ich dich rausgeschmissen hätte, ohne dir zuzuhören?“
    Sie legte die Stirn in Falten und schien ernsthaft über ihre Antwort nachzudenken. „Ich glaube, ich hätte dich so lange genervt, bis du alles getan hättest, um mich loszuwerden. Sogar zugehört.“
    Genau wie er es sich gedacht hatte. „Wie hättest du mich genervt?“
    Sie zuckte mit ihren zarten Schultern. „Unaufhörlich an deine Tür geklopft, wie ein Hündchen an deinen Fersen geklebt und dir irgendwann das Gemälde unter die Nase

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