Agenten der Galaxis
daß ihr gekommen seid.«
Das Mädchen auf dem Felshang gab dem Pferd die Sporen und galoppierte auf Fortune zu.
Der fragte sich jetzt, wie er Marilyn Mostly die Existenz von Candy Longfellow erklären sollte.
10
»Mann, was für eine Art von Waffe ist das?« fragte der Apache, der noch auf seinem Pferd saß.
Fortune setzte Marilyn von der letzten Felsterrasse herab neben ihn zu Boden. »Es nennt sich Laser-Pistole. Damit wird eine bestimmte Art von Lichtstrahl geschossen. Sie haben bestimmt schon davon gehört.«
»Ja, ich schätze, es ist so. Jedenfalls bin ich froh, daß Sie mit dem Ding umgehen können. Sie haben mir damit eben das Leben gerettet.«
Fortune grinste trocken. »Ich habe Ihr Leben gerettet? Wenn ihr alle nicht rechtzeitig gekommen wärt, dann hätten wir beide keine Chance gehabt …«
»Das ist Candys Verdienst«, sagte der Apache grinsend. »Sie sagte, Sie seien in Schwierigkeiten. Da Sie nun einmal hier waren, um für uns zu kämpfen, mußten wir Ihnen wenigstens behilflich sein. Was ich übrigens gestern abend gesagt habe, tut mir leid.«
Fortune musterte das bemalte Gesicht näher und erkannte John Longfellow. Fortune wollte gerade etwas sagen, als Candy herbeigeeilt kam. Sie war staubbedeckt und atemlos, wirkte aber trotzdem so wunderbar selbstsicher wie in der vergangenen Nacht. Sie schlang ihre Arme um ihn und preßte ihn an sich, als wollte sie sich vergewissern, daß er wirklich da war.
»Wer bist du?« fragte sie einen Moment später.
»Hannibal Fortune«, antwortete er mit einem undurchsichtigen Lächeln.
»Das meine ich nicht. Du bist kein Filmproduzent.«
»Ich fürchte, die Wahrheit kann ich dir nicht erzählen«, sagte er ernst.
»Ich verstehe.«
Fortune erkannte in diesem Moment, daß es angenehm war, in einem Gebiet zu operieren, in dem man Geheimagenten ein gewisses Maß von Respekt entgegenbrachte.
»Ich könnte ein Begräbniskommando organisieren, Sir«, sagte der junge Mann.
Fortune stimmte zu. Dann fragte er: »Sprechen Sie für die gesamte Gruppe?«
»Ja.«
»Es wäre am besten, wenn kein anderer je erführe, was heute hier geschehen ist.«
John Longfellow richtete sich ein wenig höher auf. »Sie haben das Wort eines Apachen. Wir werden die Toten begraben und vergessen, so wie ihre Höhle begraben und vergessen ist. Heute nacht werden wir in der Reservation eine Feier abhalten, und Sie als unseren Blutsbruder in unseren Stamm aufnehmen.«
»Das ist eine große Ehre für mich«, antwortete Fortune. »Ich wünschte, ich könnte an der Feier teilnehmen, aber meine Aufgabe ist noch nicht vollendet.« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf seine Uhr.
»Wirst du zurückkommen?« fragte Candy ernst.
»Versprechen kann ich das nicht.«
»Dann ist dies also ein Lebewohl.« Sie preßte sich an ihn und küßte ihn. Während ihre Lippen noch nahe beieinander waren, flüsterte sie: »Wenn ich gewußt hätte, daß du ein anderes Mädchen hier oben versteckt hast, wäre ich vielleicht daheim geblieben. Ist sie auch ein Geheimnisträger?«
»Das könnte man sagen«, erwiderte er. »Und je weniger du weißt …« Er trat zurück und musterte die Apachen, die näher herangeritten waren. »Ich danke Ihnen allen noch einmal«, rief er ihnen zu. »Sie wissen gar nicht, wie wichtig Ihr Eingreifen heute nachmittag für unser aller Sicherheit war. Ich wünschte, Sie könnten öffentlich dafür geehrt werden.«
John Longfellow ergriff Fortunes Arm zu einem indianischen Händedruck. »Ihr Vertrauen ist uns eine größere Ehre als alles, was die Regierung sagen könnte.«
*
Die Verzögerung war unvermeidlich, aber nicht verhängnisvoll gewesen. Fortune hatte zwar die einzelne Fliegende Untertasse der allgemeinen Vernichtung entrinnen sehen, aber es war ein Kinderspiel, längs der Zeit-Linie zurückzugleiten und den Flüchtling zu verfolgen. Der einzige Nachteil war, daß Fortune nicht eingreifen konnte, während er in einer zuvor bereits besetzten Zeit-Linie auf Beobachtungsposten ging. Aber da die Raumschiffe von Empire fast nie bewaffnet waren, würde die Zerstörung des Flüchtlings eine Leichtigkeit sein, sobald sie erst wieder in die unbenutzte Zeit-Linie eintraten.
Natürlich war es am besten, wenn Marilyn nichts von seinen Reisen durch die verschiedenen Zeitdimensionen erfuhr, sagte sich Fortune. Aber da sie so schnell wie möglich nach Kansas zurückbefördert werden mußte, blieb ihm keine andere Wahl, als sie bei der Verfolgung des letzten
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