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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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hätte nicht gedacht, dass Sie es so sehen. Es überrascht mich, dass Sie mich überhaupt in Erwägung gezogen haben.«
    Carl schmunzelte, richtete kurz den Blick in die Ferne, als würde er sich an ein unsichtbares Publikum wenden, und wandte sich dann wieder mir zu. »Tom, Sie sollten mir zutrauen, dass ich einiges über die Leute weiß, die für mich arbeiten.«
    Unwillkürlich setzte ich mich etwas gerader hin. »Ich wollte Ihnen nicht auf den Schlips treten, Carl.«
    »Das haben Sie nicht«, sagte er. »Ich will nur darauf hinaus, dass ich weiß, wer Sie sind und was Sie für unsere Firma tun. Ihre Arbeit verrät mir einiges über Ihre Persönlichkeit, und was das Übrige betrifft…« Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal sind Sie bereit, Risiken einzugehen.«
    »Danke.«
    »Und um ehrlich zu sein«, fuhr Carl fort, »spielt es durchaus eine Rolle, dass Sie bei uns nur Junioragent sind. Sie bewegen sich unterhalb des öffentlichen Radars. Wenn einer von den Senioragenten plötzlich anfangen würde, seine Klienten abzugeben und herumzuschleichen, würde das auffallen. Man würde darüber tratschen. Es würde zu internen Machtkämpfen kommen. Variety und die Times würden darüber berichten. Aber niemand wird sich dafür interessieren, wenn Sie dasselbe tun.«
    Jetzt war ich mit Schmunzeln an der Reihe. »Nun ja, meine Mutter könnte sich Sorgen machen.«
    »Schreibt sie für die Times?«, fragte Carl.
    »Ich glaube nicht. Sie lebt in Arizona.«
    »Dann sehe ich kein Problem«, sagte Carl.
    »Aber ich kapiere immer noch nicht, warum Sie mich brauchen. Bestimmt nicht, um eine solche Aktion durchzuziehen.«
    »Doch«, sagte Carl. »Weil ich dazu nicht in der Lage bin.«
    »Tom«, sagte Joshua. »Wenn in der Firma das Chaos ausbrechen würde, weil einer der Senioragenten alles hinschmeißt, um an einem Geheimprojekt zu arbeiten, was glaubst du wohl, was passieren würde, wenn Carl es tun würde?«
    »Ich kann nicht mal Urlaub machen, ohne dass hier irgendwer versucht, eine Palastrevolution anzuzetteln«, sagte Carl. »Es kommt überhaupt nicht infrage, dass ich aufhöre, mich um die Firma zu kümmern. Nein, diese Sache muss jemand anderes durchziehen. Sie haben den Job.«
    »Carl, ich weiß nicht einmal, was für ein Job es eigentlich ist!«
    »Mach mich hübsch«, sagte Joshua. »Ich bin für die Nahaufnahme bereit, Mr. DeMille.«
    »Ihr Job besteht darin«, erklärte Carl, »Mittel und Wege zu finden, diesen Planeten auf die Anwesenheit der Yherajk vorzubereiten. Sie sind willens, sich der Menschheit zu zeigen, Tom. Nun müssen Sie dafür sorgen, dass auch die Menschheit darauf vorbereitet ist.«
    Die Worte hingen noch eine ganze Weile in der Luft, wahrscheinlich ähnlich wie der Duft einer Yherajk-Unterhaltung – unsichtbar, aber spürbar vorhanden.
    »Ich kann natürlich nur raten«, sagte Joshua, »aber ich glaube, jetzt wäre wieder ein guter Moment, um ›Heilige Scheiße‹ zu sagen, Tom.«

4
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    Miranda wurde von Ben Fleck, einem anderen Junioragenten, in Beschlag genommen, als ich zurückkehrte. Sie warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu, während ich vorbeiging. Dieser Blick hatte eine doppelte Bedeutung. Die erste war: Was zum Teufel ist da drinnen passiert? Und die zweite lautete: Retten Sie mich! Ben war ein erstklassiges Arschloch und bemühte sich nun schon seit achtzehn Monaten, Miranda ins Bett zu kriegen. Es wäre ein schwerer Fall von sexueller Belästigung gewesen, wenn Ben sich dabei nicht so unglaublich ungeschickt angestellt hätte.
    »Miranda«, sagte ich. »Könnten Sie bitte in mein Büro kommen?«
    »He!«, protestierte Ben. »Ich diskutiere gerade mit Miranda über einen Klienten.«
    »Dieser Klient ist einzig und allein deine Angelegenheit, Ben«, erwiderte ich. »Und er wird den Job sowieso nicht bekommen. Miranda?« Ich hielt ihr die Tür auf, als sie ihren Notizblock nahm und an mir vorbei in mein Büro trat.
    »Danke«, sagte sie, als ich die Tür hinter uns geschlossen hatte. »Obwohl Sie nicht so grob zu Ben sein sollten. Er kann richtig nett sein, auf seine lüsterne, tölpelhafte Art.«
    »Unsinn. Ich werde nicht zulassen, dass er irgendwas in die Finger bekommt, was ich auch nicht in die Finger kriege.«
    »Aber Tom«, sagte Miranda, »Sie sind weder lüstern noch tölpelhaft.«
    »Danke, Miranda.« Ich lehnte mich gegen meinen Schreibtisch. »Das werde ich auf meinen Grabstein meißeln lassen. ›Hier ruht Thomas Stein. Er war weder lüstern noch

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