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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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schnellen Rückzug an spitzen Dornen verletzt hatten.
    »Wir werden die Frauen und Kinder zum Rio Danauri bringen«, sagte Moco. Er war in diesen Stunden um Jahre gealtert. Tiefe Furchen durchzogen sein noch junges Gesicht. »Das ist ein überwachsener, verschlammter Fluß, wo niemand ihnen folgen kann. Dort werden sie auf uns warten.«
    Aus dem Busch trafen immer neue Späher ein. Drei kleine Boote legten an. Hastige Worte wurden gewechselt. Moco nickte immer wieder und machte wilde Zeichen in die Luft.
    »Sie haben uns umzingelt«, sagte er. »Aber sie kommen in weit auseinandergezogener Kette. Das ist ein Fehler. Ich werde meine Krieger auf die Bäume setzen und von dort aus jeden Soldaten, den sie sehen, mit dem Blasrohr töten lassen. Aus dem Wald droht keine Gefahr – dort kommen sie nicht weiter. Aber das Flugzeug auf dem Fluß. Wir können es nicht angreifen mit unseren Booten.«
    »Den Hubschrauber übernehmen wir.« Cliff Haller steckte die Finger in den Mund und stieß einen grellen Pfiff aus. Dr. Forster am Ufer fuhr herum. Er nahm seine Apothekentasche und rannte zum Dorf hinauf. »Wir haben zwei Gewehre und drei Pistolen«, sagte Haller. »Es muß uns gelingen, mit gezielten Schüssen den Motor zu treffen. Dann sind sie hilflos. Es ist unsere einzige Chance.« Er wollte noch etwas sagen, aber dann blieb ihm das Wort im Munde stecken. Zwischen den Hütten tauchte Ynama auf, in der Hand ein langes Blasrohr und vor sich einen Köcher voller Giftpfeile. »Was soll denn das?« fragte Cliff. »Moco, schicken Sie Ynama zu den anderen Frauen.«
    »Sie will nicht, Cliff.« Mocos Augen strahlten. »Bleibt Señorita Ellen nicht auch bei Ihnen, mit der Pistole in der Hand? Ynama ist wie Ellen. Sie verläßt mich nicht.«
    »Mir kommen die Tränen vor so viel Heldentum!« schrie Cliff. »Wir drehen hier keinen Hollywoodfilm – es geht um unser verdammt nacktes Leben! Moco, nehmen Sie Ihre Ynama und hauen Sie ab. Ihr Volk braucht Sie noch. Das Kommando hier übernehme ich.«
    »Ich müßte mich anspucken, Señor«, sagte Moco feierlich, »wenn ich jetzt zu den Frauen liefe. Dieser Kampf geht auch um mein Volk – und ich bin ihr Häuptling!«
    »Und dafür haben Sie drei Jahre die Missionsschule besucht!« Cliff lachte rauh. »Moco, ich danke Ihnen.«
    »Für was?«
    »Für Ihre verfluchte Dummheit, aus lauter Freundschaft jetzt vor die Hunde zu gehen.«
    Von weitem hörte man einzelne Schüsse, darauf ein helles Knattern: Maschinenpistolen. Moco winkte seinen Kriegern. Wie Geister verschwanden die bemalten Gestalten im Dschungel. Jeder hatte seinen Auftrag, jeder wußte, was zu tun war: Töten! Jeden töten, den er sah. Lautlos töten … mit einem geblasenen Pfeil, dessen Spitze vergiftet war. Ein Pfeil, der aus dem Nichts, aus dem grünen, wogenden Dach des Waldes herunterschoß auf sein Opfer.
    Langsam, mit lautem Knattern, näherten sich drei Hubschrauber auf dem Fluß. Mit ihren trägen Schwimmern schoben sie sich durch das Wasser.
    Es war die letzte Meldung, die im Dorf eintraf. Dann riß die Verbindung zu den Kriegern am Fluß ab.
    »Drei Hubschrauber also.« Cliff Haller zog die Augenbrauen hoch. »Das schaffen wir nie. Ich schlage vor, Ellen und Sie, Doc, schwenken irgend etwas Weißes, wenn die Kerle heran sind und lassen sich gefangennehmen. Ihnen wird man nichts tun, und dir erst recht nicht, Baby … sie wollen meinen Kopf.«
    »Und du?« fragte Ellen.
    »Ich versuche, allein durch den Dschungel weiterzukommen.«
    »Du bist verrückt«, sagte sie. »Du bist total verrückt. Wir bleiben alle zusammen.«
    Vom Fluß hörte man das Knattern der Flugmotoren. Fast gleichzeitig prasselten hinter Ellen die Flammen aus den Hütten.
    Moco verbrannte sein Dorf.

Sechstes Kapitel
    Cascal hockte im zweiten Hubschrauber, in der schußsicheren Glaskanzel, hinter einem Maschinengewehr und beobachtete die Flußufer. Es waren Spezialflugzeuge, umgebaut und umgerüstet für den Urwald- und Indianerkampf. Sie trugen einen Tarnanstrich, grüne und gelbe Flecken, und wirkten wie Rieseninsekten. Neben und vor Cascal saßen noch fünf brasilianische Soldaten, ein junger Feldwebel der Luftflotte flog den Hubschrauber.
    Cascal hatte das Funksprechgerät umgeschnallt und war in Verbindung mit allen Truppen. In seinen Kopfhörern überschlugen sich die Meldungen der verschiedenen Gruppen … Fallschirmjäger, die langsam gegen das Lager der Indianer vorrückten, die beiden anderen Hubschrauber, die mit ihren schweren

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