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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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rechnen, daß hier kein Loch mehr zum Durchschlüpfen ist. Also bleibt ihm nur der Weg zum Rio Juruá. Es sei denn, man holt ihn aus der Luft ab.«
    »Genau daran habe ich gedacht.«
    »Und genau das ist auch nicht mehr möglich. Wie soll er seine Position angeben ohne Funkgerät? Wo sollen ihn die Abholer in der Nacht suchen? Es geht hier nicht um ein Stückchen Wiese, sondern um einige hundert Quadratkilometer. O nein, General, Cliff Haller kommt am Rio Juruá aus dem Wald! Wir müssen nur Geduld haben. Und mit unserer Ungeduld rechnet er. Er hat jetzt Zeit. Er kann Wochen mißachten. Und er denkt: Mit jeder Woche werden sie nachlässiger. Nach einem Monat, nach zwei Monaten schlafen sie im Stehen. Nach drei Monaten weiß keiner mehr, warum man überhaupt noch Wache schiebt. Und wenn wir soweit sind, dann kommt er – und weg ist er!« Cascal trank einen Schluck Fruchtsaft. »Behalten wir die Ruhe, General, denken Sie an die Katze, die stundenlang unbeweglich vor einem Mauseloch sitzen kann und dann mit spitzen Krallen zuschlägt.«
    Bis auf diese Aussprachen war das Leben am Rio Juruá wie das Wohnen in einem Paradies. Rita war eine Geliebte, von der sich Cascal – das hatte er sich vorgenommen – auch nicht trennen würde, wenn hier seine Aufgabe erfüllt war. Ich nehme sie mit nach Manaus, dachte er. Ich werde sie vielleicht sogar heiraten. Ich bin ein Mann von 35 Jahren, da muß man daran denken, eine feste Heimat zu haben und ein Weib, das kocht, wäscht und den trüben Alltag aufheitert. Wer könnte das besser als Rita?
    An einem Sonntag meldeten Arbeiter eines Vermessungstrupps, der durch den Urwald zog, um Land zu arrondieren, daß man einen alten, entkräfteten Indianer in einem Einbaum aus dem Fluß geholt hatte. Er konnte kein Wort Portugiesisch, und der Indianerdolmetscher übersetzte, daß der Alte Jatupua hieße, von einem Fluß Numumu käme – einem Fluß, der auf der besten Karte nicht verzeichnet war – und daß ihn drei Weiße von seinem Stamm vertrieben hätten. Zwei Männer und eine Frau. Weiße Zauberer, die die Götter beleidigt hätten.
    Cascal machte einen Luftsprung, als der Militärbefehlshaber in Carauari ihm den Funkspruch brachte.
    »Das sind sie!« schrie Cascal und küßte Rita vor allen Anwesenden. »Das sind sie! Am Rio Numumu … wo ist das?«
    »Keine Ahnung. Aber es muß ein Fluß sein, der näher am Rio Coari als am Rio Repartimento liegt.«
    »Also doch!« rief Cascal und beugte sich über die Karte. »Cliff Haller schlug einen Bogen und marschiert auf den Juruá. Der einzige Weg, der ihm bleibt!« Er blickte hoch. »Weiß es der General?«
    »Er ist vor zehn Minuten angerufen worden.«
    »Und was sagte er?«
    »Wenig.« Der Hauptmann grinste breit. »Nur ein Wort: Alarm!«
    »Das genügt auch!« Hinter Cascal schellte das Telefon. Er wirbelte herum und nahm ab. Stumm hörte er auf die Stimme am anderen Ende der Leitung. Seine Augen glänzten wie im Fieber. Dann legte er auf und sah den Hauptmann, Rita und die anderen Soldaten mit einem vor Freude verzerrten Gesicht an.
    »General Aguria war es. Die II. und III. Fallschirmjäger-Kompanie sind bereits verladen und werden mit Hubschraubern in das Gebiet geflogen. Sie haben Schwimmer anmontiert und können also auf dem sagenhaften Rio Numumu wassern. Ich selbst werde in einer halben Stunde abgeholt und fliege in das Kampfgebiet.«
    »Gratuliere«, sagte der Hauptmann. »Es ist ein großer Erfolg für Sie.«
    »Man muß nur logisch denken können.« Cascal blickte zu Rita. Ihre Augen glühten, die vollen, sinnlichen Lippen zitterten. »Ich bringe ihn lebend«, sagte Cascal heiser. »Du kannst ihn dann zerreißen, du Raubtier –«
    ***
    Sie kamen von allen Seiten.
    Die Späher Mocos meldeten, daß Männer aus summenden Riesenmücken an großen runden Flügeln in den Wald schwebten. Andere Wachen am Fluß meldeten mit Trommelzeichen, daß diese Mücken auf dem Fluß gelandet seien und langsam hinabfuhren.
    »Jetzt ist es soweit«, sagte Cliff. »Sie haben uns im Netz. Drei Tage kommen sie zu früh … in drei Tagen wären wir untergetaucht und das Dorf verlassen gewesen.«
    »Und jetzt wird es wieder Tote geben«, sagte Ellen voll Schauder.
    »Es wird Tote regnen.« Cliff sah, wie Moco seine Krieger in einzelne Gruppen einteilte. Die Frauen und Kinder wurden in die Boote verladen, alte Männer lenkten und ruderten sie. Dann kam Moco zu Cliff und Ellen. Dr. Forster war unten am Ufer und verband zwei Indios, die sich beim

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