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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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… das muß man ihnen abgewöhnen«, stotterte Forster.
    »Werden Sie kein Missionar, Doc!« Haller wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Wir müssen die Zeit bis zu Ellens Heilung überstehen, weiter nichts. Und wenn sie ihren Frauen die Brüste abschneiden und uns zum Geschenk bringen …, wir nehmen sie an, Doc! Wir müssen alles tun, um Ruhe zu haben und die Götter zu spielen.«
    ***
    Der Bruch an Ellens Bein heilte anscheinend gut. Es stellten sich keine Komplikationen ein, die Schienung hielt besser, als es Dr. Forster erwartet hatte, die Lianen und großen Blätter, die nach ihrer Austrocknung wie eine Gipsbinde das Bein umschlossen, waren besser als jedes normale Verbandsmaterial. Die große Gefahr, daß der Bruch schief eingerenkt war und man später das Bein noch einmal brechen mußte, um es gerade zu richten, schien gebannt zu sein. Ohne Röntgenkontrolle, nur auf den Tastsinn seiner Finger angewiesen, war das eine große Leistung Dr. Forsters. Cliff Haller meinte dazu: »Wozu sind Sie Chirurg, Doc?! Jeder muß sein Handwerk verstehen. Sie heilen Knochen, ich grabe Geheimnisse aus.«
    Die Pygmäen taten alles, um ihre weißen Götter bei guter Laune zu halten. Sie brachten Fleisch in riesigen Mengen, Früchte und Wurzelgemüse, vergorenen Palmsaft und Wasser. Mit dem Wasser war Cliff vorsichtig. Er kochte es erst ab, ehe er es zum Trinken freigab. Bis auf diese gute Verpflegung aber kümmerten sich die kleinen, rotbraunen Menschen nicht um ihre Götter. Solange Cliff und Dr. Forster in der großen Hütte blieben, waren sie ungestört …, nur wenn sie ausgingen, folgten ihnen im Abstand von drei Metern immer sechs oder acht Krieger – wie eine Leibwache, die den kostbarsten Besitz des Stammes beschützen soll. In Wahrheit waren es Wächter, die darauf zu achten hatten, daß die Götter immer im Gebiet des Stammes blieben, und die den Befehl hatten, alle fremden Stämme sofort mit Giftpfeilen zu beschießen, sobald sie sich den Göttern näherten.
    Cliff erkannte das schnell und verzog das Gesicht.
    »Sie haben eine merkwürdige Art der Gastfreundschaft«, sagte er zu Forster. »Sie betrachten selbst die Götter als ihr Eigentum. Es wird ein Problem werden, wenn Ellen wieder laufen kann und wir die Zwerge verlassen.«
    In der zweiten Woche deuteten alle Anzeichen darauf hin, daß die Pygmäen ein Fest feiern wollten. Die Männer schmückten sich mit Vogelfedern, die Frauen bemalten sich mit gelber Asche. Zwei junge Mädchen, klein wie Kinder, aber körperlich voll entwickelt, wurden mit rötlichem Lehm beschmiert und mit Blumengirlanden behangen. Im Hause des Häuptlings wurde um die gleiche Zeit ein Jüngling hergerichtet. Der Medizinmann bemalte den Körper des Jungen mit groben Strichen aus Pflanzenfarben; besondere Sorgfalt widmete er dem Geschlechtsteil … es wurde rundherum mit einer leuchtendroten Farbe angestrichen.
    Und dann dröhnten dumpf die langen, hohlen Baumtrommeln, formierten sich die Männer zu einem Block aus nackten, zuckenden Leibern, dem der Block der aschebeschmierten nackten Weiber gegenüber stand, drei Sänger neben der Trommel stimmten ein schauriges Geheul an, das wie bei einer Sirene auf- und abschwoll. Cliff und Dr. Forster, die erschreckt vor die Hütte liefen und die Gewehre entsicherten, starrten entgeistert auf die beiden Menschenreihen, die sich mit rhythmischen Zuckungen auf sie zubewegten.
    Vor den Männern tanzte der nackte Jüngling mit seinem leuchtendroten Geschlecht – vor den Weibern hüpften die beiden Mädchen in ihrem Lehmpanzer, der nur die Brüste und den Unterleib freigab.
    »Verdammt –«, sagte Cliff und stützte sich auf sein Gewehr. »Das sieht so aus, als wollten sie uns etwas Gutes tun. Die Mädchen sind für uns …, der Junge für Ellen.«
    »Na, dann Prost!« sagte Dr. Forster sarkastisch.
    »Man muß die Kleinen verstehen. Auch Götter lieben, denken sie.«
    »Und hinterher werden die Mädchen und der Junge umgebracht.«
    »Ganz sicher. Aber sie wissen es, und es ist ihnen eine Ehre.«
    Die Pygmäen umtanzten jetzt die große Götterhütte. Die beiden Mädchen knieten vor Cliff und Forster, während der Jüngling wartend vor ihnen stand. Führt mich zu ihr, sagte sein Blick. Ich will die weiße Göttin glücklich machen!
    »Denkste mein Sohn!« sagte Cliff und grinste breit. Er hob die Hand und schüttelte sie. Dieses Nein verstanden selbst die Pygmäen. Sie kreischten auf, stürzten sich auf den armen Jüngling und wollten ihn

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