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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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hatte, wie sehr sie es brauchte. Wenn es irgendeinem Mann gelingen konnte, eine Frau zu beschützen – selbst vor unsichtbaren Kräften –, dann ihm. Er kannte seine Kraft, seine Macht, und er hatte keine Angst davor, sie auch zu benutzen.
    Als er sich von ihr löste, sah sie Anspannung, die sich um seine Augen gelegt hatte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann anders und stapfte aus ihrer Wohnung. Durch die Holztür hindurch hörte sie ihn barsch befehlen: „Abschließen.“
    Mit zitternden Knien ging sie zur Tür. Selbst ihre Finger bebten, als sie den Riegel vorlegte.
    „Braves Mädchen“, sagte er, und einen Augenblick später entfernten sich seine Schritte.
    Sie lehnte ihre Stirn gegen die Tür. Dieser Mann … oh, dieser Mann. Der Kuss hatte keine Panik in ihr hervorgerufen, aber der Gedanke, Levi zu verlieren, tat es. Nach so kurzer Zeit war sie schon von ihm abhängig geworden … brauchte sie ihn. Vielleicht brauchte er sie auch. Er hätte einfach aus ihrem Leben verschwinden können. Schließlich war die Sache nicht sein Problem. Aber das hatte er nicht getan. Stattdessen hatte er sofort die Zügel in die Hand genommen und die nächsten Schritte ausgearbeitet. Das war gut. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Kraft gehabt hätte, After Moonrise ohne ihn aufzusuchen.
    Du verschwendest Zeit. Reiß dich am Riemen und mach dich an die Arbeit. Für Lana.
    Sie musste Lana retten – damit sie sie anschreien konnte, was ihr einfiel, sie einfach zu verlassen. Seufzend marschierte Harper in ihr Zimmer.

8. KAPITEL
    L evibog auf den Highway ein. Erst war Harper in seiner Wohnung gewesen, jetzt saß sie auch noch in seinem Wagen. Er hatte ihr seine Kleidung geliehen  – mittlerweile hatte sie sich umgezogen, aber irgendwie wünschte er sich, sie hätte es nicht getan. Jemand anderen mit seinem Spielzeug spielen zu lassen machte ihn sonst mehr als nervös, jetzt aber fühlte er sich merkwürdig wohl dabei. Er mochte es, sie in seiner Nähe zu wissen, in seiner Reichweite, umgeben von Dingen, die ihm gehörten.
    „Konntest du deinen Freund erreichen?“ Schon wieder kaute sie an einem Fingernagel und betrachtete die Autos und Gebäude, die an ihnen vorbeirauschten. „Versucht er, Lana aufzuspüren?“
    „Jepp.“
    „Vertraust du ihm? Macht er seine Sache gut?“
    „Jepp.“
    „Dann sollte ich das wohl auch, was?“
    Ihr Schmollen verriet ihm, dass sie eigentlich mehr von ihm hören wollte, aber wie sollte er ihr mehr erzählen, wenn es nur so wenige Details gab? Warum vertraute er Bright? Instinkt. Wie lange kannte er ihn schon? Viele Jahre. Was für Fälle hatte er schon gelöst? Komplizierte.
    Eine halbe Stunde Schweigen folgte diesem kleinen Zwischenspiel, ehe Levi es nicht mehr aushielt und fragte: „Hast du es geschafft, das Gesicht des Mannes zu malen?“ Er hatte gehofft, dass sie von sich aus darüber sprach und er nicht nachhaken musste. Er wollte, dass sie sich bei ihm wohl fühlte, aber er hatte auch keine Lust mehr, länger zu warten.
    „Nein. “ Er hörte das leise Necken in ihrer Stimme. Er hatte wenig gesagt, also würde sie noch weniger sagen.
    Diese Frau konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben. „Warum nicht?“
    „Blockade.“
    „Kann ich irgendwie helfen?“ Er erwähnte Topper mit Absicht nicht, weil er nicht wollte, dass sie sich noch mehr Sorgen um ihre Freundin machte. Nicht, solange es nicht unbedingt notwendig war.
    „Ja“, sagte sie, und er spürte ihren Blick auf sich, als wollte sie seine Reaktion abschätzen. „Du könntest zumindest so tun, als wüsstest du, wie man ein Gespräch führt, und … Ach, was weiß ich, nicht immer nur ein Wort als Antwort brummeln, wenn ich eine Frage stelle.“
    Nicht grinsen. „Klar.“
    „Ahh! “ Sie lehnte sich zu ihm hinüber und boxte ihm gegen den Arm. „Du bist eine harte Nuss, weißt du das?“
    „Ja.“
    Das brachte ihm einen weiteren Schlag ein. „Na gut, obwohl du so wahnsinnig gesprächig bist, darfst du heute Nacht bei mir bleiben. Ich male im Schlaf, aber irgendwie überkommt mich dabei immer die Angst und weckt mich auf, bevor ich das Bild vollenden kann. Wenn du da bist, werde ich mich sicher fühlen und weitermalen, bis ich fertig bin. Ich weiß es einfach.“
    Sicher. Das klang gut. „Du kannst auf mich zählen. “ In all den Jahren, in denen er mit so vielen Opfern zu tun gehabt hatte, war es ihm gelungen, das eine oder andere über Angst zu lernen. Auf gar keinen Fall

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