After Moonrise (German Edition)
euch beide zusammen, und sie sind wirklich … unglaublich war das Wort, das du benutzt hast, wenn ich mich richtig erinnere. Und versteh mich nicht falsch, der Nagel ist auch total gut gelungen. Die Details sind unglaublich. Ich kann die Kratzer und den Rost erkennen. Aber die Nudeln? Das ist Mist, tut mir leid.“
„Es überrascht mich, dass dir das aufgefallen ist.“
„Warum sollte es mir denn nicht auffallen?“
„Na ja, ich war mir nicht sicher, ob du meine Wohnung anders sehen würdest, so wie ich deine anders sehe. Aber wie dem auch sei. Das ist ein Dornenbusch, keine weichen Nudeln mit Stacheln. Lana und ich haben uns gegenseitig gemalt. Nur dass wir uns entschlossen haben, das Innere zu malen statt das Äußere. Ich habe den Nagel gemalt und sie den Dornenbusch. Wir müssen jedes Mal lachen, wenn wir die Bilder sehen. “ Heute war ihr allerdings keinesfalls nach Lachen zumute. Oh, Lana. Wo bist du nur?
Sie stellte Levi seinen Teller hin und setzte sich mit ihrem eigenen daneben.
„Danke für das Essen, Prinzessin. Es riecht gut. Aber ich glaube, auch tausend Mann könnten so viel Speck nicht schaffen.“
„Ein richtiger Mann könnte. Lana hat es schließlich immer geschafft. Jetzt iss“, wies sie ihn an und ignorierte den verhassten Spitznamen. Eigentlich hätte sie ihm mit der Bratpfanne den Schädel einschlagen müssen, aber sie war sich nicht sicher, wie viele Misshandlungen er von ihr hinnehmen würde, bevor er sich aus dem Staub machte.
„Sir, jawohl, Sir! “ Er salutierte grinsend. „Aber während ich das tue, musst du mir erzählen, wieso ihr beide hierher gezogen seid. Das hast du noch nicht gesagt.“
Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Weil ich es nicht fertiggebracht habe, es nicht zu tun. Kaum hatte ich das Gebäude gesehen, fühlte ich mich zu ihm hingezogen, und es fühlte sich an, als wäre ich endlich zu Hause. Was ist mit dir?“
„Keine Ahnung. “ Er schob sich ein Stück Speck in den Mund, kaute und schluckte. „Ich bin einfach eines Tages in meiner Wohnung aufgewacht. Alle meine Sachen waren schon ausgepackt. Ich bin fast durchgedreht, habe einige Anrufe erledigt und herausgefunden, dass ich meine alte Wohnung verkauft habe und umgezogen bin.“
„Alles während eines Blackouts?“
„Genau.“
Sie tätschelte ihm verständnisvoll die Hand. „Ist dir vorher schon mal so was Merkwürdiges passiert?“ Sie versuchte, ebenfalls einen Bissen zu essen, aber ihr Magen fühlte sich verknotet und wie verschlossen an.
„Nein. Dir?“
„Noch nie.“
Er aß noch einen Bissen Speck, gefolgt von einer gesunden Portion Eier. Offensichtlich hatte er im Gegensatz zu ihr kein Problem mit seinem Appetit. „Vielleicht haben die anderen Mieter hier auch Blackouts. Es könnte an irgendetwas hier im Gebäude liegen, Schimmel oder so.“
Bäh. Jetzt war ihr endgültig der Appetit verdorben, und sie schob ihren Teller von sich. „Du bist der Cop. Ich überlasse dir das Nachprüfen.“
„Eigentlich bin ich der Detective.“
„Als gäbe es da einen Unterschied.“
Er funkelte sie böse an, klang aber nur belustigt, als er sagte: „Ich zeige dir den Unterschied später.“
Später. Das Wort hallte in ihren Gedanken wider, und ihre eigene Fantasie fügte ein ‚im Bett‘ hinzu. Sie rutschte nervös hin und her – und zur Krönung kaute sie wieder einmal an einem Fingernagel. Das war die schlimmste Angewohnheit aller Zeiten, aber jetzt war einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um es sich abzugewöhnen. Was, wenn sie einen weiteren Blackout erlitt, während er ihr ‚den Unterschied zeigte‘? Was, wenn sie …
„Hey, mach dir keine Gedanken. “ Er schien genau zu wissen, was ihr durch den Kopf ging. „Dieses Mal bin ich auf jedes Durchdrehen vorbereitet.“
„Und wie?“ Keine negativen Gedanken, weißt du noch?
Er zwinkerte. „Als würde ich dir das verraten und die Überraschung ruinieren.“
Sein Tonfall war neckend, verlockend, und sie fragte sich, wieso sie ihn je für grimmig gehalten hatte. Er war die pure Verführung.
Nachdem er sich den letzten Bissen in den Mund geschoben hatte, schob sie ihm auch ihren Teller hin. „Ich koche, du wäschst ab.“
„Ich bin nicht sicher, ob mir diese Regel gefällt“, sagte er, stand aber auf und räumte das Geschirr zusammen. „Was machst du in der Zeit?“
„Selber ein paar Anrufe erledigen. “ Zuerst ihren alten Vermieter. Wenn Lana ihr gesagt hätte, dass sie die Wohnung behalten wollte, hätte sie
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