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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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nichts dagegen eingewendet. Sie hätte sich eben bemüht, noch mehr Gemälde zu verkaufen, um ihren Teil zu beiden Mieten beizutragen. Der Gedanke, dieses Gebäude irgendwann einmal wieder zu verlassen, beunruhigte sie mit jeder Stunde mehr, die sie darin wohnte, das schon. Aber sie wollte auch, dass ihre beste Freundin glücklich war.
    „Ruf einfach, wenn du mich brauchst“, sagte Levi.
    „Mach ich. “ Harper machte sich auf den Weg zu ihrem Schlafzimmer. Sie bog um die Ecke im Flur und – stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Jemand stand direkt vor ihr!
    Instinktiv trat Harper dem Eindringling in den Magen. Das Mädchen  – das dunkelhaarige Mädchen, das so gerne spionierte – krümmte sich und rang nach Luft. Aber Harper war immer noch so voller Adrenalin, dass sie dem Mädchen auch noch die Faust gegen den Kiefer rammte, sodass es gegen die Wand prallte und auf dem Boden zusammensackte.
    Schritte erklangen, und dann war Levi neben ihr, mit gezogener Waffe. Er stellte sich vor sie und schützte sie mit seinem großen Körper.
    „Was willst du hier?“, verlangte er von dem Mädchen zu wissen. Ehe es Zeit hatte zu antworten – falls es überhaupt schon wieder in der Lage war zu sprechen –, trat er ihm auf die Brust, um es festzuhalten, bückte sich und tastete es mit der freien Hand ab. „Dein Glück, dass du keine Waffe dabeihast. “ Er steckte seine eigene Waffe weg und nahm seinen Fuß von der Brust des Mädchens, setzte aber weiterhin alles daran, Harper zu verdecken.
    Die Miene des Mädchens glättete sich, es sah wieder so friedlich aus, als wäre es gerade aus einem erholsamen Schlummer erwacht. „Er hält seine Versprechen immer“, sagte es, „ich hoffe, das weißt du.“
    „Wer?“, fuhr Levi sie an.
    „Er will sie“, fuhr es fort, als hätte er nicht gesprochen, „will sein ungezogenes Mädchen. Er wird sie auch bekommen. Das tut er immer.“
    Harper, deren Herz immer noch wie wild pochte, schob sich an ihm vorbei, um das Mädchen wütend anzufunkeln. Sie war bereit, wieder die Fäuste sprechen zu lassen, um endlich Antworten zu bekommen. „Du fängst besser an, Klartext zu reden, oder ich …“
    Das Mädchen löste sich in Luft auf. Eben lag es noch auf dem Boden, im nächsten Augenblick war es fort. Harper keuchte entsetzt auf. Levi verlor das Gleichgewicht und stolperte nach vorn.
    „Was ist da gerade passiert?“, fragte sie heiser.
    „Keine Ahnung“, murmelte er. „Hast du so was schon mal gesehen?“
    „Noch nie. “ Das Mädchen war doch nicht … konnte doch nicht … Das Licht musste ihr einen Streich gespielt haben. Eine Halluzination. Ganz bestimmt. Eine Halluzination, die du und Levi gemeinsam hattet? „Ein … Geist vielleicht?“ Aber … wie konnte das sein?
    „Ich konnte noch nie Geister sehen.“
    „Ich auch nicht.“
    Er stand auf, und seine Miene wurde nur noch finsterer. „Pack ein paar Sachen. Wir bleiben heute Nacht nicht hier.“
    „Okay. “ Rasch kam Harper der Aufforderung nach und versuchte, nicht darüber nachzudenken, was gerade geschehen war. Obwohl sie nur das Nötigste in eine Reisetasche warf, stellte sie fest, dass ihre Tasche doppelt so groß war wie die, die Levi für sich gepackt hatte. Er beschwerte sich allerdings nicht darüber, sondern nahm sie ihr einfach ab und trug beide Taschen zu seinem Wagen. Harper setzte sich auf den Beifahrersitz, er schloss die Türen ab und ging noch einmal in die Wohnung zurück, um kurze Zeit später mit ihrem Gemälde und ihren Malutensilien zurückzukommen.
    „Danke.“
    „Gern geschehen.“
    Beide schwiegen, während er zu einem eleganten Hotel auf der anderen Seite der Stadt fuhr. Doch mit jeder Meile, die sie sich von King’s Landing entfernten, wuchs ein Schmerz in ihrer Brust. Die Sehnsucht, zurückzufahren, nagte an ihr … breitete sich aus … und verschlang sie. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn seine Knöchel am Lenkrad verfärbten sich weiß.
    Doch seine Willenskraft war eindeutig stärker, denn es gelang ihm, ein Zimmer zu buchen und sie hineinzuführen, obwohl sie mehrmals versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. Kaum hatten sie das Zimmer betreten, warf er die Taschen auf den Boden, marschierte ins Badezimmer und stellte die Dusche an. Dann stellte er sich vor sie, drängte sie rückwärts in das kleine Bad hinein und schloss hinter ihnen die Tür ab.
    Dampf hüllte sie ein wie ein träumerischer Nebel. „Was machst du?“, fragte sie heiser. Die Sehnsucht nach

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