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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Schritt zu halten.
    „Schon Feierabend, Mr Raef?“, rief die Rezeptionistin ihm zu.
    „Ja. “ Mr Raef blieb stehen, musterte Levi von oben bis unten und starrte ihn finster an. Der kleinere Mann prallte gegen seinen Rücken und ließ alle Papiere fallen, aber das schien diesem Raef nicht einmal aufzufallen. „Was machen Sie hier? Was wollen Sie?“
    „Er ist nicht so bösartig, wie er aussieht“, erklärte die Rezeptionistin.
    „Sind Sie sicher?“, wollte der Mann wissen und machte drohend einen Schritt in Levis Richtung. „Meine Frau wartet auf mich, und nur der Gedanke daran, zu spät zu kommen, macht mich höllisch wütend. Wenn ich also irgendjemanden zur Hölle schicken soll …“
    Levi verdrehte die Augen und wünschte, er hätte noch seine Polizeimarke.
    „Ms Peterson übernimmt – ah, da ist sie ja“, sagte die Rezeptionistin erleichtert, als eine Frau aus dem zweiten Aufzug stieg. Sie war durchschnittlich groß – was bedeutete, dass Levi sie überragte, während sie ihrerseits auf Harper hinabschauen konnte – und durchschnittlich gebaut. Was bedeutete, dass Levi sie mit einer einzigen Bewegung seiner riesigen Männerhände in zwei Teile brechen könnte.
    Peterson hatte kurze Haare, pink gefärbt und zu winzigen Stacheln hochgegelt. Ihre braunen Augen waren umgeben von Wimpern, die sie ebenfalls pink gefärbt hatte. Sie trug ein Hundehalsband, hatte sich einen Schlagring auf die Fingergelenke tätowieren lassen und trug eine karierte Bluse mit Rüschen und weite schwarze Hosen, die in Springerstiefeln steckten. Sie blieb abrupt stehen, als sie Harper und ihn entdeckte, und bleckte die Zähne.
    „Was wollen Sie hier?“, verlangte sie zu wissen.
    Also ehrlich. Behandelte einen denn hier niemand wie einen Menschen? „Wir sind Freunde von Lana.“
    „Lana?“ Raef fluchte leise. „Die gehören ganz Ihnen, Peterson“, sagte er mit einem schadenfrohen Lachen und verließ das Gebäude, den kleineren Mann immer noch an seinen Fersen.
    Peterson fuhr sich mit der Zunge über ihre Zähne. „Lana hat nichts davon gesagt, dass Sie … so aussehen.“
    „Hey! Was soll das denn heißen?“, fuhr Harper sie an.
    Levi verkniff sich ein Lachen und legte ihr die Hände auf die Schultern, um sie festzuhalten. Er hatte das Gefühl, dass Harper kurz davor war, Peterson anzufallen wie ein verwundetes Raubtier, das man in eine Ecke gedrängt hatte.
    Peterson ließ ihren Blick zwischen beiden hin und her wandern, ehe sie nickte. „Na gut. Ich habe beschlossen, Ihnen zu glauben, dass Sie sind, wer Sie zu sein behaupten. Also, stehen Sie da nicht so rum. Hier entlang. “ Sie deutete mit einer Handbewegung auf den Aufzug. „Vierter Stock.“
    Auf dem Weg in Petersons Büro zählte Levi dreimal überraschtes Aufkeuchen, zwei misstrauische Blicke und einen mörderischen. Ansonsten ignorierte man sie.
    „Ich hab gesagt, ich komme zurecht“, maulte Peterson, nachdem sie die Tür geschlossen hatte und sich mit ihm und Harper allein im Raum befand. Levi hatte keine Ahnung, mit wem sie da redete, weil ihnen schon auf dem Korridor alle aus dem Weg gegangen waren, aber es war ihm auch egal. Er wollte die Sache einfach nur hinter sich bringen.
    Sie setzten sich, und er lehnte das Gemälde vorsichtig gegen sein Bein.
    Das Büro sah ganz gewöhnlich aus, mit weißen Wänden, braunem Teppich, einem Schreibtisch, darauf Computer, Telefon und überall verstreut Papiere. Selbst das Bild über dem Schreibtisch hätte auch in jeder anderen Firma hängen können: rosa Rosenblüten umgeben von grünem Blattwerk.
    Peterson lehnte sich in ihrem Drehstuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „In Ordnung. Warum erzählen Sie mir nicht, warum Sie hier sind? Das war übrigens keine Frage und auch kein Vorschlag. Lana hat sich sehr bedeckt gehalten, und ich habe nicht viel Zeit.“
    „Warum erzählen Sie mir nicht zuerst etwas über Ihre Qualifikationen?“, entgegnete Levi mit einem scharfen Unterton.
    Sie hob eine Augenbraue bis zum Haaransatz. „Qualifikationen wofür?“
    „Um mit einer Situation wie der unsrigen umzugehen“, erläuterte Harper. Ihre Nervosität musste wieder eingesetzt haben, denn eine Nagelspitze hatte wieder den Weg in ihren Mund gefunden. „Außer dem Offensichtlichen natürlich.“
    Peterson trommelte ungeduldig mit den Fingern aneinander, antwortete aber: „Nun, ich kann ins Reich der Geister blicken, und man gibt mir normalerweise die Fälle, mit denen sich sonst niemand abgeben

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